Val de Bagnes: Rund um den Lac de Mauvoisin ! (Part 2)

Felsenweg bei les PintâsFassung des Wassers der Dranse de Bagnes

(Zum Teil 1) Wenn jemand auf 2300m einen Weg in eine Felsflanke haut, muss das seinen Grund haben und der interessiert mich. Wo der Felsenweg wohl hinführt? Nicht überlegen und in die Pedale getreten und nach wenigen Minuten gibt es Klarheit. Er führt zu einem kleinen Wehr, welches das Wasser des Glacier d’Otemma und der umliegenden Täler auf 2357m Höhe fasst und kilometerlang dem Stausee entlang in Richtung Kraftwerk Fionnay führt. Da versagt bei mir trotz heftigem Kartenstudium jede Logik. Zurück zur Natur – Ich lasse das Bike stehen und wandere einige hundert Meter eine Moräne hinauf. Das Tal öffnet sich und gibt den Blick frei auf den Gletscher, den Mont Collon und den Übergang der Haute Route nach Arolla. Ein perfekter Ort für ein Znüni mit lokalem Tomme, Brot und einer Walliser Trockenwurst.

Zuhinterst im Tal und Blick auf den Jardin des ChamoisGlacier d'OtemmaBlick zur SAC Hütte - Chanrion

Kurz vor Mittag fahre ich zurück und kämpfe mich die letzten Meter zur SAC Hütte Chanrion (2462m) hinauf, wo es ein wunderbares Panorama und kühle Getränke gibt. Fast jeder Berggipfel ist umgeben von kleinen Gletschern, die förmlich in der Hitze schwitzen. Das Wort ‚Tal der sterbenden Gletscher‘ streift mir durch den Sinn. Wie es hier wohl zur Gründerzeit des Alpentourismus beim Bau der SAC Hütte um 1890 ausgesehen haben mag? Egal, auch heute trumpft das Panorama mit dem idyllischen Lac de Chanrion noch auf.

Panorama Terasse Cabane de Chanrion

Für die Weiterfahrt gilt es eine Entscheidung zu treffen. Entweder fährt man auf dem gleichen Weg zurück, oder wählt die Route der anderen Talflanke entlang. Ich riskiere die zweite Variante und bin nicht der einzige Mountainbiker, der dies heute tut. Zuerst geht es noch einen fahrbaren Alpweg hinauf zum Tsè des Violettes, bevor die ehemalige Seitenmoräne und Gröllwüste des Glacier du Brenay zum Absteigen zwingt. Hier geht es nur zu Fuss weiter und das Bike muss erst geschoben und dann getragen werden.

Panorama bei Tse des ViolettesBlick zum Glacier du BrenayBücklein über die Dyure du Brenay

Auf der kleinen Brücke über den Gletscherbach kann man kurz ausruhen. Das Pièce de résistance kommt erst – der Aufstieg zum Col de Tsofeiret. Nachahmer seien gewarnt: Es ist ausgesetzt und steil. Das untenstehende Bild gibt einen guten Eindruck. Zum Glück sind die beiden schwierigen Passagen mit einer Kette gesichert. Wichtig ist es, noch genügend Kraft zu haben, um das Mountainbike die Treppe unterhalb des Passes hinauftragen zu können.

Aufstieg zum Col de TsofeiretSchlüsselstelle Col de TsofeiretTreppen Col de TsofeiretGeschafft - Col de Tsofeiret

Doch dann ist er geschafft, der höchste Punkt der heutigen Tour (2635m). Ziemlich ausgepumpt lege ich erst einen Rast ein und lasse die Hochebene von Tsofeiret mit dem gleichnamigen See auf mich wirken. Es grüsst eine erste Abfahrt, die leider in einem verblockten und für mich über weite Strecken unfahrbaren Wanderweg endet. Die Querung zieht sich und so kommen ca. 30 Minuten Schieberei zusammen. Das nervt besonders, da der Weg von weitem immer wieder fahrbar aussieht und dies mit etwas ‚Unterhalt‘ über weite Strecken auch wäre.

