Gardasee: Punta Larici und Strada Ponale !

Es ist Montag und der Megarummel des Wochenendes ist dem normalen Rummel einer Frühlingswoche am Gardasee gewichen. Das Wetter ist schön und wir haben ein absolutes Highlight auf dem Programm – Die Tour zur Punta del Larici entlang der berühmten Ponale Strasse hoch über dem See. Alles entlang des Radweges und des Sees fahren wir von Torbole nach Riva del Garda.

Der Radweg rüber nach Riva ist super ausgebaut und in einigen Jahren wir ein Radweg rund um den Gardasee führen. Das erste Teilstück wird in chinesischer Skywalk Manier an die steilen Felswände gehängt. Man mag davon halten was man will, aber wie schon an anderer Stelle hier im Blog gesagt: „Radwege bauen können sie, die Italiener!“

Die ersten Meter auf der Strada Ponale sind staubig. Schon nach wenigen Metern ist klar, wieso die ausgesetzte und spektakuläre Strasse als DAS Mountainbike Erlebnis am Gardasee gilt. Erst seit letztem Samstag ist die Strasse nach langer Bauphase und umfangreichen Sicherungsarbeiten am Fels wieder geöffnet. Grössere Streckenabschnitte sind noch eine Baustelle, die Grundidee ist jedoch klar: Ein abgegrenzter Teil für die Wanderer und eine Berg- bzw Talspur für die Radfahrer.

Im Internet habe ich zum Umbau einige Kritik gelesen – ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Die Ponale war und ist historisch eine Strasse und kein Mountainbike-Funpark. Wenn am Abend die Mountainbiker mit offenen Bremsen und wenig Rücksichtnahme gegen Riva fahren, macht eine Wegtrennung jedenfalls Sinn. So oder so bleibt die aus dem Fels gehauene Strasse ein Riesenerlebnis für Wanderer und Mountainbiker. Am Ende der Ponale winkt das ebenfalls legendäre Café Belvedere zu einer Einkehr. Wir halten kurz für einen Kaffee, am Montag ist noch nicht viel los.

Die heutige Tour sammelt kräftig Höhenmeter. Schliesslich starten wir bei Riva auf nur 70m über Meer. Auf der alten Strasse geht es nun in Spitzkehren hinauf nach Pregasina (532m). Ich liebe solche Serpentinen-Strassen mit einer angenehmen Steigung. Es ist kurzweilig, die nächste Kurve als Zwischenziel klar und die zurückgelegten Höhenmeter sind sofort im Gelände sichtbar – gut für den Kopf!

Im Dorf ist an diesem Montag ein Riesenfest. Die Alpini feiern am Dorfbrunnen und bei der Kirche irgendein Fest und ein hoher katholischer Würdenträger ist zu Gast und das ganze Dorf hat sich dafür rausgeputzt. Wir haben genug gerastet und wollen in die Höhe. Ab der Kirche ist es fertig lustig und die restlichen Höhenmeter werden extrem knackig.

Ich staune einmal mehr, wie leicht das e-Bike meiner Frau auch die steilsten Rampen überwindet. Ich lasse mir etwas mehr Zeit und bezwinge einen Höhenmeter nach dem anderen bis zum Ziel, dem Aussichtspunkt Punta del Larici auf 907 m Höhe. Trotz ziemlich dunstigem Wetter bietet die Punta del Larici geniale Weitblicke über den Gardasee.

Es gibt eine längere Fotosession und ich weiss gar nicht, welches Panorama ich für den Bericht hier nehmen soll – am Besten alle. 😉 Zeit um die Höhe und den Tiefenblick etwas wirken zu lassen! Übrigens, ein grosser Teil des Aufstieges erfolgt auf steilsten Betonrampen – da war ich wieder mal froh um das grosse Ritzel. Die Rampen sind definitiv hart am Limit und ich staune über die vielen Gelegenheitsbiker und -e-Biker, die hier unterwegs sind. Bei der Abfahrt kommen dann einige sichtbar an ihre fahrerische Grenzen.

Am Bocca del Larici, einem kleinen Pass, mündet üblicherweise die Tremalzo Route in unsere Tour. Leider muss ich wegen zu viel Schnee auf diesen anderen Gardasee-Klassiker verzichten. Am Übergang steht ein Gedenkstein für den Gründer des Bike Magazins, Uli Stanicu, der hier wohl bald heilig gesprochen wird. 😉 Es dürfte unumstritten sein, dass seine Tätigkeit eine entscheidende Rolle spielte, damit die Region Gardasee und speziell Riva zum Mountainbike-Mekka von halb Deutschland wurde.

