Alle Jahre wieder stellt sich zur Adventszeit die spannende Frage, ob es weisse Weihnachten gibt. Wie viele Jahre zuvor reicht es auch im 2007 für die meisten Schweizer, die in tieferen Lagen wohnen nicht für Schnee. Für das ganze Mittelland? Nein, eine kleine, wehrhafte Gemeinde in der Nähe von Solothurn auf 455m über Meer, hat ihr Schicksal selber in die Hand genommen. Das Dorf ist nicht Frau Holle ausgeliefert, sondern hat eine geheime Mixtur um selber Schnee zu produzieren.
Was braucht es dafür? Erstens eine Inversionslage mit tiefem Hochnebel und Temperaturen unter Null Grad. Nützlich ist weiter eine Zellstoff-, zwei Papierfabriken, eine Kehrichtverbrennungsanlage sowie eine kräftige Prise Stahlwerk. Das gibt dann wunderbaren Industrieschnee. Je nach Wetter wird die Schneedecke innert Tagen 5 – 10cm dick. Der Schnee ist ganz fein und bleibt so gleich auf allen Strassen liegen. Weil er nicht fällt, sondern einfach ausflockt, ist alles wie mit Puderzucker bedeckt.
So haben wir also hier auch dieses Jahr vielleicht weisse Weihnachten. Was unseren Kindern sehr gefällt, missfällt den Autofahrern auf der A1, die besonders am frühen Morgen über die 5km lange schneeweisse Fahrbahn und Landschaft oft ins Schleudern geraten. Mehr zum Thema hat vor zwei Tagen der Aargauer gebloggt. Übrigens, gefährlich soll das nicht sein, reine Physik und Dampf!
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Danke für das „Beweismaterial“
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Das gab es wohl auch gestern in Bochum. Ein interessantes Phänomen, finde ich.