Die Mountainbiketour auf den Salève !

Der Montag Abend hat noch etwas Wärme in der Luft und Sonne am Himmel. Eine Möglichkeit um den Hausberg von Genf, den Mont Salève (1380m) als Feierabendrunde auszutesten. Die Höhenangabe lässt es erahnen – das wird hartes Brot! Zuerst muss man via Arveufer und über verstopfte Verkehrswege die französische Grenze erreichen. Danach über französische Hauptstrassen um den Petite Salève rum bis zum Beginn des Aufstieges in Bas Mornex.

Panorama le Chalet de la croix

Auf über 13 Kilometer kann und darf man gute 950 Höhenmeter zurücklegen. Die Franzosen haben dabei jeden Kilometer inklusive Steigung und Höhenangabe markiert. Für mich ist das psychologisch keine wirkliche Hilfe, im Gegenteil – der Aufstieg im Wald will nie enden und im Sommer möchte ich hier nicht rauffahren. Beim Restaurant ‚Le Chalet de la croix‘ kann man erstmals die Aussicht geniessen. Leider ist heute Abend alles grau in grau.

13 km Aufstieg bei MonnetierPanorama Bergstation Seilbahn Salève

Nächste Zwischenstation ist die Bergstation der Téléphérique du Salève, eine mögliche Alternative um den Aufstieg etwas zu kürzen. 😉 Im Moment frage ich mich aber, ob die Seilbahn überhaupt noch in Betrieb ist, so einsam stehe ich heute Abend auf dem Berg.

Seilbahn SalèveTibetisches Kloster

Weiter geht es. Nach einem langen Tag bin ich nicht wirklich fit und gegessen habe ich ausser einem Riegel auch noch nichts. Zudem wird es in der Höhe nun deutlich kälter. So bin ich froh um Zwischenstopps in jeder Kurve, beim tibetischen Kloster und bei der markanten Antenne, welche man von Genf aus gut sieht.

Antenne auf dem SalèveAbfahrt La Croisette

Einmal oben angekommen sucht man vergeblich eine Bergspitze. Der Mont Salève zeigt sich von oben als juratypische, langgezogene Wiese. Auf der anderen Seite würde man wunderbar in Richtung Savoyer Alpen sehen – würde, weil heute die Wolken tief hängen.

Panorama Salève in Richtung La Croisette

Bei La Croisette nehme ich die steile Strasse runter nach Collognes und zurück nach Genf, begleitet von der imposanten Felswand des Salève. Die Abfahrt ist ein guter Test für meine neuen Bremsen auf dem Ti29-40. Die Magura Storm SL halten. Mehr Sorgen macht mir das eiernde 29er Hinterrad. Da muss ich nochmals ran.

Nochmals die Felsflanke des Salève

Fazit: Eine sehr happige Feierabendrunde mit 100% Asphaltanteil und einer wenig schönen Anfahrt bis nach Mornex. Das letzte Mal bin ich trotzdem nicht auf dem Salève gewesen. An einem Tag mit guter Sicht muss es ein fantastisches Erlebnis sein. Zudem gibt es im nördlichen Bereich noch einige Biketrails zu entdecken und mit mehr Zeit kann man den ganzen Bergrücken abfahren.

Statistik Tour: 40,8 km, ca. 991 Höhenmeter, Fahrzeit 2:48 h

Der Frühlingsmakeover für das Ti29-40 !

Alter Hutchinson Toto 2.1 ReifenKettenprüfer - Kette Tod!

Das Ti29-40 rollt und rollt. Nach über 6200 km, viele davon im Winter, nagt der Zahn der Zeit. Wenn ich mich nicht täusche ist immer noch die erste Kette auf dem Rad (sicher bin ich aber nicht). Egal, der Kettenprüfer zeigt das Resultat: Totalschaden. Zudem ist der Hutchinson Toro 2.1″ Reifen nach über 4500 km definitiv durch und der Grip hinten tendiert gegen Null. Haltbarkeit kann man dem Teil nicht absprechen. So matschtauglich ist jedoch weder der Phyton noch der Toro.