Wir fahren auf den gleichen Betonwegen, möglichst ohne glühende Bremsscheiben, zurück nach Pregasina. Ich nehme auf dem Palaer Wanderweg noch einige steinige Singletrails mit. Im Dorf angekommen gibt es im Restaurant Albergo Panorama auf der Terrasse für mich etwas Süsses und für meine Frau eine Riesenportion Gemüselasagne. Mehr und mehr Mountainbiker fahren nun in beide Richtungen an unserem Tisch vorbei. Via Riva und Torbole fahren wir zurück in unser Strandkaffee und lassen diese Supertour ausklingen.

Fazit: Tatsächlich ist die Ponalestrasse mit oder ohne Verlängerung auf die Punta del Larici eine ‚Must have‘ – Tour. Dies weniger wegen den Singletrails, sondern mehr wegen den spektakulären Strassen, Tunnels und Aussichten. Zum Glück hatte es heute nicht so viele Leute, in der Hochsaison ist die Ponale wohl definitiv kein Spass mehr.

Noch ein Tipp: Am Abend assen wir in Torbole im traditionellen Restaurant Al Rustico, welches etwas abgelegen an der Via Strada Grande liegt. Das Essen war sehr authentisch und dazu gab es viele Extras wie Prosecco, Grappa und am Schluss einen Limoncello. Das hat uns sehr gut gefallen.

Statistik: 30.8 km, ca. 885 Höhenmeter, Fahrzeit 3:44 h

Gardasee: Die Marocche Tour !

Erster Tag unserer Bikeferien, grandioses Wetter, das ganze Umfeld in Torbole und in unserem Hotel hat nur eine Botschaft: Mountainbiken! Am Gardasee wird man buchstäblich von Mountainbike-Angeboten und Mountainbiketouren erschlagen und da ich das Revier nicht persönlich kenne, bin ich auf der ersten Tour mal vorsichtig. Ich habe ja meine liebe Frau mit dem e-Bike dabei und möchte ihr den Spass nicht mit einer unfahrbaren Tour verderben. 😉 So wähle ich die Angewöhnungstour 750 Marocche, angereichert mit einigen Tracks aus dem Internet.

Auf dem Radweg fahren wir entlang der Sarca ins Dorf Arco. Der erste Eindruck ist klar – hier haben nicht die Mountainbiker, sondern die Kletterer ihr Hauptquartier. In der Altstadt reiht sich ein Outdoor-Shop an den anderen. Während meine Frau auf eine kurze Shoppingtour geht, geniesse ich den italienischen Kaffee auf dem Dorfplatz. Arco ist angelehnt an eindrucksvolle Kletterfelsen, die in mir Erinnerungen an die Felsen in Krabi, Thailand, aufkommen lassen. Nicht weniger beeindruckend ist die Burg, die hoch über dem Ort auf einem Felssporn thront.

Wir fahren weiter der Sarca entlang auf einer abgelegenen Nebenstrasse ohne jeglichen Verkehr. Links und rechts des Weges blüht der Frühling in voller Pracht. Wo es keine Reben hat, hat es sicher Apfelkulturen, welche aktuell in voller Blust sind.

Die Touren im Trentino und speziell im Raum Gardasee sind hervorragend ausgeschildert. Ich bin trotzdem froh um mein GPS. Auf der Höhe von Dro verlassen wir die Teerstrasse und durchqueren auf Schotterwegen idyllische, uralte Olivenhaine. Der Naturgenuss wird nur durch das Crossodromo ‚Il Ciclamino‘ unterbrochen, wo man etwas Lärm und Motorradabgase schnuppern kann (was auch seinen Reiz hat). 😉

Wir sind nun mitten im sogenannten Marocche, einem relativ jungen Bergsturzgebiet von riesigen Ausmassen. Vor einigen Tausend Jahren kam hier der ganze Berghang runter und füllte das halbe Tal. Viele der Felsblöcken sind noch heute kaum überwachsen und die Abrisskante am Berg ist gut sichtbar. Geologisch ist die Gegend sowieso interessant und ein Werk des Etschgletschers, der sowohl für das Tal, die senkrechten Kletterwände und den Gardasee selbst verantwortlich ist. Der Ort ist Anschauungsunterricht dafür, was passiert, wenn sich grosse Gletscher aus den Tälern zurückziehen und die Talflanken nicht mehr stützen.

