VexLaax14 (Day 3): St-Luc – Turtmanntal – Gärlich ! (Teil 1/2)

Panorama Hotel Beausite

In der Nacht regnete es so richtig heftig und ich ahnte für den heutigen Tag Schlimmes. Doch oh Wunder, zum Frühstück zeigte sich am Horizont das Matterhorn im Sonnenschein! Statt eines Ruhetages gab es wieder einen Biketag. Der geplante Meidpass (2790m) war aber bei diesem Wetter keine Option. Ich folgte erneut auf meinem GPS der Variante ‚aussenrum‘ und sollte so unfreiwillig zur einer Königsetappe auf meiner wöchigen Queralp kommen.

Hotel Beausite - St-Luc - Blick beim MorgenessenTignousabahn am Morgen

Doch zuerst sei der grandiose Frühstückraum des Hotels Le Beausite gelobt. Rasch zeigte sich beim z’Morge, dass nur noch ganz hinten im Val d’Anniviers, bei den 4000er, die Sonne schien. Der Rest des Tales war bereits mit dickem Nebel belegt und diese Wolken würden mich den ganzen Tag begleiten.  Um 0830 Uhr nahm ich die Tignousa Bahn und profitierte vorher vom Bikewaschplatz des Bikeparks St-Luc. Oben angekommen (2186m) musste ich erst die vordere Bremsscheibe etwas genauer anschauen. Schon gestern klapperte es verdächtig und siehe da, der DT Swiss Lockring und damit auch die Bremsscheibe waren locker. Wenn man an einem neuen Bike nicht jede Schraube selber anzieht! Leider ist es nicht so einfach von Hand das Rädchen mit 40 Nm anzuziehen. Als Konsequenz muss ich die nächsten Tage alle 500 Hm wieder die Scheibe anziehen. 🙁 – das nervt…

Tignousa - St-Luc BikeparkBremsscheibe mit DT Swiss LockringAussicht Par di Modzes

Endlich geht es los, auf bekannten Singletrails fahre ich runter nach Chandolin (1979m). Bei der Post weiss das Wetter nicht was es will und ich montiere wieder mal Regenjacke. Nach einem steilen Aufstieg führt ein Waldweg hinüber zum Illgraben. Etwas verwirrend ist die Bikeverbotstafel beim Wasserreservoir ob Chandolin, die ich mir nicht wirklich erklären kann. Spätestens bei Pramarin hat es nämlich bereits wieder Bikewegweiser. Unterhalb des Illgrabenabbruchs (2060m) steige ich rasch rauf und sehe ausser einer Nebelwand wenig vom Abgrund. Trotzdem etwas unheimlich hier bei nassem Wetter zu stehen, im Wissen, dass der Untergrund langsam aber unablässig nach unten gleitet.

Rüber zum IllgrabenIllgraben - leider im Nebel

So bin ich rasch wieder auf dem Bike und fahre auf der Schotterstrasse durch die verlassene Gegend bis zur Alp Ponchet (1870m). Ab hier beginnt der bekannte Trail und 1302 Hm Downhill runter bis zum Ende der Autobahn nach Sierre (568m). Bei nassen Verhältnissen ist für mich der Bereich Le Couquelle noch weniger fahrbar als beim letzten Mal. So schiebe ich das Bike einige Höhenmeter über viele nasse Wurzeln runter.

Le Couquelle - Blick ins TalLe Couquelle - Einsamer Baum

Wer langsam unterwegs ist, hat dafür den besseren Blick für die schönen Aussichten runter ins Val d’Anniviers und nach Sierre. Die Regenfälle haben die Luft klar gemacht und manchmal fühlt man sich mit den wabernden Nebelschwaden im Tal ein wenig in den Urwald versetzt.

Runter nach Chippis - DruckleitungTrail unterhalb Ruine BeauregardBlick auf Sierre und Strasse ins Val d'Anniviers

Dieses Mal wähle ich den Abzweiger runter nach Niouc und quere auf einem morschen Holzbrücklein die Druckleitung vom Kraftwerk Chippis. Im unteren Teil nehme ich einen Diretissima Abzweiger, der jedoch nicht fahrbar ist. Wäre wohl besser entlang der Suone nach Niouc auszurollen. Beim Punkt 841 zweigt ein alter Felsenweg, den man keinesfalls verpassen sollte, in Richtung Pfynwald ab.