Blick auf die Alp TsofeieretTsofeieret - No Flow Trail !Endlich wieder den See im Blick und die Route vom Morgen

Aber mit dem Blick auf den Stausee, der nun die Farbe auf Türkis gewechselt hat, endet auch diese Phase und man kann, etwas Fahrtechnik vorausgesetzt, wieder aufsitzen und den tollen Singletrails nach Les Fontânes geniessen. Auf der Gegenflanke ist sehr schön der ‚Hinweg‘ vom Morgen sichtbar.

Kuhstau in der Abfahrt zum Lac de Mauvoisin Felsenweg am rechten Mauvoisin - Ufer

Ich habe mittlerweile das Ehepaar ein- und überholt, als bei der Abfahrt zum See ca. 50 schwarze Walliser Kühe den Weg raufkommen. Die jungen ‚Gustis‘ versuchen auf dem engen Weg zu wenden, als sie den komischen Mountainbiker erblicken. Der ältere Hirt flucht etwas auf Urfranzösisch vor sich hin und scheucht die Kühe wieder bergauf. Bevor eines der Viecher in einer Panikattacke die Felsflanke runterfällt, gebe ich lieber nach und suche im Abhang unterhalb des Weges Deckung. Endlich sind die Kühe in Ruhe vorbeigezogen und ich kann das letzte Stück Abfahrt zum See geniessen.

Panorama Lac de Mauvoisin

Der Weg zurück zur Staumauer ist erneut über weite Strecken aus der Felsflanke gehauen. Die Szenerie wirkt etwas unwirklich. Ein Tunnelweg hoch über dem Stausee und überall tosen Wasserfälle in den See. Das untere Panoramafoto zeigt die Situation gut. An solchen Orten könnte ich ewig verweilen.

Einrückliche Fels - und Wasserlandschaft

Fazit: Wie bereits erwähnt bietet diese Tour einiges an Erlebnis. Im Vordergrund stehen dabei nicht endlose Flowtrails, sondern die alpine Gletscherlandschaft gekoppelt mit den spektakulären Bauten der Wasserwirtschaft. Etwas Abenteuerlust muss man für die Schiebe- und Tragepassagen aufbringen. Dank dem Zwischenhalt in der SAC Hütte ist die Tour an einem Tag zudem gut machbar und wer mag kann auf der Hütte übernachten oder zu Fuss einen Ausflug noch etwas näher zu den Gletschern unternehmen.

Loop geschafft - Blick zurück über den Stausee

Statistik Tour: 41.6 km, ca. 1442 Höhenmeter, Fahrzeit 4:52h

Val de Bagnes: Rund um den Lac de Mauvoisin ! (Part 1)

Prolog: Es gibt gute Touren und es gibt grandiose Touren. Die untenstehende gehört dazu, nicht unbedingt bikemässig, aber als Gesamtpaket. So konnte ich die Fotos einfach nicht  zusammenkürzen und deshalb gibt es mehr Bilder als üblich und den Tourenbeschrieb in zwei Teilen. Frohes Lesen!

Anfahrt zur Staumauer bei MadzeriaAlte Brücke bei La Vacheresse

Wer mich kennt, oder hier regelmässig mitliest, weiss, dass ich mit dem Mountainbike gerne hoch hinaus fahre und wenn zusätzlich Gletscher locken, ist der Glückspegel besonders hoch. So ein Tag sollte es heute mit der Tour rund um den Lac de Mauvoisin und hinauf zur SAC Hütte Chanrion werden. Die Tour findet sich übrigens im neuen Hütten-Bikeführer des SAC (alpine Variante). Nach einer relativ frischen Zeltnacht am Ufer der Dranse de Bagne starte ich frühzeitig um von den kühlen Morgentemperaturen zu profitieren. Auf einer Teerstrasse kurble ich von 1577 müM zum Hôtel de Mauvoisin auf 1841 müM hinauf.