Nach einigen Singletrails und mehr oder weniger steilen Schotterstrassen erreichen wir Pietramurata, dem Wendepunkt unserer heutigen Tour. Es ist 28° C und für den April ganz schön heiss. Die Suche nach einem Restaurant ist leider vergebens und so kaufe ich im lokalen Kiosk neben der Kirche etwas Wasser ein.

Der Rückweg folgt auf dem Radweg Valle di Sarca bzw Valle di Laghi. Der Radweg ist eigentlich eine Radautobahn und entsprechend ausgebaut. An diesem Tag sind echt viele Radler und Mountainbiker unterwegs, wie im ganzen Gebiet des Gardasees. Etwas Aufmerksamkeit und vorsichtiges Fahren ist ratsam. Zum Glück haben die Biker von Dro parallel zum Radweg einen tollen Singletrail in die Büsche geschaufelt, den wir natürlich zu 100% mitnehmen.

Da wir etwas ausgehungert und durstig sind, kommen zwei Besenbeizen wie gerufen. Wir halten und rasten gleich bei beiden und geniessen die schöne Szenerie. Die erste ist die Bike&Wine Bar ausserhalb des Dorfes Dro. Es stehen bereits wohl hundert Mountainbikes im Garten und ein Sitzplatz ist nicht zu ergattern. Meine Frau isst etwas Kleines und ich geniesse ein kühles Cola. Etwas weiter, in der Nähe von Arco, lockt der Chiosco per Matteo zur Einkehr. Direkt an der Sarca satteln wir auf ein grosses kühles IPA Bier um und schauen dem Treiben zu.

Nach Arco verlassen wir die offizielle Route und fahren links der Sarca durch Reb- und Apfelplantagen in Richtung Torbole. Eine alte Schotterstrasse klettert die Bergflanke nach Nago empor, mit jedem Höhenmeter wird die Aussicht auf den Gardasee und den Monte Brione schöner. Höhepunkt ist der Aussichtspunkt an der Hauptstrasse Nago – Torbole.

Da unser Hotel in einem kleinen Tal zwischen Nago und Torbole liegt, schleichen wir uns quasi ‚von hinten‘ an. Dazu durchqueren wir das mittelalterliche Dorf Nago und steigen bis zum Übergang zwischen den Hügelketten. Mittlerweile schleift bei meiner Vorderradbremse so penetrant Metall auf Metall, dass ich kurz die Bremsbeläge wechseln muss. Gute Idee, denn es geht steil runter zum Busatte Aventure Park. Hier ist an diesem schönen Sonntag die Hölle los und kaum ein Quadratmeter nicht zugeparkt. Wie auch immer, die Aussichten sind top!

Gemütlich lassen wir es ausrollen und klingen die Tour bei Bier und Chips in der Bar alla Sega am Strand von Torbole aus. Wenn die ganze Woche wie diese Tour wird, dann wird es top!

Statistik: 30.8 km, ca. 885 Höhenmeter, Fahrzeit 3:44 h

Vinschgau: Holy Hansen und Jagdhof auf der Durchreise !

Epilog: Es wird Zeit, dass ich in den nächsten Tagen unsere Mountainbikeferien des Jahres 2018 verblogge. Wir waren erstmals für eine Woche am Gardasee. Um die lange Anreise etwas angenehmer zu gestalten, fuhren wir über das Vinschgau und quartierten uns spät nachts erst im Hotel Spöl in Zernez (extrem stylische Zimmer, sehr empfehlenswert) und danach im Hotel Jagdhof in Latsch ein. Die Zusatznacht in Zernez erlaubte uns am heutigen Tag nochmals die besten Trails des Vinschgaus zu geniessen.

Also den freundlichen Check-In hinter uns gebracht und die Mountainbikes ausgeladen. Bei rund 25° C sind wir hier wieder mal Vinschgau-mässig direkt im Sommer gelandet. Die Natur und speziell die Apfelbäume sind alle im Frühlingsmodus. Auf dem Vinschgauer Radweg fahren wir von Latsch nach Göflan. Bei der Holzbrugg vor Göflan bleiben wir links der Etsch und nehmen damit gleich den ersten Singletrail mit.