Panorama - ChippisFelsentrail über ChippisSingletrail durch den Pfynwald

Hoch über dem Fabrikgelände von Chippis und unterhalb der Ruine ‚Château de Beauregard‚ führt dieser abenteuerliche Weg mit Blick auf Sierre bis runter zum Autobahnende. Vorher geniesse ich noch den Ausblick während einem kleinen Znünirast. Danach folgt ein wirklich toller und langer Singletrail im welligen Auf- und Ab durch den Pfynwald. Es gilt Büsche, Geröllhalden und die Sprachgrenze zu überwinden, bis ich schliesslich bei den vielen Rhonebrücken in Susten-Leuk im Oberwallis ankomme.

Alte und neue Brücken in LeukWasserfall bei der Blagghalde

Auf der anderen Rhoneseite gibt es einiges zu entdecken. Da ist nichts mit gemütlichen Wegen am Talgrund. Das Wallis wäre nicht das Wallis, wenn nicht auch hier schon bald ein spannender Karrweg, teilweise dem Felsen abgerungen, der Rhone entlang führen würde. Vor Turtmann gibt es dann doch noch etwas flache Strecken und zu meinem  Erstaunen sogar Rückenwind. Bei Getwing wechsle ich wieder die Talseite.

Unverhoffte Trails am PlattenRhone mit viel Wasser

Ich habe noch etwas vor, schliesslich will ich bei meiner Queralp die südlichen Wallisertäler queren und bei Turtmann gibt es wieder so ein unbekanntes Tal, das Turtmanntal. Wenn ich schon nicht via Meidpass ‚von hinten‘ komme, dann wenigstens aus dem Rhonetal ‚von vorne‘. Dazu mehr im 2. Teil dieses Etappenberichts.

VexLaax14 (Day 2): Eison – Nax – St-Luc !

Rauf zum Pas de LonaTraumtrail nach Lovégno

Der zweite Tag und schon tut alles weh… Hoffentlich nimmt das nicht linear zu, sonst liege ich bereits am dritten Tag meiner ‚Queralp‘ flach. Es hat die ganze Nacht geregnet und beim Frühstück ist das Wetter sehr mittelmässig und ‚gewittrig‘. Angesichts der angekündigten weiteren Gewitter will ich mit dem Pas de Lona (2787m) kein Risiko eingehen. Zwischen dem Pas de Lona und dem Basset de Lona liegen 2 km Hochebene wo man lieber nicht irgendwelchen Blitzen ausgesetzt ist. Alleine bin ich da immer auf der sicheren Seite, obwohl es heute im Rückblick vielleicht schon möglich gewesen wäre. Nun, wer nicht über den Berg will, muss drumherum fahren.

Regenhalt auf der Alp PrabéMayens des Pras

Ich fahre in Eison (1650m) los in Richtung Norden und zum zweiten Frühstück gibt es gleich einen knackigen Singletrail. Danach gewinnt man Höhe bis zur Alp Lovégno auf 2171m. Der letzte Teil führt über einen neu instandgesetzen Trail, welcher super fahrbar ist und in die andere Richtung viel Spass machen dürfte (Irgendwo hier gibt es ja noch den ‚Argentinier‘). 😉 Eigentlich wollte ich rauf zur Alp La Cambe um von dort den vollen Brasilianer zu fahren. Doch plötzlich sieht der Himmel nach Hölle aus und ich kann noch rechtzeitig meine Regensachen anziehen bevor es los geht. So bleibt nur noch der Notausgang unterhalb die Baumgrenze zur Alp Prabé. Bei einem umgebauten Stall kann ich mich gemütlich unterstellen und auf einem Plastikstuhl das Schlimmste abwarten. Auf dem GPS schmiede ich einen Plan C.

...auf dem BrasilianerRunter nach Nax...

