Davos – Die Trail Crew !

Tiefe ausgefahren und ausgewaschene FurchenBikefreundliche Brücken

Seit diesem Jahr gibt es in Davos eine permanente Trail Crew. Die Truppe unterhält die vielen Wege rund um Davos mit einem speziellen Fokus auf Mountainbiker. Während meinen zwei Tagen in Davos zeigte sich dessen Notwendigkeit. Einige Strecken werden durch die Biker ziemlich stark beansprucht – die ausgefahrenen Strecken sind weder für Mountainbiker noch für die Wanderer besonders spassig. So wird eine gewisse Entflechtung der Trails bei stark genutzten Abschnitten wohl unumgänglich sein – trotz Trail Tolerance.

Neue BikegatterAusgebaute Trails

Auf vielen Strecken und speziell auf dem Trail von und ins Sertigtal ist die Handschrift der Trail Crew erkennbar (oder anderen Trailbauern). Da werden Gatter durch mountainbikefreundliche Lösungen ersetzt, abgerutschte Stellen werden befestigt, matschige Passagen mit Northshore-Elementen entschärft und zahnkranzfressende Felsen im Weg entfernt. So muss es sein und für diese Leistung zahle ich gerne 10 CHF pro Tag für die Bike-Bahnfahrt!

Der Altweibersommerloop !

ÄpfelStau auf der A1

Diese Woche war ausnehmend schönes und vor allem warmes Wetter. Ein Altweibersommer, wie er gar nicht so untypisch ist. Trotzdem immer wieder toll, wenn man bei 27°C im September noch die Feierabendrunde nach Burgdorf fahren kann. Noch besser, wenn man mit dem Mountainbike die Autobahn A1 überquert, auf welcher die Autofahrer im üblichen Stau stecken. 😉

Brunnen auf dem FärnstuBrombeeren

Doch es ist Herbst, die Zeichen sind in der Natur unverkennbar. Das Getreide ist geerntet, die Kartoffel schon aus dem Boden und die Brombeeren sind garantierte Herbstankündiger. Ich nehme noch den Färnstutrail mit und bin froh um das kühle Wasser auf dem Hügel. Danach gibt es noch Bier und Brezel und zurück geht es nach Hause!

Statistik: 40.2 km, ca. 344 Höhenmeter, Fahrzeit 1:55 h

Davos – Tour 338 Zügenschlucht !

Trail vom Monstein nach JeninsBrücke Zügenschlucht Pt 1236

Ab Monstein fahre ich direkt weiter auf den Spuren der Tour 338 Zügenschlucht. Die Tour ist  nicht zu unterschätzen, führt sie doch mehrheitlich über Singletrails und diese sind zeitweise etwas ausgesetzt. Die Tour ist für mich keine Unbekannte, ich fuhr sie bereits im Jahr 2007 von der Lenzerheide aus. Ab Monstein steigt der Weg leicht an bis zu den ehemaligen Erzgruben.

Alte ZügenstrasseZügenschlucht - Bärentritt

Via Löser geht es, hoch über der Zügenschlucht, weiter durch den Wald bis kurz vor Jenins. Dieses Mal verzichte ich auf einen Besuch der Alp und fahre auf dem steilen, verfallenen Karrweg direkt in die Zügenschlucht ab. Das aufkommende Gewitter lässt mich etwas beschleunigen und kurzfristig im Tunnel der alten Zügenstrasse Schutz suchen. Die Zügenschlucht ist ein eindrücklicher Einschnitt, den die Landwasser durch die schottrigen Felshänge gegraben hat. Diese zu überwinden war früher wie heute eine technische Herausforderung (Lesenswert: .pdf Broschüre zum Mobilitätsweg).

Zugenschlucht abwärtsZügenschlucht Räthische BahnZügenschlucht aufwärts

Tief unten bahnt sich die Rhätische Bahn mit Tunneln und fantastischen Viadukten einen Weg durch die Schlucht. Während die neue Strasse durch einen langen Tunnel führt, kann man auf der alten Strasse in Ruhe fahren und die Schlucht bestaunen, speziell beim sogenannten Bärentritt. Bei der Station Wiesen kehre ich im urchigen ‚Bim Statiönli‘ ein. Hier ein Pause einzulegen ist eine gute Idee, denn die Steigung rauf nach Wiesen Dorf hat es in sich und geht in die Beine.

Skulpturenweg SteigSkulpturenweg Steig

Im Dorf angelangt beginnt der ‚Krampf‘ erst recht – der Anstieg auf dem Skulpturenweg hinauf nach Steig. Der Weg beginnt steil und wird nur noch steiler. Ich kämpfe mich von Skulptur zu Skulptur den Weg hinauf und kann bis auf ein paar wenige Meter alles fahren. Wer aber beim blinden Affen oder beim blinden Bären noch fährt, ist definitiv ein Held. Bei der Yodaähnlichen Figur angekommen, hat man es fast geschafft. Ausgepumpt raste ich auf dem Bänkli beim Einhorn und geniessen die Aussicht zurück in die Schlucht.

