Das Bike2Work und Bike2Home !

Blaue Stunde

Hier noch mit etwas Verspätung der Bericht zur diesjährigen Bike2Work und Bike2Home Session. Ich hatte das Auto in der Garage um die Sommerreifen zu wechseln und nahm dies als Anlass wieder mal mit dem Mountainbike zur Arbeit und zurück zu fahren. Leider hat jemand kurzfristig um 0630 Uhr eine Sitzung angesetzt und so musste ich früher als gedacht aus dem Bett. So kam ich in den Genuss einer wunderbaren Fahrt durch die ‚blaue Stunde‘ über Feldwege und durch graue Wälder bis nach Bern.

Stettlen Panorama

Nach einem fast 25 km/h Schnitt am Morgen wollte ich die Rückfahrt etwas gemütlicher angehen. Ich fuhr via Lindental – Krauchthal – Burgdorf, immer eine Route hoch über dem Tal wählend. Erst querte ich rüber nach Boll, um anschliessend auf Asphalt zum Utzigenwull aufzusteigen. Hier hatte ich schon länger einen Trail vom Sunnerain zur Vodere Geisme im Visier. Der Kartenentschluss täuschte nicht, zeigte sich doch der Singletrail von seiner flowigen Seite.

SterchitrailWaldstrasse beim Eyberg

Über Schotter ging es kurvig, leicht unterhalb der Anhöhe, durch das Schwändihölzli. Über den Chrouchtuberg querte ich zum nächsten Strässchen entlang des Eybergs. Hier ist die relativ alte Strasse top ausgebaut und ich frage mich erneut, wieso man so eine Strasse ohne Ziel in diesen Hang baut? Sie ist übrigens noch frisch geschottert.

Zickzacktrail - (Zu) schmalZickzack-Wägli

Ich versuchte eine neue Variante für die Abfahrt ins Underbärgetal und nahm das Zickzack-Wägli die steile Flue runter. Keine gute Idee. Der Weg ist teilweise nur handbreit und ans Fahren ist nicht zu denken und zu Fuss sollte man ebenfalls keine Fehler machen. Zum Glück kam mir kein Wanderer entgegen. Das nächste Mal nehme ich wieder die Abfahrt bei Neuhus. Via die Trails durch den ungenannten Wald bei Burgdorf fuhr ich zu einem Boxenstopp ins Schützenhaus und anschliessend entlang der Emme zum Auto und nach Hause.

Emme bei Biberist

Statistik: 83.2 km, ca. 776 Höhenmeter, Fahrzeit 4:07 h (davon Hinfahrt 1:14 h)

Der 8. Stöckli Buechibärg Bike Marathon !

StartnummerStart

Bei erstaunlich guten Verhältnissen fuhr ich heute wie alle Jahre den 8. Stöckli Buechibärg Marathon. Die gestrigen Unwetter hatten zum Glück im Wald nicht viele Spuren hinterlassen und einzig die Hitze machte mir etwas zu schaffen. Nach einigen Kilometern erkannte mich überraschenderweise Brödu, einer der ‚ältesten‘ Mitleser hier im Blog und wir fuhren den Marathon gemeinsam mit gutem Tempo zu Ende. Besten Dank Brödu für die Begleitung!

Statistik: 63.3 km, ca. 881 Höhenmeter, Fahrzeit 3:12 h (inkl An- und Rückfahrt)
– davon Strecke: 54.2 km, 2:47 h Fahrzeit

Beruflich auf dem Mountainbike !

Berufliches ist in diesem Blog tabu aber heute mache ich eine Ausnahme. Diese Woche konnte ich dank meines Arbeitgebers vier Tage auf dem Mountainbike verbringen. An solche Arbeit könnte ich mich gewöhnen. Während vier Tagen fuhren wir in einer sportlichen Kleingruppe Touren im Seeland. Am ersten Tag ging es zum Einstieg mal quer über den Buechibärg.

Statistik Tag 1: 40.9 km, ca. 700 Höhenmeter, Fahrzeit 2:35 h

JuratrailsBlick ins Seeland

Am zweiten Tag fuhren wir rund um den Bielersee unter Einbezug toller Trails. In Biel mussten wir erst in Richtung Magglingen Höhe gewinnen, um dann immer hoch über dem See via Twannerberg nach Lignières zu queren. In Falllinie gings runter nach Le Landron und danach via Hagneck zurück nach Lyss. Speziell erwähnenswert ist der geniale Singletrail über die Hofmannsflue bei Lüscherz.