Es geht auf einem herrlichen Wiesentrail runter auf eine Schotterstrasse, welche nach Mayen des Praz quert. Von dort noch einige Höhenmeter hoch zum Einstieg des unteren Teils des Brasilianer-Trails. Nicht umsonst ist diese Abfahrt weltberühmt. Auch mit nassen Untergrund ist der Trail ein Traum! 500 Höhenmeter feinster Flowtrail später sitze ich in Nax vor einer Käseschnitte zur Stärkung. Langsam klingt das Adrenalin ab und ich bin bin bereit für eine lange ‚Querung‘ hoch über dem Talgrund.

Panorama Nax

Auf der regennassen Strasse geht es rüber nach Daillet – Loye – Iltravers, runter ins Tobel zur Strasse auf einem abenteuerlich verwachsenen Trail und dann hoch nach Vercorin. Der Anstieg auf der breiten Strasse zerrt an der Psyche und weil plötzlich die Sonne scheint, muss ich noch einen vollständigen Tenüwechsel machen. Einzig der grandiose Ausblick runter ins Tal macht den Aufstieg erträglich.

Panorama in Wallis ob Sex blancWegkreuz mit Aussicht vor VercorinVercorin aus der Seilbahn...

Kurz vor dem Dorf lädt eines der vielen Wegkreuze und ein Bänklein zum Rasten ein. Himmlischer Beistand ist zum Glück in dieser Gegend nie weit. Nun, gestern wie heute ist diese Berggegend wild und zeitweise unberechenbar und so erstaunen die vielen Kreuze nicht. Ideal um mit dem Blick ins Tal etwas Nachzudenken (Ein Vorteil wenn man alleine unterwegs ist). Nach den letzten Höhenmetern ist Vercorin erreicht und die Luft draussen und ich steige mit Freude in die Gondel zur Crêt du Midi auf 2331m.

Panorama Crêt du Midi

Sofort wird man wieder in alpine Höhen und die etwas triste Atmosphäre eines Skigebietes im Sommer katapultiert. Doch mit der technischen Aufstiegshilfe komme ich in den Genuss von vielen Hundert Metern rasanter Schotterabfahrt bis nach Les Giettes. Endlich sehe ich ins Val d’Anniviers und auf die andere Talseite zum heutigen Etappenziel – St-Luc.

Blick aufs Tagesziel bei Les GiettesBack im Val d'Anniviers

Die Fahrt auf einem Höhenweg auf ca. 1600m ist toll und die anschliessende Abfahrt nach St-Jean ein Genuss. Überhaupt gefällt mir St-Jean, ein rustikales Dorf, das mir während meines Aufenthaltes im Val d’Anniviers vor zwei Jahren irgendwie nicht aufgefallen ist.

Walliser Bilder ob St-JeanSt-JeanZurück in Vissoie und ab aufs PostautoIch spare mir den Umweg über Grimentz, will ich doch unbedingt das 1620 Uhr Postauto in Vissoie erwischen. Der Aufstieg nach St-Luc auf der Strasse ist nämlich gar kein Spass. Die Wartezeit aufs Postauto könnte ich auf dem Wochenmarkt in Vissoie verbringen, müsste ich nicht mein Mountainbike ‚überwachen‘ (Einer der Nachteile, wenn man alleine unterwegs ist). Zufrieden und schon fast ausgeruht komme ich im Hotel an und schaue vom Zimmerbalkon auf die verregneten Bergketten. Ich vermisse den Pas de Lona nicht, der Brasilianer war eine tolle Alternative und die Uphill : Downhill Ratio 1:2 passt – so stelle ich mir eine gute Etappe vor!

Hotel Beausite - Tolles MenüHotel Beausite - Leider fehlt die Aussicht

Die Übernachtung ist im Hotel Le Beausite, St-Luc. Für 138 CHF inkl Halbpension gibt es ein Südzimmer Upgrade (Danke!), Bad und WiFi. Es ist kein Bikehotel (Mountainbike in der Tiefgarage) und es gibt keine Kohlenhydrate beim Nachtessen. Dafür hatte ich ein hervorragendes 4-Gang Menü und sehr aufmerksame Gastgeber. Das Frühstücksbuffet gibt es mit Blick auf das Matterhorn. Empfehlenswert!

Statistik: 56.6 km, ca. 1510 Höhenmeter, 2975 Hm Abfahrt, Fahrzeit 4:55 h

VexLaax14 (Day 1): Vex – Sex Pey – Eison !

