Die Familientour auf die Lüderenalp – Hohmatt !

 Langnau - Start der TourAufstieg zur Lüderenalp - GibelPanorama Gohlgrabe - links rauf, rechts runter

Ferien und ein stahlblauer Tag – Familienbiken ist angesagt. Mit Frau und Sohn geht es heute auf die Lüderenalp. Diesmal nicht wie im Januar von zu Hause aus, sondern ab Langnau. Die Route ist einfach – links des Gohlgrabens rauf und rechts hinunter. Die Auffahrt ist nach einem ersten steilen Stück bei Langnau sehr angenehm und schon bald haben wir genug Höhe um das tolle Panorama zu geniessen, das uns fortan währen dieser Tour begleitet.

Panoramablick während der ganzen TourDer Herbst 14 fühlt sich wie der Sommer anBank auf der Lüderenalp

Obwohl die Bäume den Herbst markieren, fühlt sich der Tag wie Sommer an. Das mag am verregneten Sommer 2014 liegen und / oder an den angenehmen 20°C. Auf der Lüderen gibt es pünktlich zu Mittag im Restaurant etwas zu Essen und wir geniessen auf der Terrasse etwas die Sonne. Die Tour geht weiter in Richtung Hohmatt – alles dem Grat entlang mit kilometerweiten Blicken in alle Himmelsrichtungen.

Berner Alpen - NahaufnahmeRislaugrat zwischen Lüderen und Hohmatt

Vor der Hohmatt verlassen wir den Gratweg, der einerseits durch sehr viele Wanderer begangen wird und andererseits in diesem Abschnitt sehr technisch wird. Dafür fahren wir 260 Höhenmeter ins Tobel ab und auf der anderen Seite wieder rauf bis zum Lungrat und weiter zur Hohmatt. Die Tour zeigt nun ihr wahres Gesicht und der Aufstieg ist ziemlich fies…  meine beiden Begleiter finden diesen Abschnitt nur mässig lustig. 😉

Runter und rauf zum LungratWurzeltrail nach Hohmatt

Südlich der Hohmatt ist nach einigen Treppen mit 1317m der höchste Punkt der Tour erreicht. Auf Singletrails, über rassige Feldwege, quer über Wiesen und schliesslich auf kleinen Strassen geht es nun abwechslungsreich immer dem Höhenzug entlang bis runter nach Bärau. Etwas lästig sind die vielen Viehzäune und die dazugehörende Biomasse unter den Rädern. Sonst hat die Abfahrt für alle etwas dabei – reiner Singeltrailflow ist es aber nicht.

Blick runter zum TwäregrabeHorizontbiker bei Sibere

Zum Schluss geht es noch flach zurück nach Langnau zum Auto. Eine sehr schöne Tour an einem sehr schönen Tag in einer noch schöneren Gegend mit meiner liebsten Begleitung!

Statistik: 32.1 km, ca. 1134 Höhenmeter, Fahrzeit 3:25 h

Die Mountainbike Tour über den Saflischpass !

Start durch die Twingischlucht

Pesche hat eingeladen und ich bin dem Aufruf gerne gefolgt, war ich doch schon im Wallis. Nach meiner Saflischüberquerung von West nach Ost während der VexLaax14 war ich nun auf die Standardroute via Binntal gespannt. Gestartet sind wir in Ernen (Danke für den Shuttledienst) und haben uns locker durch die Twingischlucht bis Heiligkreuz (1458m) warmgefahren.

Aufstieg durchs SaflischtalAufstieg durchs Saflischtal

Das ist nötig, weil es ab hier rund 1100 Höhenmeter auf Schotterstrassen stetig ansteigt. Zu Dritt unterwegs zu sein hilft in den Aufstiegen und so haben wir genügend Zeit um ins Gespräch zu kommen. Wir sind sportlich unterwegs und rasten bei Bru im Windschatten bevor ein kurzer steiler Abschnitt zum Bikeschieben zwingt.

Fahrbare Trails auf dem TanzbedeAuf dem Saflisch - Herbstbraun

Ansonsten bin ich erstaunt wie viel vom Aufstieg fahrbar ist. Auch im oberen Teil, speziell auf dem Tanzbede, ist der Wanderweg fast immer fahrbar und macht richtig Spass. Bei prächtigem Wetter stehen wir schliesslich auf dem 2563m hohen Saflischpass und knipsen die ‚Passfotos‘. Nun geht es fast 1900m 🙂 auf Singletrails runter nach Brig – kein Wunder, dass diese Tour ein Klassiker ist.