Hotel MauvoisinSonnenaufgang am Mauvoisin

Über eine alte Brücke wechsle ich auf die andere Talseite. Durch die Schlucht führt übrigens ein abenteuerlich aussehender Klettersteig. Das alte Gebäude des Hotels thront hoch über dem Tal, wird aber seit den 50er Jahren vom mächtigen Staudamm im Hintergrund bedrängt. Im Hotel geniesse ich den überfälligen Frühstückskaffee und studiere einige Broschüren der Region. Wer will, kann bis hierher mit dem Auto fahren. Vom Parkplatz führt ein Themenweg über den Bau des Stausees bis hinauf zur Mauerkrone. Ziemlich eindrücklich, ist die Mauer doch die höchste Bogenstaumauer Europas und der Lac de Mauvoisin einer der grössten Stauseen der Schweiz. Ich frage mich nur, woher man den Beton hatte, um so ein Teil an einem so abgelegenen Ort zu bauen.

Staudammgeschichte am WegesrandEinrückliche Bogenstaumauer - Lac de MauvoisinBlick von der Mauerkrone ins Val de Bagnes

Weil die Staumauer in den 80er Jahren nochmals 13 Meter erhöht wurde, muss die Zufahrtsstrasse nun in einem Tunnel die letzten Meter zum See hinauf zurücklegen. Zum Glück ist dieser genügend beleuchtet und überrascht mit einer Kreuzung im Berg inklusive Wanderwegweiser. ‚Die spinnen die Schweizer‘, ist man versucht zu sagen. Links geht es raus auf die Staumauer und rechts weiter im Stollen dem Seeufer entlang.

Nur in der Schweiz - Wanderwegweiser im BergStollenweg mit Stauseeblicken

Das Panorama auf der Staumauer ist eindrücklich und aus den beiden Talflanken speisen tosende Wasserfälle den See. Der Wanderweg führt über knapp einen Kilometer durch eine Felsengalerie. Da kommt auf dem Mountainbike richtiges Abenteurfeeling auf. Erster Höhepunkt ist ein offener Wasserstollen, der einen halben Fluss in den See speist. Der kilometerlange Stollen fasst das Wasser des Glacier de Corbassière sowie der Dyure de Sery. Untenstehend die Innen- und Aussenansicht dieses künstlichen Wasserfalls aus dem Berg.

Wasserzufuhr zum Lac de MauvoisinWasser vom zwei Nebentäler

Wieder am Tageslicht öffnet sich der hinterste Teil des Val de Bagnes, das sich in Nebentäler verzweigt und mit 3000er Gipfeln an der Grenze zu Italien abschliesst. Mögliche Übergänge sind der Col de Crête Sèche und das Fenêtre de Durand, welches einige Verrückte auch schon mit dem Bike bezwungen haben. Hoch über dem See fährt man durch eine einsame Berglandschaft, geprägt von mächtigen Bergflanken, blumigen Alpenwiesen und Kuhherden.

Wieder im Freien - Les TemonésBergbach vom Tournelon Gletscher

Ebenfalls interessant sind die jahrhundertealten, ganz aus Stein gebauten Alphütten (Ecuire), in denen dem Holzgerüst nach noch heute Käse zum Reifen gelagert wird. Immer wieder halte ich inne um den tief unter mir liegenden, vom Gletscherwasser milchig schimmernden Stausee zu bestaunen. Leicht abfallend führt der Weg über Wiesen und durch steile Felsen bis ans Ende des Stausees.

Immer noch genutzt zur KäselagerungTypische Alphütte der RegionBlick zurück zum Lac de Mauvoisin

Das Tal ist umrahmt von nicht ganz ungefährlichen Gletschern. Auf dem Bild mit dem Wasserfall sind die Hängegletscher des Tournelon Blanc sichtbar und mir scheint die Situation bei einem Gletscherabbruch nicht ganz ungefährlich. Tatsächlich gibt es im Internet eine Gefahrenanalyse, aber allzu grosse Brocken sollten einem nicht auf den Kopf fallen. Ebenso interessant ist der Glacier du Giétro (im obigen Panoramabild oben rechts), der früher das Tal auf der Höhe der Staumauer blockierte und grosse Überschwemmungen verursachte. Heute muss er überwacht werden, weil ein Eisabbruch den See über die Staumauer schwappen lassen könnte.