Es geht los...Abfahrt per Zug früh am Morgen

Es geht los, das Abenteuer VexLaax14! In 8 Tagen per Mountainbike vom Walliser Ort Vex über sämtliche Südtälder bis nach Laax im Graubünden. Keine eigentliche Transalp – eher ein Queralp. 😉 Der Respekt ist gross und so schlief ich ziemlich nervös und war froh, endlich aufstehen zu können. Nun stehe ich vor 0600 Uhr mit Bike, schwerem Rucksack und riesiger Vorfreude am Bahnhof.

SonnenaufgangBlick auf Vex am Start

Ab meinem Wohnort kam man mit nur einmal Umsteigen in Thun direkt nach Visp fahren. Gerne nehme ich den Sonnenaufgang durchs Fenster zur Kenntnis. Noch kann ich nicht ahnen, dass ich die Sonne nicht sehr oft sehen würde. In Thun dann das erste Mal Chaos. Der Velowagen am Ende des Zuges war bereits zum Bersten gefüllt. So musste die arme Zugsbegleiterin zur Zugsspitze rennen, während eine Meute von vielleicht 10 Mountainbikern ihr auf dem Perron hinterher fuhr. Schliesslich waren alle Bikes im Gepäckwagen verstaut und im Nu waren wir dank Lötschbergtunnel in Visp. Nahtlos ging es nach Sion und mit dem Bus nach Vex (939m) zum Ausgangspunkt meiner heutigen ersten Etappe.

Tourenübersicht 2 TälerImmer entlang des Grand Raid TrailsErfrischung im Val d'Hérémence

Wie immer im Wallis geht es nur in eine Richtung – bergauf! Entsprechend habe ich kein schlechtes Gewissen die ersten 500 Höhenmeter vom Talboden her mit dem Bus vernichtet zu haben. Schon früh habe ich mein Tourenziel im Blick. Der 2369m hohe Sex Pey trennt die Täler Val d’Hérémence und das Val d’Hérens. Im Panoramabild geht es somit erst rechts nach hinten, dann rauf und vorne in der Bildmitte um den Sex Pey rum, anschliessend nach hinten und am linken Bildrand das Tal wieder rauf nach Eison. In Les Collons sieht man erstmals die eindrucksvolle Staumauer der Grande Dixence. Ob Mâche ist schliesslich die Höhe auf 1516m erreicht und es geht auf einer spassigen Schotterpiste ‚runter‘ ins Tal auf 1521m. 😉 An einem sehr kreativen Holzbrunnen fülle ich die Flaschen auf, was bei Temperaturen um die 30°C dringend nötig ist.

Aufstieg nach MandelonBlick auf die Grande Dixence

Fast den ganzen Tag folge ich Teile der Rennstrecke des Grand Raid. Wer da die Gesamtdistanz fährt hat meinen vollen Respekt. Ab und an werde ich von Hardtailfahrern überholt, die wohl auf Trainingsfahrt sind. Einer der happigeren Anstiege der Rennens ist die Route auf einem Asphaltsträsschen bis zur Alp Mandelon (2086m). Langsam spüre ich die Beine und wie üblich ab 2000m geht mir die Puste aus. Ziemlich ausgepumpt muss ich eine Pause einlegen. Mit Blick auf die Staumauer am Talende geniesse ich einige meiner vielen Riegel im Rucksack und freue mich über die Gewichtsreduktion am Rücken.

Walliser Kampfkühe bei Par des MosonsAlpenrosen

Zuerst auf einem Karrweg, später auf einem Singletrail geht es nun rauf zum höchsten Punkt der heutigen Tour (2243m). Etwas unterhalb des Sex Pey auf dem Montagne de Vendes hat man eine fantastische Sicht durchs Tal bis runter zur Rhone. Danach quert ein ziemlich technischer Trail die Bergflanke und immer wieder zwingen grobe Felsblöcke zum Absteigen. Ich bin vorsichtig und will mir nicht schon bei Tourbeginn irgendwas am Rad abreissen.