Ab nun heisst es arbeiten! Von Göflan (720m) steigt es auf Strasse und Waldweg bis rauf zum Haslhof, dem Ausgangspunkt des Holy Hansen Trails. In jedem Fall würde ich vor dem Melanzhof rechts die geteerte Strasse verlassen und den Waldweg nehmen. Bin erstaunt, dass ein anderer Mountainbiker uns explizit nach dem Weg auf der Asphaltstrasse fragt. Der Waldweg hat eine angenehme Steigung, trotzdem muss man die 840 Höhenmeter mit den schlaffen Frühjahrsbeinen erst mal wegstecken.

Auf 1560m ist zum Glück Schluss, höchste Zeit weil hier noch Schnee und Eis liegen und der Boden zunehmend matschiger wird. Wir fahren auf die Wiese in Richtung Haslhof von wo man einen wunderbaren Blick ins Tal hat. Weil wir von der Alm her Lärm hören, sende ich meine Frau mit dem e-Bike über die matschige Wiese um zu schauen ob die Wirtschaft vielleicht nicht schon geöffnet hat. Hat sie nicht! Es ist nur eine aufgedrehte Gruppe bikender Mädels. 😉

Es folgt der Holy Hansen von oben bis fast ganz nach unten. Meine Frau verzichtet auf einige Passagen. Im Mittelteil hat es zwei, drei steile Stellen die, wegen einigen Absätzen, etwas ruppig sind. Unten ist der Trail dann wieder Marke ‚Kugelbahn‘ – mehrheitlich Flow pur und einfach nur ein Riesenspass!

Sobald uns der Trail auf der Teerstrasse ausspuckt halten wir uns rechts und fahren auf dieser wieder rauf in Richtung Melanzhof. Nach einigen Hundert Meter ist die Einfahrt in den Aigen Trail beschildert. Das Teil beginnt so wie der Holy Hansen aufgehört hat. Feinster Flow bis man in den Wanderweg Nr 4 mündet. Ich möchte aber nicht unterschlagen, dass meine Frau einige steile Abschnitte schieben musste.

Ab hier geht es mal flowig, mal wurzlig, mal steinig, mal auf, mal ab hinüber nach Morter, wo zum Abschluss noch einige Spitzkehren ins Tal warten. Insgesamt wohl eine der besten Singletrailabfahrten überhaupt im Vinschgau. Unser Boxenstopp hat sich bereits gelohnt.

Den Rest des Tages geniessen wir bei Wellness und ewigem Mehrgangmenu im Hotel Jagdhof. Dazu gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen – nicht billig, aber eben auch sehr, sehr viel Leistung und Freundlichkeit. Im Moment wird übrigens im grossen Stil umgebaut, ein Grund, dem Haus auch im 2019 ein Besuch abzustatten.

Nach einem ausgedehnten Frühstück packen wir unsere Sachen und machen uns auf die Weiterfahrt nach Torbole. Anstatt die Autobahn wählen wir die Route über Meran – Passo di Palade – Fondo – Rund um den Lago di Santa Giustina – Lagi di Molveno und danach via Sarche zum Gardasee.

Statistik: 32 km, ca. 1113 Höhenmeter, Fahrzeit 03:32 h

Von Nic Dampf und Hans Nobby !

In wenigen Tagen fahre ich an den Gardasee und angesichts der Grobschottertrails werfe ich einen Blick auf die Reifen des Scott Genius 710 und entscheide kurzum aufzurüsten. Vor zwei Jahren hatte ich den Hinterreifen ersetzt und wechsle nun gleich beide Reifen. Die Alten bleiben als Reservelösung in der Garage eingelagert. Neu gibt es den Schwalbe Hans Dampf in der Breite 2.35″.

Für den Reifenkauf braucht man wohl ein Studium in Materialtechnik. Jedes Jahr erfinden die Hersteller wieder neue Compounds mit Fancy Buzzwords – im Falle von Schwalbe muss man sich in Begriffe wie Addix, Soft, Supersoft, Speedgrip, SnakeSkin, TL Ready, Evolution und Performance einlesen. Erschwerend gibt es alles in allen Kombinationen. Wieso so kompliziert? Ich entscheide mich für Addix Speedgrip am Hinterrad und Addix Soft am Vorderrad.