Saflischpass - nun beginnt der SpassTrailspass am Saflisch - Fleschegga

Und los geht der Trailspass runter zum Fleschbode. Wie ich seit dem Aufstieg in die andere Richtung bereits ahnte, ist der Trail nicht lückenlos fahrbar, Zudem ist er nicht so flowig wie die Bilder den Eindruck vermitten – oft ist der Weg ausgewaschen und einige tiefe Furchen verlangen nach Konzentration. Dies ist aber Jammern auf extrem hohem Niveau.

Trailspass am Saflisch - OfliniNix mehr mit Biken an der Gibjeri Suone

Beim Fleschbode biegen wir links auf den tollen Trail runter nach Staffel ab. Danach geht es auf Schotter mit Speed und Aussicht ins Gantertal nach Rosswald, weil die Gibjeri Suone ziemlich explizit mit einem Bikeverbot beschildert ist. In Rosswald kehren wir im gleichen Restaurant ein, wo ich vor einigen Wochen noch übernachtete,

36er Singletrail vom RosswaldUntere Brigeri Suone

Ab hier heisst es Visier richten und Bremsfinger stretchen, denn auf dem 36er Trail geht es steil und steiler, mal ruppig, mal flowig endlos runter in Richtung Brig. Am Schluss führt uns Pesche noch über die Untere Brigeri Suone und via Saltinaschlucht auf den Stadtplatz von Brig zu einem kühlen Bier. Die Suone empfehle ich nur schwindelfreien Bikern und zudem sollte man keinen Wanderern begegnen, den Platz zum Kreuzen gibt es nicht.

Die Actionbilder und weiter Infos gibt es auf dem Beiträgen drüben bei Ventoux und dem Swiss BikeBlog. Es hat viel Spass gemacht mit euch beiden. Den Saflisch kann ich nun definitiv auch in diese Richtung empfehlen, speziell wegen der 2. Tourhälfte ab Fleschbode.

Statistik: 43.9 km, ca. 1387 Höhenmeter, Fahrzeit 4:18 h

Die Nanzlicke – Gibidum Tour !

Autoverlad ins WallisHopschusee - Simplonpass

Leider gibt es wieder einen Beitrag mit sehr vielen Bildern – aber ich konnte mich einfach nicht für weniger entscheiden. Diese Tour hat sich anlässlich der VexLaax14 in meinem Kopf festgesetzt und heute habe ich sie in Tat umgesetzt. Bevor man sich auf diese Tour macht sollte man zwei Dinge kontrollieren: 1. die Postautozeiten auf den Simplon und 2. die Schiessanzeigen der Armee im Simplongebiet. Jede gute Biketour beginnt mit einer Reise durch den Lötschbergtunnel. 😉

Hopsche - SimplonpassSimplonpass und Blick auf Monte Leone

Im Nu ist man so in Brig. Leider fahren die Postautos an Wochentagen erst um 0920 Uhr in Richtung Pass. Dafür ist der Bikeanhänger trotz Traumwetter leer und ich fahre mit einem vollen Postauto rüstiger Seniorenwanderer in Richtung Pass. Der Simplonpass ist seit Jahren eine einzige Baustelle und so brauchen wir eine gute Stunde auf die Passhöhe (Simplonblick, 2005m). Übrigens: KEINESFALLS mit dem Fahrrad auf den Pass fahren – dieses Abenteuer zwischen Baustellen, Gallerien und Schwerverkehr will sich niemand antun.