Demontiertes SchaltwerkAlte Röllchen

Weiter habe ich mir in den Kopf gesetzt, die beiden Röllchen im Schaltwerk mit stylischen Rollen von KCNC zu ersetzen. Da muss man verrückt sein, 3g für 43 CHF! Aber vielleicht rollt es ja besser.. 😉 Noch etwas verrückter ist es als Laie ein XTR Schaltwerk auseinander zu schrauben. Es empfiehlt sich einige Reminder-Fotos zu machen und die Teile schön geordnet hinzulegen. Da gibt es eine ganze Menge von Federn, Scheiben und Bolzen. Für das korrekte Zusammensetzen musste ich trotzdem zum Freund und Helfer greifen: Dieses Video auf YouTube. Hoffentlich sind im obenstehenden Bild nicht Teile übrig, die eigentlich verbaut sein sollten. 😉

Wieder montiertes SchaltwerkSchaltwerk mit KCNC Röllchen

Das Schlussresultat sieht ansprechend aus und die Schaltung funktioniert soweit. Ich bin mir einzig etwas unsicher, ob die Kette nicht zu wenig Kettenspannung hat. Weiss jemand, wie man das im montierten Zustand einfach testen kann?

Shimano CN-HG93 KetteAlte und neue Kette

Die erste Testfahrt war ernüchternd. Die Kette sprang unter Last von den Ritzeln der Kassette. Nun ja, selber schuld, dass ich die Kette nicht früher wechselte. Oben im Bild sieht man wie stark sich die alte Kette ‚längte‘ – fast um ein Glied. So muss ich ebenfalls von meiner sündteuren XTR Kassette und dem darin verbauten Titan Abschied nehmen. Für eine neue reicht das Geld nicht bzw sie ist in den eingängigen Shops nicht mehr gelistet.

Alte Shimano CS-M9701 KassetteShimano CS-M770 Kassette

So montiere ich eine Shimano XT CS-M770 Kassette, spare 150 CHF und habe dafür 50g mehr auf dem Velo. Die Montage ist problemlos und mit neuer Kassette funktioniert die Schaltung wieder wie am Schnürchen (Wobei ich da erst nach einem Praxistest im Gelände wirklich in Jubel ausbrechen will).

Schwalbe Thunder Burt BoxSchwalbe Thunder Burt 2.1

Reifenwechsel sollte im Prinzip etwas einfaches sein, nicht so bei den NoTubes Arch Felgen. Während die erste Flanke mit etwas Kraft noch über den Reifen ging, war bei der zweiten Flanke Schicht im Schacht. Ich verzichtete darauf, mir das Handgelenk zu brechen und schlief mal darüber. Am anderen Tag, mit kühlem Kopf und etwas Spülmittel flutschte der Reifen schliesslich in die Felgen. Leider eiert er ein wenig und ich fahre ihn mal ein, bevor ich mich an dieses Problem wage, das ich bereits beim Vorgänger nie wirklich in den Griff bekam. Wieso Schwalbe Thunder Burt? Ich fahre das Ti29-40 vorwiegend im Flachland und so sollte dieser schnelle Reifen genügen. Das Gewicht von nur 475g macht wir etwas Sorgen – wir werden sehen wie langlebig und pannenanfällig der Reifen sein wird.

Marta SL Bremsscheibe - Zeit zum Wechsel !Magura Strom SL Bremsscheibe

Sehr zufrieden war ich mit den Bremsen des Ti29-40, den Magura SL. So auch mit den schlanken Bremsscheiben, die problemlos ihren Dienst leisteten. Am Steg zur eigentlichen Scheibe (sehe Nahaufnahme) sind sie nun aber doch sehr abgefahren und ein Ersatz ist dringend. Gemäss Magura sind die neuen Storm SL Bremsscheiben rückwärtskompatibel und so bekomme ich für 2×35 CHF im Doppelpack (160mm/180mm) sogar total 45g leichtere Scheiben! Da bin ich gespannt, ob dies auf Kosten der Haltbarkeit geht.

Endresultat HintenEndresultat Vorne

Damit ist das Ti29-40 wieder fit zu neuen Taten und der nächste Service wird sicher die Kurbel betreffen. Zu lange darf ich wohl nicht mehr warten. Aber solange es läuft – läuft es. 😉

Der Ausflug nach Colmar !

Ziemlich spontan fuhren wir heute nach Colmar, der berühmten Elsässer Stadt am Rand der Vogesen mit dem mittelalterlichen Stadtkern. Für mich war es eine Premiere. Während in Solothurn die Sonne aus dem Vollen schien, tauchten wir kurz nach Basel leider in grauen Nebel, der sich im Verlaufe des Tages nur zaghaft lichtete.