Strasse hoch über dem StauseeStrecke entlang des SeesBlick zurück bei Charmotane

Nach einigen weiteren spannenden Wegabschnitten fährt man ans Ende des Stausees bei Boussine und blickt zufrieden auf die abgefahrene Strecke zurück. Es folgen zwei Höhenstufen von je etwa 200 Meter. Sowohl der Weg wie die Steigung sind gut fahrbar, aber langsam macht sich auf 2200m die dünnere Luft bemerkbar. Ich schalte einen Gang zurück, geniesse die Bergwelt und nehme es gemütlich, die Landschaft ist wild, karg und eindrücklich. Zudem kommt man bei ruhiger Fahrweise viel näher an die zahlreichen Murmeltiere ran.

Murmeli am WegesrandAubslick bei Chanrion

Schliesslich erreiche ich bei Chanrion, La Paume eine Alp auf 2338m und einen schönen kleinen See. Hier werde ich kurz die Originalroute verlassen und den im obigen Bild ersichtlichen, gut ausgebaute Felsenweg erkunden, der weiter ins Tal und näher zu den Gletschern führt. Dazu mehr im zweiten Teil.

Val de Bagnes: Camping und Sarreyer Loop !

Schönster Autobahnparkplatz der Schweiz

Im Prinzip waren zwei Wochen Urlaub rund ums Haus geplant, aber bei diesen Wetterprognosen konnte ich nicht zu Hause sitzen. Leider hatte meine Frau noch einige Geschäfte zu erledigen und so zog ich alleine los. Ich hatte Lust auf Unbekanntes und Neues. Die Wahl fiel auf das Val de Bagnes, welches ich noch nie besucht hatte. Besser bekannt ist der Tourismusort Verbier, der ebenfalls biketechnisch einen guten Ruf hat. Die Anfahrt ist lang und führt über Martigny in Richtung Grosser Sankt Bernhard. Da darf ein Halt auf dem wohl schönsten Autobahnparkplatz kurz vor dem Gliontunnel mit einem tollen Blick auf den Lac Léman nicht fehlen.

Blick auf Bonatchiesse talabwärtsBlick auf Bonatchiesse talaufwärts

Während die meisten Touristen bei Le Châble die Strasse nach Verbier nehmen, fahre ich geradeaus weiter ins Tal hinein. Die Strasse ist eng und windet sich durch die alten Walliser Dörfer. Je weiter man fährt, umso verlassener wird das Tal. Ausser der Elektrizitätswirtschaft läuft hier wohl nicht viel. Kurz vor der mächtigen Staumauer des Lac de Mauvoisin erreiche ich mein Tagesziel, die Alp Bonatchiesse und der im Talgrund liegende gleichnamige Campingplatz. Es ist Mittag und ich hätte Lust auf eine Biketour, muss aber zuerst das Zelt aufstellen und mich ärgern.

Staumauer MauvoisinSteinerklärgarten beim Camping

Da leiht man das 2-Mann Zelt einmal an die Teenies aus und findet danach eine kaputte Zeltstange im Sack. Mac Gyver mässig nähe ich die Gummischnur, welche die Stangen zusammenhält und fädle das Ganze wieder irgendwie zusammen. Die Notoperation gelingt und nach einer Stunde steht die Unterkunft und ich kann endlich aufs Mountainbike auf eine kleine Erkundungsfahrt. Gleich beim Eingang zum Campingplatz erklärt ein schöner alpiner Park die Herkunft der verschiedenen Gesteinsarten der Region – interessant.