Aufstieg zur NanzlickeAufstieg zur Nanzlicke - RossuSimplonpass - Panorama

Unter den Blicken des steinernen Simplonadlers sattle ich das Mountainbike und fahre in Richtung Alp Hopsche. Hier gilt es sich mental auf den Aufstieg zur Üsseri Nanzlicke (2602m) vorzubereiten. Der Wanderweg basiert auf einem alten Karrweg, der das typische fahrbare Gefälle eines Weges hat, der mit Wagen befahren wurde. Entsprechend ist theoretisch alles fahrbar. In der Realität heisst es um jeden Meter zu kämpfen. Mit dem Vorderrad falsch eingefädelt – Absteigen; mit zu wenig Schwung über die Felskante – Absteigen; zu wenig Balance auf dem Schotter – Absteigen. 😉

Üsseri NanzlickeÜsseri NanzlickeNanzlicke - Panorma rüber zum Gibidum

Ich nehme es als Herausforderung und bin schliesslich begeistert wieviel ich von der Strecke in diesem alpinen Gelände fahren kann. Nur im obersten Teil gibt es einige echte Schiebepassagen, wo der Wanderweg den alten Weg in der Direttissima verlassen hat. Auf der Nanzlicke angekommen ein Panoramatraum – auf der einen Seite der Simplonpass, auf der anderen Seite das verlassene Nanztal und der Blick zum Gibidumpass und der restlichen Route.

Trail zum BistinepassAlter Weg bei Salzstole

Am Schönsten ist aber die Gewissheit zu haben, dass es nun (mindestens auf dem Papier) genau 1924 Höhenmeter runter nach Brig geht. Es beginnt mit einem wahren Trailfeuerwerk runter zum Bistinepass. Auch hier handelt es sich um ein ehemals gut ausgebautes Strässchen. Die verschiedenen Stützmauern sind Zeuge davon. Nach einem kleinen Zwischenanstieg beim Galetälli durch ein Felsband geht der Flow weiter bis zum Punkt  2483.

Zigera - Ab hier wird getragenObers Fulmoos und Gamsagletscher

Hier ist dann fertig lustig und das Bike will geschoben (und zeitweise getragen werden), mindestens bis nach Obers Fulmoos (2452m). Ich würde sagen es lohnt sich. Nicht nur wegen dem folgenden Suonentrail, sondern weil diese Gegend einfach so gottverlassen ist. Ins Nanztal führt keine richtige Strasse und so ist man hier wunderbar einsam (trotz einiger weniger Wanderer) und den in dieser Jahreszeit allgegenwärtigen Jägern (auf dem Heimweg).

Fulmoos BergseeBergblumen und Moor

Im Talkessel kann man die Moränenlandschaft geniessen. Der weiter oben glänzende Gamsagletscher hat nicht nur eine Steinwüste, sondern ebenfalls eine kleine Moorlandschaft mit Seen und Tümpeln hinterlassen – Zeit für einen weiteren Rast.

Heidosuone - FassungSchneefeld bei Schwarzbach

Einige Schritte weiter entspringt die Heido-Suone dem Gletscherwasser, die entlang der ganzen Talflanke das kostbare Wasser bis zum Gibidumsee transportiert. Im oberen Bereich ist sie teilweise in Röhren gefasst und zwei steile Rampen wollen überwunden werden. Im Schwarzbachtobel liegt sogar noch Schnee.

Heidosuone - ImpressionenHeidosuone - Impressionen

Wunderbar ausgesetzte Abschnitte wechseln sich mit Wiesensuonenflowtrails erster Güte ab. Immer mit einem klaren Kopf und voller Konzentration fahre ich kilometerweit der Suone entlang. Je weiter man fährt umso spassiger und einfacher wird der Weg. Übermütig darf man aber nicht werden, wie das Bild unten beweist. Hier steigt man besser vom Bike und greift zur Halteleine.

Heidosuone - ImpressionenHeidosuone - ImpressionenGibidumsee - Einmal bei schönem Wetter

Und dann sehe ich ihn endlich im Sonnenlicht, den Gibidumsee (2195m) (das letzte Mal war hier ja ziemlicher Nebel). Ich halte mich nicht lange auf und fahre gleich weiter auf den Gibidum (2317m). Der unscheinbare Gipfel zwischen Visp und Brig ist nicht zu unterschätzen. Irgendwie ist der Aufstieg nur teilweise fahrbar, obwohl die Höhenkurven dies auf der Karte nicht andeuten. Dafür weisen die umfangreichen Antennenanlagen auf einen Aussichtspunkt erster Güte hin. Tatsächlich ist das Panorama auf dem Gibidum umwerfend – sogar der grosse Aletschgletscher blinzelt auf der anderen Talseite hinter der Riederalp hervor.