Panorama Twannberg

Statistik Tag 2: 64.7 km, ca. 1167 Höhenmeter, Fahrzeit 4:18 h

Panorama Bözingenberg

Der Donnerstag war der Grosskampftag bei schönstem, aber langsam unangenehm heissem Wetter. Wir shuttelten auf den Bözingerberg um anschliessend entlang der Krete der ersten Jurakette bis zum Weissenstein zu biken. Dabei gab es einige mir unbekannte Abschnitte. Spektakulär und mindestens ausserhalb des Waldes fahrbar war der Grattrail über die Wandflue – Küferegg – Stallflue zwischen dem Grenchenberg und dem Althüsli. Die Aussichten entschädigen die zahlreichen Stellen wo das Mountainbike zu schieben / zu tragen ist. Etwas verrückter war der Abstieg mit den Bikes durch das Stigelos. Die anschliessenden Trails runter nach Solothurn waren dafür wie gewohnt erste Sahne. Zurück ging es entlang der Aare.

Panorama Wandflue

Statistik Tag 3: 68 km, ca. 1300 Höhenmeter, Fahrzeit 4:50 h (gerundet, das GPS zickte rum)

Aarebrücke BürenRestaurant in Büren

Die ersten drei Tage waren relativ hart. Die Gruppe fuhr sportlich – sprich kleine Anstiege wurden durchgedrückt und auf den Singletrails gab man auf- wie abwärts Gas. Ich bin mir das nicht gewohnt, konnte aber knapp mithalten. 😉 So war ich froh um die Regenerationstour nach Büren an der Aare mit einem Loop ums schöne Häftli. Das waren vier tolle Tage und ich bin überzeugt, dass solche Aktionen nicht nur dem Arbeitnehmer, sondern auch dem Arbeitgeber mittelfristig viel bringen (von wegen gesunder Körper – gesunder Geist).

Statistik Tag 4: 30.9 km, ca. 45 Höhenmeter, Fahrzeit 1:34 h

Das 5. Solothurn-Buechibärg SlowUp !

Militärvelo am slowUpslowUp Buechibärg-Solothurn Überland

Temperaturen über 20°C und ein schöner Tag, da wunderte es nicht, dass der SlowUp Buechibärg-Solothurn die Besucher zu Tausenden anzog. Ich wollte ebenfalls nicht fehlen und drehte die lange Runde über die Hügel meiner Region mit einem speziellen Fahrrad. Vor einigen Monaten ist ein Militärrad mit Jahrgang 1956 zu meinem Fuhrpark gestossen und heute war die Junfernfahrt.

Panorama Solothurn ab Solheure

Erstes Fazit: Gewicht, Gänge und Federung sind massiv überbewertet. In jedem Fall fuhr ich den SlowUp mit Singlespeed problemlos, inkl Stutz nach Schnottwil rauf. Natürlich musste ich mich ein wenig an die nach modernen Standards quasi wirkungslose Rücktrittbremse gewöhnen. Zudem werde ich den Sattel noch etwas höher und weiter nach hinten stellen müssen. Ansonsten gilt das Gesetz der bewegten Masse – einfach unter allen Umständen den Schwung halten.

Panorama Solothurn ab Hafenbar

Das war an diesem SlowUp angesichts der Menschenmassen (Neuer Besucherrekord mit 36’000 Teilnehmern) nicht immer einfach und erneut gab es längere Schiebepassagen im Velostau. Wie im letzten Jahr bereits angesprochen, könnte man die Staus mit einer cleveren Positionierung der Goodies-Abgabestellen vermeiden. Aber was solls – schliesslich geht es ja um Entschleunigung und das haben wir heute mit vielen Zwischenhalten extensiv gepflegt.

Statistik: 64.3 km, ca. 375 Höhenmeter, Fahrzeit 4:51 h

Die Solothurn Kantonsgrenze – Tour (Teil 7) Part 2 !

Feldweg runter ins BogentalSee im Bogental

(Zum Teil 1) Rund um den Berg pedalt und vor mir liegt das vom Restkanton abgeschnittene Bogental. Das Tal hat ein wenig Auenlandflair und ist nicht umsonst ein wichtiges Naturschutzgebiet, wo übrigens der letzte Bär des Baslerlandes lebte. Im Talgrund hat es einen schönen Teich, der früher zum Fluten der Lüssel genutzt wurde, um das geschlagene Holz der Gegend möglichst bis nach Basel flössen zu können. Spannend! Auf der kurzen Abfahrt zum Hof Bogenthal (766m) lockere ich die Beine für den folgenden Aufstieg zum Vogelberg (1106m).

Entlang der Kantonsgrenze zum VogelbergAufstieg zum VogelbergAussicht Restaurant Vogelberg

Es folgt ein kurzes Stück wo das Bike getragen und geschoben werden muss. Zusätzlich liegen noch einige umgefallenen Bäume im Weg und im unteren Teil muss eine Wiese mit einer Herde Mutterkühen umgangen werden. Schliesslich erreiche ich einen Schotterweg, der ausnahmsweise genau der Grenze folgt, die sich der Nordflanke der Passwang hinaufzieht. Die Steigung ist angenehm und alles ist fahrbar. Ich lasse mich von den farblich markierten Grenzsteinen leiten und kehre schliesslich im gutbesuchten Bergrestaurant Vogelberg zu einem Glas Most ein. Auf der Terrasse entstand das obige Panoramabild mit Blick zurück ins Bogental.