Kraftwerk in FionnayKraftwerk in Fionnay

Wohin nun? Viele Varianten gibt es nicht: Tal rauf oder Tal runter! Ich wähle das letztere und fahre runter nach Fionnay. Das Dorf besteht nur aus und wegen den Wasserkraftwerken. Da gibt es Speicherseen, Turbinen, Wehre und Druckstollen wohin man hinblickt. So erstaunt es nicht, dass das Wasser des Lac de Dix kilometerweit unter der Rosablanche hindurch hierher geführt wird, anstatt im eigenen Tal abwärts zu fliessen. Vollständig James Bond mässig ist das in eine Felswand gehauene Kraftwerk Fionnay mit seinen drei Trafostationen direkt im Berg. Beeindruckend, was hier konstruiert wurde und man fragt sich, ob das noch rentabel wäre, müsste man dies heute wieder bauen.

Alte Dtrasse nach LourtierVal de Bagnes - Lourtier

Ich fahre talwärts und verlasse das moderne Strässchen, um den Tunnel bei Plamproz zu vermeiden wähle stattdessen den alten Weg auf der rechten Talseite. Das gibt einige Trails runter nach Lourtier. Wie weiter? Der Tag ist noch jung und so suche ich die Traverse in Richtung Verbier und fahre zum idyllischen Dorf Sarreyer hinauf. Wallistypisch hängen die braungebrannten Holzhäuser zusammengekauert über dem Abgrund. Leider hat die Dorfbeiz geschlossen und stattdessen mache ich eine Dorftour und finde interessante Dinge, wie eine uralte Mühle, die  nicht nur mahlt, sondern multifunktional ebenfalls sägt und presst.

Alte Walliserhäuser in SarreyerMulifunktionale Mühle in SarreyerPanorama Sarreyer

Fast so beeindruckend sind die grossen Holzstapel in Sarreyer. Da braucht es etwas Mut um sich unter diesen Beige zu stellen. Scheint richtig solid gebaut zu sein…

Holzstapel in SarreyerHot Berry - Alpenstyle

Damit ich nicht zu spät zur Anmeldung zurück auf dem Campingplatz bin, wende ich und fahre den fast gleichen Weg wieder zurück. In Lourtier geniesse ich ein feines Dessert und kaufe im letzten Dorflädeli des Tales ein Sixpack Bier. Mit diesem Gewicht am Rücken wird der Aufstieg bei gefühlten 30 Grad zur Herausforderung. Ziemlich verschwitzt komme ich schliesslich in Bonatchiesse an und richte mich gemütlich beim Zelt ein, lausche dem Rauschen des Bergbaches und ‚chille‘ in die Nacht hinein, wie man heute so schön sagt.

Zelt und BikeSteinmannli an der Drance de Bagnes

Statistik Tour: 24.4 km, ca. 732 Höhenmeter, Fahrzeit 2:30h

Der Ironbike Brittnau 2015 – Regenschlacht !

Ironbike BrittnauIronbike - Überland

Im Juni jagen sich die Bikeevents und so muss ich heute Sonntag wieder um 0430 Uhr aus dem Bett, um zeitig am Start des Ironbike Brittnau – Jubiläumsausgabe 2015 – zu sein. Ab Beginn war der Himmel grau und grauschwarz. Währen den ersten Kilometern regnete es immer wieder mal, aber immer zu wenig stark für die Regenjacke. In diesem Jahr führt die Tour 97 km weit vom Wiggertal über die Hügel ins Surethal und über die Hügel ins Wynetal bis nach Rickenbach. Sieht man den Sender von Beromüster, geht es retour zum Ausgangspunkt. Bei Reitnau muss ich doch die Regenjacke anziehen und ab da regnet es bis 30 km vor dem Ziel beinahe ununterbrochen.

Ironbike - EntscheidungenRegenschlacht - Dirtbike

Ich hatte mir vorgenommen die grosse Runde zu fahren. Beim Abzweiger der 67km Runde muss ich mich etwas überwinden. Bis zur Hälfte der Strecke lief es nicht schlecht, aber danach war beissen angesagt. Vollgeschlammt, durchnässt und unterkühlt braucht es einige mentale Tricks um die Motivation hochzuhalten. Hinzu kommen die beträchtlichen Höhenmeter und die Tatsache, dass die ganze Strecke fast ausschliesslich auf Schotter- und Forststrassen verläuft, welche bei Regen doch in die Beine gehen.