Markthalle AussenMarkthalle Innen

Auf dem Weg vom Parking in die Stadt stolperten wir zuerst in den Tagesmarkt rund um und in der überdachten Markthalle. Genau der richtige Ort für einen Morgenkaffee und ein frischgebackenes Bretzel. Die Markthalle liegt übrigens am Stadtkanal, wo früher die Bauern direkt in Booten die Waren anlieferten. Da sehe ich gleich Bilder der Kanalmärkte in Asien vor dem geistigen Auge.

Colmar InnenstadtColmar - RieghäuserColmar Innenstadt

Die Gassen der Altstadt sind ab Beginn beeindruckend. Die farbenfrohen Rieghäuser bringen das Mittelalterflair voll rüber. Es ist sie Stadt der Hochkantfotos weil die engen Gassen das Breitbild kaum zulassen. Wir erkunden ziellos die Gassen und sind froh, dass ab und an eine Stadtkarte an den Plakatsäulen hängt und die Orientierung wieder zulässt.

Colmar - DetailansichtenColmar - Rieghäuser

Am Vormittag liegen die malerischen Häuser am Fischerquai noch verlassen da. Es ist die wohl am meisten fotografierte Häuserzeile in Colmar. Viele Häuser in der Altstadt datieren zurück ins 16. Jahrhundert. Wohl pures Glück, dass kein Brand oder Krieg alles platt gemacht hat. Im Unterschied zu anderen mittelalterlichen Orten, imponiert Colmar durch eine weitläufige und grosse Altstadt.

KrutenauColmar Innenstadt

Im Quartier Krutenau (Klein-Venedig) wird es vollends romantisch. Man wähnt sich fast an einem Filmset der Seenstadt aus The Hobbit oder einer Stadt in Harry Potter, so schief und verwinkelt erscheinen die Häuser.

Colmar - DetailansichtenColmar - DetailansichtenFigur Museum Bartholdi

Dabei fällt der Blick immer wieder auf schöne und interessante Details an Fassaden und in Innenhöfen. Natürlich gibt es nicht nur Bauwerke zu besichtigen, Colmar bietet ebenfalls viel Shopping und an jeder Ecke ein Restaurant. Wir haben uns am Mittag in eine ruhige, gute und günstige bretonische Créperie verzogen.

Martinsmünster TurmMartinsmünster Aussen

Am Nachmittag ging die Entdeckertour weiter. Ein Besuch des Martinsmünster musste sein. Die Kirche im gothischen Stil beeindruckt mit ihrer Höhe und Grösse. Etwas erstaunt bin ich über die vielen unterschiedlichen Steine, die für die Fassade verwendet wurden.

Martinsmünster AussenmauerMartinsmünster InnenMartinsmünster Sonnenmonatskalender

Im Innern prahlt die Kirche mit ihrer düsteren Höhe und den schöne Bildern in den spitzen Fenstern. Interessant finde ich die Sonnenuhr an der Aussenfassade, welche die Monate anzeigt – Ende März – stimmt!

Gassenblick zum MartinsmünsterMaison PfisterColmar Innenstadt

Wir haben bereits müde Beine und trotzdem ist die Stadt noch nicht zu Ende. Immer wieder erblicke ich schöne Details. Daneben locken zwei Ostermärkte auf den grösseren Plätzen der Innenstadt. Da bleibt keine Zeit mehr zum Besuch der zahlreichen Museen, welche Colmar beherbergt.

UnterlindenFrühling in Colmar

Fazit: Ein toller Tagesausflug am ersten gefühlten Frühlingstag des Jahres! Ich kann mir nun wage vorstellen, was in Colmar zu Weihnachtsmarktzeiten abgeht. Für jeden Mittelalterfan ein MUSS. Wir kommen wieder. Bei der Recherche im Internet heute Abend habe ich eine interessante Webseite entdeckt: Alsace à Velo! Die Gegend wäre auch Fahrrad- und Mountainbiketechnisch lohnenswert und ich muss den Fokus etwas mehr auf die Vogesen legen, sind die doch viel näher als man denkt.

Erneuter Burgdorf – Loop !

EmmenkraftwerkAltes Stauwehr

An der Sonne stiegen die Temperaturen am Nachmittag deutlich über 20°C und so konnte ich meine Frau zu einer Runde nach Burgdorf überreden. Sie kämpfte mit Elektrounterstützung gegen den Westwind an und ich blieb in ihrem Windschatten. Um noch etwas mehr windgeschützt zu sein, fuhren wir die Strecke entlang der Emme, vorbei an alten Kraftwerken, die immer noch Strom produzieren. Kurz vor der Emmenbirne übersah ich leider eine auf der Strecke liegende Schlange von ca 70 cm Länge, die sich wohl auf dem Schotterweg aufwärmte. Doppelt überrollt konnte sie sich noch ins nächste Gebüsch davonschleichen – hoffentlich überlebt sie es.