Grattrail auf der Hintere WasserfallenAussicht Wasserfallen nach Mümliswil

Der nächste Abschnitt ist spannend und führt über den Gratweg der Hintere Wasserfalle. Ich bin erstaunt über die vielen Wanderer und deshalb etwas gestresst, ist der Weg doch typisch juramässig schmal und kantig. Dabei gibt es immer wieder fahrbare Abschnitte und es macht ziemlich Spass, trotz oder wegen den etwas Kommentaren der Ausflügler. Der Grund für die Völkerwanderung wird später klar, auf die Wasserfallen führt von Norden her eine Gondelbahn hinauf. Noch etwas schieben und ich stehe auf dem 1004m hohen Wasserfallen, der nicht nur ein Berg, sondern ebenfalls ein alter Passübergang ist. Tatsächlich liegt der Bergriegel auf der direkten Linie Balsthal – Liestal und so musste man auf der kürzesten Strecke in den Norden nur eine Jurakette überwinden.

Alte HütteWiesentrail beim Chellenchöpfli

Einige Meter weiter in Richtung Osten bin ich beim Chellenchöpfli bereits wieder alleine. Über Wiesentrails (mit kurzen Schiebepassagen) fahre ich hinauf zum Ischlag, wo ein sehr schöner Grenzstein steht. Immer dunklere Regenwolken ziehen auf und es wird zunehmend kühler. Es bleibt wenig Zeit zum Rasten und ich fahre weiter nach Sool.

Grenzstein bei IschlagAlte Pumpe im Wald bei Hauberg

Obwohl ich bereits auf 1000m bin, müssen nochmals 127 Höhenmeter bis zum Bilsteinberg überwunden werden. Scheint nicht viel, aber beim ersten Antritt fährt der Krampf so richtig in die Oberschenkel. Ich schalte zwei Gänge zurück, trinke viel und mache eine kurze Pause. Zum Glück kommt eine längere Schiebepassage quer die Wiese rauf, was die Beine etwas entlastet. Irgendwo steht eine interessante Apparatur im Gebüsch, die wohl eine Pumpe war. Heute schätzt man die Landschaft wegen der Natur, aber wer auf die Spuren der Vergangenheit achtet, wird sehen, dass hier fast jeder Bach industriell genutzt wurde, beispielsweise für die Textil- oder Glasproduktion.

Grattrail BilsteinbergPause auf dem Bilsteinberg

Auf dem Bilsteinberg bzw Helfenberg brauche ich geschützt vor dem bissigen Wind erneut eine etwas längere Pause. Zum Glück findet sich noch eine Banane und eine Blätterteigapfeltasche im Rucksack. Ich bewahre die guten Dinge immer für den Schluss auf, da schmeckt es doppelt so gut.

Trail bei HelfenbergTrail bei Bergflue

Als wäre die Tour als eine Mountainbiketour geplant gewesen, gibt es das Singeltrailfestival zum Schluss. Die Pfade auf dem Bilsteinberg, Helfenberg und Helfenbergflue zur Breitenhöchi sind toll und angereichert mit fahrtechnisch anspruchsvollen Spitzkehren. Dazu gibt es endlich wieder Grenzsteine zu sehen. Auf der Breitenhöchi (845m) muss ich den Schweinehund ein letztes Mal überwinden, um einen relativ sinnlosen Umweg zum Beretenchopf (1106m) einzubauen. Die Oberschenkel zwicken bereits wieder und so fahre ich im kleinsten Gang im Touristenmodus auf den Berg.

Grenzstein auf dem BachtelenbergBeretentrail zurück nach Langenbruck

Die direkte Abfahrt über den Grat nach Langenbruck schien mir auf der Karte bereits etwas steil und in der Natur erweist sie sich als schlecht fahrbar. So steige ich zu Fuss die paar Meter zur Grenze ab und finde quasi als Lohn für die Mühe den grössten und schönsten Grenzstein des Tages. Mission erfüllt! Auf rassigen Trails und Waldwegen fahre ich ab nach Langenbruck zum Auto.

Impressionen Grenzstein 1Impressionen Grenzstein 2Impressionen Grenzstein 3Impressionen Grenzstein 4

Fazit: Ich wiederhole mich – die Grenztouren sind echte Abenteuer und tolle sportliche Herausforderungen, die mich regelmässig ans Limit bringen. Dafür entdeckt man Wege und Orte, die in dieser Art nie auf einer Tourenliste wären. Das Ganze wird schliesslich noch angereichert mit sehr viel Geschichte.

Für weitere Informationen zur befahrenen Region verweise ich gerne auf die sehr ausführliche Webseite von Regionatur.

Statistik: 79.8 km, ca. 2399 Höhenmeter, Fahrzeit 7:28 h