Trotzdem immer wieder erstaunlich, was man so zu leisten vermag. Na Ja, Spass war das nicht, aber wenigsten kann ich noch länger von diesem Abenteuer erzählen.

Statistik: 97,6 km, ca. 2315 Höhenmeter, Fahrzeit 6:33 h

Die grenzwertige Biketour 2015 !

Panorama Marbach

Markus hat dieses Jahr wieder zu einer grenzwertigen Biketour eingeladen und so treffen sich auf dem Dorfplatz von Marbach ca. 15 gutgelaunte und erwartungsvolle Mountainbiker und Mountainbikerinnen. Der Guide hatte die Route perfekt vorrekognosziert (nochmals Danke für die Organisation) und wir starten mit dem ersten Aufstieg in Richtung Marbachegg bis zur Wittefäre.

Erster Aufstieg zur WittefäreSchratteflue - Immer im Blick

Da an diesem Tag noch einige Höhenmeter geplant waren, fährt eine Gruppe ‚untenrum‘ zum Kemmeribodenbad, wo wir uns beim Kaffee wieder treffen. Auf den Spuren dieser Tour fahren wir die grosse Runde um die Schratteflue und steigen auf in Richtung Tannhorn. Mit dabei ist neben BlackCoffee übrigens auch Chregu, den ich endlich das erste Mal ‚im echten Leben‘ treffe.

Panorama Punkt 1495Zum TannisbodeGrosse Bikegruppe

Beim Tannigsboden gibt es die nächste Gelegenheit zur Einkehr und wir bedienen uns beim Kiosk mit lokalen Waren. Der Himmel verdüstert sich zunehmend und wir haben erste Diskussionen um mögliche Alternativrouten ins Tal, sollten wir vor aufziehenden Gewittern flüchten müssen. Aber zuerst gilt es auf dem folgenden Wiesentrail konzentriert den Chüeblättern auszuweichen und anschliessend den steilen Schotterweg zum Arnibergli und rauf zum Chäsbode zu bezwingen. Etwas dezimiert, aber immer noch mit 12 Personen entscheiden wir uns den geplanten Weg nach Sörenberg trotz dem Wetter anzutreten.

Blick vom Chäsbode zur Blattalp

So geht es hinüber zur Salwide, wo wir uns angesichts des schwarzen Himmels und ersten Regentropfen den Umweg über die Blattenegg ersparen. Statt Höhenmeter gibt es einen spassigen Wurzelweg durch den Wald zur Bergstation der Gondelbahn Rossweid. Uns sitzt immer noch das Wetter im Nacken und statt gemütlicher Einkehr essen wir hastig einige Riegel.

SalwideTrail zur Rossweid

Mit Vollgas fahren wir ab nach Sörenberg und zum Glück hatte ich heute Morgen noch die vorderen Bremsbeläge gewechselt. Nach einem geflickten Platten und einem weiteren Sandwichstopp im lokalen Volg ‚rasen‘ wir mit oder ohne Windschatten die grosse Strasse runter nach Flühli. Der nächste Aufstieg wartet schon. Auf einem mittelsteilen, aber relativ langen Strässchen fahren wir hoch zum Hilferepass. Das Tempo ist heute wieder mal hoch und ich bin froh, dass ich in der zweiten Gruppe nicht ganz alleine bin. 😉

Station Rossweid ob SörenbergHilferepass

Das Wetter hält und wird wieder leicht besser. Die Meisten sind aber nicht böse, dass wir den Loop aufs Hürndli und über die Marbachegg ausfallen lassen und direkt nach Marbach zurückfahren. So war diese Tour heuer maximal wettermässig grenzwertig. Spass hat es trotzdem gemacht und ich freue mich bereits auf die Ausgabe 2016. Daneben ist das 3000 Hm Ziel natürlich nicht vergessen, aber das muss ich wohl mal alleine angehen, ganz gemütlich… 🙂

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Statistik: 56 km, ca. 1837 Höhenmeter, Fahrzeit 4:13 h