Gibidum - Blick zum AletschgletscherGibidum Bänkli und Rückblick auf die TourPanorama Gibidum

Da bleibt mir kaum etwas anderes übrig als erneut einen ausgedehnten Rast einzulegen und auf dem Bänkli die Aussicht und einen Energieriegel zu geniessen.

Toller Trail vom Gibidum nach GiwRassiger Singletrail durch den Bawald

Die folgende Abfahrt beginnt mit echtem Freeriden quer durchs flache Buschwerk und später auf einem Top-Singletrail hinunter nach Stafel und zur Bergstation Giw. Es folgt gleich ein perfekt geschwungener Singletrail durch den Bawald bis zur Bodmeri Suone. Die Spuren deuten auf einen massiven Gebrauch durch Mountainbiker hin und entsprechend flowig fährt sich das Teil.

Entlang der Bodmeri SuoneHüoterhüsi

Und im gleichen Stil geht es entlang der Bodmeri Suone weiter. Via Muttji fahre ich immer der Suone entlang bis Hüoterhüsi. Nach diesem Abschnitt weiss man wieder, wieso das Wallis wohl doch das besten Bikerevier der Schweiz ist. Im Prinzip würde es nun so weiter runter nach Visp gehen, aber mir steht es nach Abenteuer. Ich folge einer alten Suone zurück nach Äntschi in Richtung Nanztal.

Hüoterhüsi - Etwas exponiert!Hüoterhüsi - Noch mehr exponiert!

Der Abschnitt gleich nach dem Hüoterhüsi, einem alten Suonenwärterhaus, ist bereits sehr herausfordernd. In der Felswand, zum Glück mit Geländer, zirkle ich das Bike über den schmalen Weg. Irgendwann hat der breite Lenker keinen Platz und ich muss für wenige Meter das Mountainbike über Geländer und Abgrund halten um weiter voranzukommen. In diesem Stil geht es weiter und es ist vieles, aber nicht alles fahrbar. Zudem sollte man nicht nur auf den Heiland vertrauen, sondern auch mal absteigen.

Heilands Segen ist nötig!Lindwald und Blick auf die andere Talseite

Der Weg zieht sich in die Länge, aber der hintere Teil wird zunehmend einfacher zu fahren und der Talgrund ist nicht mehr ganz so nah am Vorderrad. Nach einem erneuten kurzen Anstieg zweige ich links in Richtung Nanztal und Gamsa ab. Der Pfad ist nun wild, schmal und nur noch wenig begangen – kein guter Ort um einen Unfall zu haben. Entsprechend vorsichtig gehe ich vor. Auf der anderen Talseite winkt bereits der tolle Nanztalweg in der Felswand. Einige böse Spitzkehren weiter unten überquert man auf einer Holzbrücke die Gamsaschlucht.

Holzbrücke über die GamsaNanztal

Auf der anderen Seite braucht es nochmals einen kleinen Kraftakt, um das Bike über grobe Felsen auf den Weg zu tragen / zu schieben. Zum Glück weiss ich was auf mich wartet – eine weitere Traumabfahrt raus aus dem Nanztal runter nach Brig. Das letzte Mal war alles feucht und ich hatte den 13 kg Mehrtagesrucksack auf dem Rücken – heute fahre ich entsprechend locker auf trockenem Untergrund mit viel Speed aus dem Tal. Nach Schratt geht es links auf den Wanderweg und die direkte Linie fordert nochmals die ganze Fahrtechnik. Auf ziemlich grobem Schotter geht es steil die Bergflanke runter nach Holzji und weiter nach Brig. Einzig die Reihe gefällter Bäume übersteigt meine Bunny Hop Fähigkeiten bei Weitem und ich muss absteigen.

Trail und Aussicht bei Punkt 1127Etwas viele Bunny Hops hier!

Fazit: Eine anspruchsvolle Traumtour. Ich glaube eine der Touren mit dem grössten Singletrailanteil überhaupt. Besonders gefällt der Loop ins Nanztal, trotz der Tragepassagen. Einzig der Abschnitt ab Huoterhüsi ist nicht mehr als ‚Bikestrecke‘ zu empfehlen und nur für abenteuerlustige und bergängige Genossen zu machen – deshalb gibt es hier auch keinen GPS-Track. Alternativ kann man schon beim Gibidumpass ins Nanztal abfahren oder gleich nach Visp runterfahren.