Holzbrücke EmmeBurgdorf

In Burgdorf gab es zwei Ämmebier und zwei warme Butterbretzen als Stärkung für die Rückfahrt, die nun mit etwas Rückenwind deutlich angenehmer ausfiel. Biken mit meiner Frau – immer wieder eine Freude!

Statistik Tour: 48 km, ca. 283 Höhenmeter, Fahrzeit 2:30 h

Die Jurasüdfusstour auf den Bözingenberg !

Schloss BlumensteinLandsitz 'Glutzhuebeli'

Nach den Osterfeierlichkeiten wollte ich noch etwas aufs Mountainbike – schliesslich habe ich eine Woche Urlaub. Den ursprünglichen Plan – einige Tage nach Finale Ligure zu fahren – liess ich fallen. Viel besser ist das Wetter dort nicht und so lohnen sich die beiden Reisetage nicht. Dann entdecke ich eben die Schönheiten meiner Hometrails. Heute blies ein kräftiger Westwind und der Plan war wie folgt: Dem Jurasüdfuss ‚entlang zu schleichen‘ bis zum Bözingenberg. Die ersten Meter durch das Hinterland der Stadt Solothurn führen an wunderschönen Sommersitzen und Patrizierhäuser vorbei. Im linken Foto das Schloss und heutiges Museum Blumenstein und rechts der Landsitz der Glutz auf dem Hübeli.

Bike im Bärlauch

Natürlich darf im März ein Foto ‚Bike im Bärlauch‘ nicht fehlen. Es spriesst überall und sowohl der Waldboden, wie auch die Wiesen dominieren in grüner Farbe. Leider ist das Genius so schmutzig, dass ich ein Foto ‚von vorne‘ nicht wagen kann. 😉

Panorama Oberdorf

Der Tag könnte unter dem Motto ’50 Shades of Grey‘ stehen. Der stürmische Himmel liefert sämtliche Grauschattierungen. Trotzdem ist die Weitsicht unter der Wolkendecke sehr gut. Wie durch ein Wunder bleibe ich zudem vom Regen verschont.

Panorama Flugplatz Grenchen

Auf bekannten Wegen fahre ich entlang der Waldgrenze des Juras über Oberdorf – Im Holz – Bettlach bis nach Grenchen. Die erhöhte Lage bietet Panoramablicke runter zur Aare und im obigen Bild über die Stadt und den Flughafen Grenchen. In der Ferne sieht man das Tourenziel und der noch weisse Chasseral.

Kirche OberdorfMärzwaldRestaurant Bözingenberg - geschlossen

Nach einem etwas ruppigen Aufstieg auf Schotter- und Waldwegen stehe ich am Tourenziel und freue mich auf einen kleinen Imbiss. Denkste – natürlich hat das Restaurant Bözingenberg wieder einmal geschlossen. Irgendwie habe ich hier immer wieder mal Pech.

Panorama Bözingenberg

So mache ich auf der Terrasse das ‚Standardpanoramafoto‘ und verziehe mich für eine kurze Pause auf die windabgewiesene Seite des Hauses. Die Wolken werden immer schwärzer und ich verzichte auf den Weg über Romont und fahre den gleichen Weg zurück.

Alpenblick vom JuraHuppererde Stollen

Die Abfahrt ist von der Sorte ‚Highspeed – Schotter‘ und die Bremsen des Vorderrades sind wieder überstrapaziert. So stoppe ich zwischendurch und lasse das schöne Alpenpanorama wirken. Vor Grenchen nehme ich den Lengnauer Wurzelweg und lerne an den Schautafeln Neues und Interessantes. So wurde hier zB früher in Stollen die sogenannte Huppererde abgebaut und in ganz Europa verkauft – spannend!

Mit Westwind nach Hause

Die Rückfahrt in der Ebene wurde von stürmischem Rückenwind unterstützt und ich rollte mit 35km/h locker zurück nach Solothurn. Jetzt noch am Aareufer ein Gelato und Finale Ligure ist bereits vergessen… 😉

Statistik Tour: 49,5 km, ca. 930 Höhenmeter, Fahrzeit 3:12 h