Positiv verläuft die Montage. So sind die Reifen zum Glück nicht mehr laufrichtungsgebunden. Noch erstaunter bin ich, dass ich sowohl die Nobby Nic wie auch die Hans Dampf ohne Hilfsmittel ab- und auf die Felge kriege. Zudem schnappen die Reifen problemlos in das Felgenbett – da hatte ich schon ganz andere Probleme die Reifen bei der Montage in Form zu bringen.

Bei der ersten Tour durch die Stadt Genf haben sich die Hans Dampf voll bewährt – voller Grip auf dem Asphalt und man fühlt sich neben all den protzigen Grossstadt SVU’s richtig ausgerüstet. 😉 Im Ernst, der spontane Eindruck auf den Salève Trails ist positiv. Wieviel davon Einbildung ist, kann ich schlecht beurteilen Ich bin auf dem Mountainbike nicht so der Gripspürer und fahre dafür wohl zu wenig aggressiv. In jedem Fall fühlt es sich schon fast +mässig an.

Immer noch auf der Suche bin ich nach zahlbaren Bremsbelägen, die nicht quitschen und etwas länger als 10000 Hm überleben. Ich versuche es mal mit den Red Cycling Belägen am Hinterrad. Bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, dass nur der eine Bremskolben Druck auf die Bremse gibt, Ich muss wohl definitiv die Bremsen revidieren bzw entlüften lassen. Bei Shimano mache ich das nicht selber.

Somit sollte alles für die Bikeferien bereit sein – FREU!

Gekauft bei Bikester: Red Cycling Beläge 6.70 CHF, Kool Stop Beläge 20 CHF, Gekauft bei bike-import.ch: Schwalbe Hans Dampf Addix Soft und Speedgrip, 2.35″, je 50 CHF.

Der Beaumont Loop !

Ein wunderbarer Frühlingstag – die Feierabendrunde will trotz reichlich Arbeit erzwungen werden. Ich fahre wieder zum Zoll von Collonges, über die Autobahn A40 und danach Rechts in Richtung Archamps. Ich will die Trails unterhalb des Salèves in der Gegend von Beaumont – Montfort erkunden. Die erhöhten Dörfer bieten einen tollen Blick über das Genfer Becken und den gegenüberliegenden Jura. Ich finde den Einstieg auf die Route nur mit Mühe – die Waldarbeiter haben ganze Arbeit geleistet und während 500m übersteige ich eine gefällte Tanne nach der anderen. Mer.e!

Wiederum sammeln sich bis zum Traileinstieg eine beträchtliche Zahl von Höhenmetern. Auf einer Wiese bei Les Molliets ruhe ich mich aus und geniesse die Aussicht und den Frühling. Die Natur explodiert in diesen warmen Tagen und bei der Anfahrt sah ich die ersten Rapsfelder am blühen! Hier oben auf 1000m spriesst das saftige Gras und mitten im Wald hat es wunderbare Frühlingsblumen.

Ob Le Beulet beginnt der Trailspass. Der ganze Wald ist durchzogen von Singletrails und ich wähle eine Variante, welche mich mit wenig Gefälle bis zur Strasse nach La Croisette führt. Im Gegensatz zur Schweiz gibt es deutlich mehr Abenteuer beim Trailscounting. Da wechseln sich Flowtrails mit ruppigen Steinpassagen…

…gefolgt von genialen Bärlauchtrails und handtuchbreiten Technikchallenges. Weiter unten in der Bergflanke muss ich mehrmals das Bike kurze Gegenanstiege raufschieben und die letzte Abfahrt nach Vovray ist eher etwas für jemanden mit einer Machete. Dafür sehe ich zwei Rehe, welche den sich durch die Büsche schlagenden Mountainbiker etwas entgeistert anstarren.

Am Schluss fahre ich noch den Trail durch den Taleinschnitt des Ruissau de la Drize. Keine gute Idee – obwohl das Naturerlebnis toll ist, lässt sich der Trail nur in 10-Meter Abschnitten fahren, bis der nächste Baum über dem Weg liegt. Die Bachüberquerung im unteren Teil ist zudem eine kleine Herausforderung. Am Wochenende habe ich übrigens die Supertrailmap Genève / Mont Salève gekauft, welche sehr viele lohnenswerte Singletrails am Nordhang des Berges eingezeichnet hat. Leider sind diese gar nicht so einfach zu finden. Aber ich komme wieder – es gibt noch sehr viel zu entdecken!

Statistik: 29 km, ca. 762 Höhenmeter, Fahrzeit 02:35 h