Panorama ins Wallis - Sex PeyTrails bei Plan de la Cha - SüdTrails bei Plan de la Cha - Nord

So muss / will ich einige Passagen schieben. Beim Betrachten von Alpenrosen passiert es trotzdem. Ich kippe im Stehen links weg und liege in den Büschen. Nichts passiert, ich schwöre mir aber noch vorsichtiger zu sein und tatsächlich war dies der erste und letzte Sturz der ganzen Woche. Wenn ich alleine unterwegs bin, heisst die Devise immer: Ein Sturz ist ein No Go! Die ruppigen Passagen werden schliesslich durch einen tollen Singletrail abgelöst.

Alp VendesDent Blanche und Matterhorn

Angesichts der grandiosen Aussicht ins Val d’Hérens, die Dent Blanche und das Matterhorn fühlt man sich im Mountainbikehimmel. Tief unter mir sieht man bereits Evolène und schon früh ist ebenfalls am Gegenhang das Tourenziel Eison sichtbar (Darüber der Pas de Lona – 2787m, der mir schon heute Sorgen macht). Ich schaue, dass ich vorwärts komme, der Himmel wird zunehmend grauer und ich habe keine Lust auf Gewitter in dieser Höhe. Den Effort quittieren die Beine mit ersten Krämpfen und der 10kg Rucksack wird immer wie schwerer. Das ist wohl der Grund, wieso alle Transalp Guides am ersten Tag eine ‚Schnupperetappe‘ empfehlen.

Val d'Hérens und EvolèneSchotterabfahrt bei Artsinol

Der Abstieg ist rasch gemacht, es gibt ab der Skistation Chemeuille einen 800m Schotterdownhill nach Evolène (1371m) bis die Bremsen kreischen. Im typischen Walliserdorf brauche ich erst im Strassenkaffee mit Feuerracletteofen im Vollbetrieb einen Colakick für den letzten Aufstieg.

Trail am FourclaTrail unterhalb von Masseré

Auf Schotter steige ich bis Fourcla (1760m) auf und muss mich dabei von Kurve zu Kurve motivieren. Zwei andere Biker folgen mir bereits seit einigen Stunden und wir überholen uns immer wieder von Zeit zu Zeit, das motiviert. Nach einer kurzen Pause führt ein zuerst technischer, in der Endphase flowiger Trail zu meinem Etappenziel in Eison (1650m). Genau richtig zum einsetzenden Regen.

Über den Grand TorrentPension Pas De Lona

Die Übernachtung ist in der Pension Pas de Lona in Eison. Die Halbpension mit Frühstück kostet 75 CHF, das Zimmer ist einfach und rustikal, es knarzt die ganze Nacht. Das Bad ist auf der Etage, das Essen OK und mit Nachschlag. Natürlich ist es kein Bikehotel, das Mountainbike musste ich unter der Terrasse verstecken, aber viel Auswahl zum Übernachten gibt es hier nicht.

Panorama Eison ins Val d'Hérens

Fazit: Ziemlich harter Start in grandioser Bergwelt auf den Spuren des Grand Raid. Hoffentlich komme ich noch etwas in den Rhythmus, schliesslich gibt es noch härtere Etappen als heute.

Statistik: 46.5 km, ca. 1776 Höhenmeter, 1256 Hm Abfahrt, Fahrzeit 5:04 h

VexLaax14: Krimskrams !

10-fach KrimskramsSwissstop Disc28 Bremsbeläge

So eine Woche Urlaub mit dem Mountainbike ist natürlich immer eine Gelegenheit etwas aufzurüsten. Einiges braucht man zwingend, einiges ist eher ’nice to have‘. Mit mittlerweile drei Laufradgrössen und diversen Schaltsystemen im Haus, muss ich schauen, dass ich jeweils das richtige Ersatzmaterial dabei habe. Für das Scott Genius 710 heisst dies einen neuen Typ Ersatzbremsbeläge und Kettennieten sowie ein Kettenschloss, welches für 10fach Ketten kompatibel ist.