Statistik: 42.9 km, ca. 1217 Höhenmeter, Fahrzeit 5:22 h

Der Lochgraben Downhill Trail !

Hier muss er sein...Lochgraben Downhill Trail

Trotz miesem Wetter wollte ich heute noch das Monatsziel von 200 Outdoorkilometer erfüllen. So ging es etwas früher nach Hause und danach auf Spurensuche. Vor einigen Wochen erhielt ich von Chrigu ein Mail mit dem Hinweis auf einen selbstgebauten Mountainbiketrail im Buechibärg und mit der Bitte, den Trail mal auszutesten und ein wenig bekannter zu machen, stecke doch ziemlich viel (Schaufel) -Arbeit drin. Solche Wünsche erfülle ich gerne und fahre nach Bibern. Der Start des Trails liegt auf einer Anhöhe über dem Lochgraben und ich erinnere mich an diesen Ort, weil dort ein Geocache liegt. Der Trailstart zum ‚Lochgraben Downhill Trail‘ ist gut gekennzeichnet.

Lochgraben Trail - VerbauungenLochgraben Brätliplatz

Und los geht’s. In drei grossen Kurven wurde ein flowiger Singletrail in den Waldboden gegraben. Nichts Spektakuläres – keine Sprünge, einfach nur ein (zu) kurzer spassiger Trail mit einigen Anliegern. Ich fahre drei Mal runter und lasse es dann sein. Der Boden ist ziemlich nass und lemig und ich will nichts kaputtmachen. Also: Wer mal in der Gegend ist, der fahre den Lochgraben Downhill Trail! Gemäss Chrigu ist das OK des Landbesitzers da und damit braucht niemand ein schlechtes Gewissen zu haben – Merci für die tolle Arbeit!

Standort siehe unten:

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Statistik: 25 km, ca. 248 Höhenmeter, Fahrzeit 1:15 h

Die 5-Seenweg Wanderung in Zermatt !

Hotel La Ginabelle in ZermattBlick vom Zimmerbalkon

Warnung: Dieser Beitrag ist gefüllt mir immergleichen Bildern des immergleichen Berges… 😉

Traumwetter für eine Traumdestination. Wir waren zwei Tage in Zermatt. Als Fazit kann ich auf das Editorial von T. Giger in der neuen Ride verweisen: ‚Zuhause (in der Schweiz) ist es am Schönsten‘! Wir checkten im Hotel La Ginabelle ein, welches mit einem guten Frühstück und einem hervorragenden Welllnessbereich aufwartet. Nach einem ersten Spaziergang durchs Dorf genossen wir die Hotelinfrastruktur und die Aussicht vom Zimmerbalkon direkt auf den magischen Berg – Dem Matterhorn.

Stollen zur Sunnegga Standseilbahn im TunnelStation BlauherdPanorama Findelalp

Am Sonntag ging es dann in der Frühe los. Nur wenige Meter entfernt vom Hotel ist der lange Eingangsstollen zur Sunnegga Standseilbahn. Die Bahn verläuft völlig im Berg und fährt im Schnellzugstempo hinauf. Wir steigen in die Gondel um und bei der Station Blauherd auf 2571m aus. Das Ziel ist die bekannte 5-Seenwanderung (.pdf Info). Auf einem Höhenweg laufen wir zum ersten See, dem Stellisee auf 2537m.

Panorama beim Punkt 2530DER Berg...Matterhorn gespiegelt im Stellisee

Das Panorama ist einfach umwerfend. Das Matterhorn steht in seiner ganzen Pracht hinten im Tal und zieht den Blick einfach magisch an. Den ganzen Tag schaut man sich diesen Berg an und kann es fast nicht glauben, dass es so etwas gibt. Da erstaunt es wirklich nicht, wenn die ganze Welt nach Zermatt pilgert um dies zu sehen. Getoppt wird dieser Anblick nur noch durch dieselbe Szenerie, die sich im Bergsee spiegelt. Der Fotoapparat glüht…

Aufstieg zur FluhalpBergrestaurant Fluhalp Zermatt

Leicht ansteigend wandern wir schliesslich weiter zum Bergrestaurant Fluhalp. Mitten in der Steinwüste steht eine alte, mächtige Holzhütte aus den 30ern mit schönen roten Fensterläden. Das wäre eine Übernachtung wert! Heute beschränken wir den Besuch auf etwas zu Trinken und einen feinen Apfelstrudel. Den eigentlichen 5-Seenweg haben wir bereits verlassen. Ich plane einen kleinen Abstecher zur mächtigen Seitenmoräne des Findelgletschers.