Aussicht SteigBänkli Steig

Es folgt die andere Talseite, auf dem alten Zügentrail, der früher die einzige Verbindung mit der Aussenwelt war. Der Weg ist ein richtiges Erlebnis und einige Stellen brauchen gute Nerven und manchmal muss man zur eigenen Sicherheit absteigen. Leider folgt ein kurzes Stück auf der Kantonsstrasse, bevor man bei Glaris nochmals steil den Berg rauffährt, um dann nach Frauenkirch und weiter bis Davos auszurollen.

Alter Zügenweg in Richtung DavosBlick auf Monstein

Fazit: Die Zügenschlucht Tour ist anspruchsvoll, bietet aber Erlebnis pur, auf- und neben dem Trail. Die Anstiege sind happig, die Abgründe bedrohlich und die Singletrails vom Feinsten. Ein würdiger Abschluss meiner zwei Tage in Davos!

Mein erstes Mountainbikerennen !

Ich fahre nun ja schon ein paar Jahre Mountainbike und habe an einigen Mountainbike-Marathons teilgenommen, jedoch nie mit Zeitmessung. Heute war ich an einem Staffelwettkampf mit fünf Disziplinen und habe den Mountainbiketeil übernommen. Ganze 4,5 km lang war die Strecke und da es sich um ein Handicap-Rennen handelte, gab es keine Zeitmessung für die Teildisziplinen. In Unkenntnis der Strecke hatte ich keine Ahnung wie schnell oder langsam ich die paar Kilometer angehen sollte. Im Zweifel also mal Vollgas und nach den ersten Hundert Metern im roten Bereich. 😉 In jedem Fall wurde ich nie überholt und konnte selber an einigen Teilnehmern vorbeifahren. Das motiviert! Die paar Kilometer waren im Nu um und ziemlich ausgepumpt konnte ich den ‚Stab‘ dem nächsten Teammitglied übergeben. Das nächste Mal werde ich die Streckenlänge trainieren – so ein minimales Gefühl für die Distanz und die mögliche Leistung sollte man schon haben. Wird das der Anfang meiner ‚Senioren‘-Rennkarriere? Ich glaube eher nicht – irgendwie kommt mir hier das Naturerlebnis definitiv zu kurz… Für einmal hat es trotzdem Spass gemacht.

Davos – Tour 335 Monstein !

Entlang der Landwasser zur RinerhornbahnFfrauenkirch

Neuer Tag, neue Tour. Auf dem Programm steht die Tour 335 Monstein, oder mindestens der spannendste Abschnitt davon. Die Anfahrt ab Davos führt entlang der Landwasser bis nach Frauenkirch. Das reformierte Kirchlein steht mitten in einem Lawinenzug und die hintere Fassade schützt es keilförmig vor dem Schlimmsten. Manchmal schützt Hardware besser als Glauben. 😉 Erste Station ist erneut die Rinerhornbahn, die mich in wenigen Minuten auf 2050m über Meer und direkt auf den Trail in Richtung Monstein bringt.

Panorama und Trail im LeidbachmederMehr Trails dem Hang entlangMonsteintrail

Es geht gleich richtig los – der tolle Singletrail ist mal flowig, mal technisch herausfordernd. Am Nidellöffel und durch den Leidbachmeder geniesse ich die Aussicht ins Tal und runter zu meinem nächsten Ziel, die Zügenschlucht. Weiter geht es durch lichten Wald bis zur Hauderenalp.

Hauderalp BikeständerMilchausschank Hauderalp

Auf der Alp hat man sich was einfallen lassen und der Bikeständer zeugt davon, dass hier der eine oder andere Mountainbiker unterwegs ist. Kein Wunder bei diesen Trails. Im Brunnen gibt es innovativ gekühlte Milch frisch ab Euter – dazu noch weitere Produkte von der Alp. Ich verzichte ausnahmsweise und fahre weiter durch den Altenmattenwald zur Oberalp.

Abfahrt durch den Altenmattwald nach MonsteinBlick Oberalp auf Monstein

Auch dieser Wegabschnitt ist Trailspass pur, speziell nach den alpinen Trails am gestrigen Tag geniesse ich den weichen und wurzligen Waldboden. Von der Oberalp sieht man bereits runter nach Monstein, doch der direkte Weg ist keine Option. Ein weiterhin waldiger Trail führt bis zur Laubenenalp. Erst dort fährt man auf einer steilen Schotterstrasse nach Monstein ab.

Weiterfahrt in die ZügentourBlumen am Wegesrand

Im vollbesetzten Veltlinerstübli esse ich zu Mittag, ortsgerecht natürlich Capuns und dazu ein kühles Monstein Bier. Ab hier verlasse ich die Monstein Tour und fahre weiter dem Hang entlang in Richtung Zügenschlucht.

Fazit: Die Monsteintour bietet ein geniales Aufwand – Nutzen Verhältnis, besonders wenn man die Rinerhornbahn nimmt. Deshalb mein Tipp – unbedingt diesen Loop in die vielen Touren in dieser Gegend einbauen – es lohnt sich!