Lezyne Satteltasche L-Caddy - InnenLezyne Satteltasche L-Caddy

Bisher habe ich beim Genius 710 das Werkzeug im Rucksack getragen – bei dieser Mehrtagestour keine gute Idee. So kaufte ich mir eine Lezyne L-Caddy Satteltasche. Meine Frau hat ein kleineres Modell und die Verarbeitung mit viel Neopren scheint gut zu sein. Zudem hat das Teil eine ziemlich intelligente Fachaufteilung. So habe ich heute Abend alles ‚abgefüllt‘ und ich hoffe, die absenkbare Sattelstütze kommt mit dem 800g schweren Teil klar.

Lezyne RahmentascheSingletrailmaps Tour

Dazu gab es noch eine kleine Satteltasche, die aber im Internet etwas grösser als in Realität aussah. Nun ja, ich werde das Teil mal ausprobieren und dann über Sinn- und Unsinn entscheiden. Ein definitives MUST sind Landeskarten. Obwohl ich GPS- und Smartphonemässig voll aufgerüstet bin, geht nichts über Papierkarten. Da bin ich ziemlich altmodisch, speziell wenn es in die Berge geht. Zudem gibt es nichts schöneres als am Abend die Tour des Tages und die Tour des nächsten Tages über der Landeskarte zu studieren!

Trailbell VeloplusHochkonzentriertes Bodywash

Und dann gibt es noch unnützes Zeug wie die Veloplus Trailbell um die Bären von den Trails zu scheuchen (oder die Wanderer von den Suonenwegen). 😉 Oder dann ein hochkonzentriertes Shampoo, wo ein Fingerhut für eine Dusche reichen sollte. Da bin ich ja mal gespannt. So ausgerüstet bin ich bereit für das Abenteuer – jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen…

VexLaax14: Grobplanung !

Quelle: Bundesamt für Landestopografie, swisstopo

Quelle: Bundesamt für Landestopografie, swisstopo

Ich hab mir nun eine Route von Sion nach Laax zusammengeklickt. Herausgekommen ist eine Tour über die Täler und Pässe südlich der Achse Rohnetal – Urserental – Rheintal. Konkret sieht das so aus: Sion – Val d’Hérémence – Sex Pey (2240m) – Val d’Hérens – Pas und Basset de Lona (2792m) – Val d’Anniviers – Meidpass (2790m) – Turtmanntal – Moosalp (2048m) – Vispertal – Gibidumpass (2195m) – Nanztal / Brig – Saflischpass (2563m) – Binntal / Obergoms – Griespass (2479m) – Val Formazza – Passo San Giacomo (2313m) – Bedrettotal / Airolo – Passo dell’Uomo (2218m) – Val Medel / Surselva – Laax.

Das macht ziemlich eindrückliche 438 km und 19’000 Höhenmeter. In 8 Etappen wären das 55 km und 2375 km pro Tag. Einfach so ohne Training mit einem schweren Rucksack auf diese Tour zu fahren ist wohl Wunschtraum. Während die Distanz noch irgendwie zu schaffen ist, sind die Höhenmeter defintiv ein No Go!

VexLaax14 - Höhenprofil

Die Lösung? Ich nehme überall wo möglich Bus und Bahn als Unterstützung: Den Bus von Sion nach Vex; das Postauto von Vissoie nach St-Luc und mit der Tignousa Standseilbahn auf den Berg; von Stalden nach Gspon mit der Seilbahn; von Ried nach Rosswald ebenfalls mit der Gondelbahn; im Notfall das Goms rauf mit der Eisenbahn; ab Ulrichen mit dem Postauto auf den Nufenen und schliesslich mit der Ritom Bahn nach Piora für den Auslauf in die Surselva. So könnte ich die tägliche Distanz irgendwie auf 50 km und 1700 Hm drücken.

Zum Schluss noch Fragen an ortskundige Leser: Was meint ihr? Übernachtungstipps? Wie ist der Saflischpass von West nach Ost? Wie hart ist der Meidpass? Wie hart der Pas de Lona? Lohnt die Strecke Gibidumpass – Heido Suone und dann rauf zum Bistinepass, nur um wieder durchs Nanztal abzufahren? Ist die Ergisch-Suone per Bike eine schöne Herausforderung oder vermeidbarer Leichtsinn? Danke für die Tipps.

Und zum Schluss: Dass mich nun keiner auf diese Route verpflichtet – es kommt erfahrungsgemäss sowieso ganz anders… 😉