Blick zur Moräne bei ZerlauenenMoränegratweg Findelgletscher in Richtung MatterhornPanorama Findelgletscher

Auf 2705m haben wir den schmalen Gratweg und den höchsten Punkt der heutigen Wanderung erreicht und geniessen das Panorama runter zum Gletscher und hinüber zum Gornergrat. In der nächsten Stunde ist die Gletscherlandschaft der ständige Begleiter – Zeit um die Eindrücke wirken zu lassen…

FindelgletscherMoräne FindelgletscherFindelgletscher ZungenbereichFindelgletscher - Gletscherzunge

Der Gratweg auf der Moräne ist kniffliger als es auf den Fotos aussiehst. Per Mountainbike ist er übrigens definitiv nicht fahrbar. Links an der Abbruchkante geht es steil in die Gletschermulde runter und an einigen Stellen ist der Weg bereits in den Abgrund gerutscht. Meine Frau steigt wieder etwas ab und nimmt den Wanderweg am Moränenfuss. Ich geniesse derweil die Aussicht direkt aufs Matterhorn und folge dem schmalen Pfad bis zum zweiten See, dem Grindjesee (2334m).

Weiter auf dem Gratweg...Grindjesee

Bis auf diese Höhe haben sich die Lärchen vorgekämpft, die nun langsam aber sicher das Farbenkleid auf Gelb wechseln. Je tiefer die Sonne steht, umso schöner wird das goldene Spektakel des ‚Indian Summers made in Zermatt‘. Auf weniger schönen Schotterstrassen aka Skipisten und zwischen den Beschneiungsanlagen hindurch (welche man natürlich auf keinem Foto sieht) wandern wir zum Talboden und auf der anderen Seite hinauf zum dritten See, dem Grüensee (2300m).

Indian Summer mit MatterhornSchade bin ich ohne MTB da

Die Aussicht wirkt zeitweise fast kitschig. Sämtliche Wege sind übrigens sehr gut markiert und beschrieben, das gilt auch für die Mountainbikestrecken. Hier kommt etwas Wehmut auf, dass wir die Bikes zu Hause gelassen haben.

Panorama GrüenseeGrüensee5-Seenweg

Wenn das Matterhorn hinter den Bäumen verschwindet muss man sich über die Aussicht trotzdem keine Sorgen machen. Das Mattertal hat in alle Richtungen mächtige Viertausender im Angebot. Wir kehren im Restaurant Ze Seewjinen nochmals für ein kleines Dessert ein.

Baumimpressionen 1Baumimpressionen 2Baumimpressionen 3

Die wandertechnische Nachspeise folgt sogleich. Durch einen goldenen Wald wandern wir hinunter zum vierten See, dem Mosjesee. Dieser liegt in einem tiefen Türkisblau im Tal und ist bis auf den fotografierten Ausschnitt eine einzige Baustelle. Ab hier steigt der Weg hinauf nach Eggen – früher eine typische Walliser Alp – heute eine Ferienhaussiedlung. Keine Ahnung, wie man hier Baubewilligungen bekommt um diese alten Ställe zu Häuser umzubauen.

MosjeseeStadel bei Eggen

Ziemlich steil geht es hinauf und die Sonne brennt auch Ende September noch ganz gut. Nach einer Kuppe kommt man zum letzten See der Tour, dem Leisee (2232m). Dieser See ist gleich unterhalb der Station Sunnegga und wurde zu einem grossen Spielplatz umfunktioniert. Wir ruhen auf den bereitgestellten Liegen und lassen das Matterhornpanorama und die Nachmittagssonne nochmals wirken.

LeiseeTourende am Leisee

Fazit: Es fehlen mir die Superlative. Diese Tour ist eine schöne Alternative zum (noch teureren) Touristenstelldichein auf dem Gornergrat und der Pfad entlang der Findelgletschermoräne gibt dem Panorama noch die Würze. Das nächste Mal mit dem Bike…