Draussen statt am Bloggen – Alpenblumen !

AlpenblumenAlpenblumenAlpenblumen

Im Vergleich zum letzten Sommer haben wir in diesen Tagen einfach nur Hammerwetter und ich Glückspilz habe einige Tage frei. Da bin ich lieber in der Natur oder liege bei einem guten Glas Wein auf der Lounge. Entsprechend im Rückstand bin ich mit den Blogbeiträgen über einige Mountainbike-Touren der letzten beiden Wochen. Wer auf Twitter oder Facebook meinen Status verfolgt, hat mitbekommen, dass ich einige Tage im Val de Bagnes war und danach zusammen mit meiner Frau zwei Etappen der Panorama Bike Route Nr 2 gefahren bin.

AlpenblumenAlpenblumenAlpenblumenAlpenblumen

Keine Angst, die Beiträge folgen, doch zuerst geniesse ich einfach den Sommer. Als kleiner Ersatz hier einige Bilder, die ich auf dem Campingplatz im hintersten Ende des Val de Bagnes geschossen habe. Alle Blumen waren nicht mehr als 10 Meter vom Zelt entfernt. Das ist das Schöne, wenn man mal alleine draussen in der Natur ist – der Sinn schärft sich für die einfachen und doch wunderbaren Dinge…

AlpenblumenFlechtenAlpenblumen

Panorama Bike: Abbruch via Fribourg !

Panorama Lac de la GruyèreBlick auf Golfplatz und GreyerzerseeRoute de la Gruyère

Leider keine so guten Nachrichten. Wir brechen die Tour entlang der Panorama Bike Route von Thun nach Montreux heute ab. Die Etappe 13 würde über den Moléson nach Les Paccots führen. Ab Mittag besteht grössere Gewittergefahr und ab heute Abend ist dann Landregen angesagt. Vielleicht würden wir es noch trocken bis Les Paccots schaffen, aber dann wären wir in Sachen öffentliche Verkehrsmittel für die Rückreise nach Hause ziemlich eingeschränkt.

Reifer WeizenÜberlandbild

So entscheiden wir uns den heutigen Tag nochmals zu geniessen und gemütlich entlang der Route de la Gruyère nach Fribourg zu fahren. Es wird eine Strecke vorwiegend auf Asphalt werden, weil ich vor den Cumulus Wolken am Bahnhof sein will. Anstatt das Greyerzerland auf der Autobahn in wenigen Minuten zu durchfahren, können wir die hügelige, agrare Landschaft nun etwas ausgiebiger betrachten.

Panorama Überland in Richtung Fribourg

Der Blick schweift über den Greyerzersee, dem wir am rechten Ufer entlangfahren, über grüne Wiesen und reife Kornfelder. In einem kleinen Ort gibt es Kaffee und Kuchen und danach freue ich mich, dass ich überland sehr gut mit dem e-Bike meiner Frau mithalten kann. Vor Fribourg müssen wir noch den Graben der Gérine überwinden und nähern uns schliesslich über die alte Strasse von Osten der Stadt.

Fribourg - VorstadtFribourg - Neue La Poya BrückePanorama Fribourg

Früher wie heute ist es ein grandioser Anblick die alte Stadt hoch über der Flusskehre zu sehen, geschützt von mächtigen Türmen an den gegenüberliegenden Flanken und zugänglich über hohe Brücken. Wir fahren durch die Altstadt, essen etwas zu Mittag und schliessen diese schöne Mehrtagestour mit einer Zugfahrt nach Hause ab, Gewitterregen inklusive. 😉

Statistik Tour: 43.2 km, ca. 494 Höhenmeter, Fahrzeit 3:14h

Panorama Bike: Übernachtung in Gruyère / Greyerz !

Gruyère - StadtGreyerz - Stadt

Trotz der relativ nahrhaften Etappe auf der Panorama Bike Route von heute blieb genügend Zeit um das mittelalterliche Zähringerstädtchen Gruyère bzw Greyerz ausgiebig zu geniessen. Bei unserer Ankunft waren wir erstaunt über die zahlreichen Touristen, meist asiatischer Herkunft, welche den grossen Dorfplatz bevölkerten, fotografierten und sich nach Schweizer Heimatsouvenirs umsahen. Wir beziehen unser Zimmer und essen beim erstbesten Restaurant ein kühles Dessert,

Giger MuseumTibet Museum

Nebst dem Schloss gibt es durchaus das eine oder andere zu besuchen. Erwähnenswert sind das H.R. Giger Museum mit der gleichnamigen Bar und das Tibetmuseum. Leider muss ich zugeben, dass wir nichts von alledem von innen gesehen haben, da nach der Abfahrt des letzten Touristenbusses das Städtchen in einen tiefen Schlaf verfällt und man sich beeilen muss, um noch etwas zu Nachtessen zu kriegen.

Gartenrestaurant - La Maison des TraditionsFondue - La Maison des Traditions

Wir wählen das Restaurant Gruyère Traditions, welches eine tolle Terrasse auf der Hinterseite der Stadt besitzt. Ganz klassisch gibt es ein hervorragendes Fondue Moitié-Moitié mit Käse der Region, dazu etwas Trockenfleisch und einen guten Weisswein. Dabei amüsieren wir uns an einem französischen Paar am Nachbartisch, das wohl zum ersten Mal Schweizer Fondue isst und sich dabei halbe Brotleibe an die Gabel steckt, um daran fast zu ersticken. 😉

Kirche GreyerzSchloss Greyerz 2Schloss Greyerz 1Sonnenuntergang Panorama Greyerz

Der Abend wird schön romantisch mit einer kleinen Wanderung um die Stadt- und Schlossmauer abgeschlossen. Es bietet sich, in der untergehenden Sonne, ein schöner Panoramablick nach Bulle, Broc und dem Lac de la Gruyère.

Greyerz bei NachtGruyère bei Nacht

Nochmals gibt es kurz vor endgültigem Serviceschluss ein Dessert aus frischen Beeren und Greyerzer Doppelhalbrahm. Danach schlendern wir durch die schön beleuchteten, verlassenen, ruhigen Gassen und ich teste die Nachtfotografierfähigkeiten meiner Kleinkamera.

Zimmer Bad - Gruyère RoomsZimmer Bett - Gruyère Rooms

Übernachtet sind wir in einem tollen Zimmer mit Jacuzzi Bad und sehr viel altem Holz in den Gruyère Rooms mitten am Dorfplatz. Kurzum, ein sehr empfehlenswerter Etappenaufenthalt auf einer Biketour entlang der Panoramaroute. Wer noch etwas in der Stadt besuchen will, dem sei eine frühe Ankunft oder eine späte Abfahrt ans Herz gelegt.

Panorama Bike: Gurnigel – Gruyère !

Morgenpanorama Gurnigelkette

Neuer Tag, neues Glück, speziell was das Wetter betrifft. Nach einem guten Frühstück packen wir unsere Sachen wieder schön systematisch in die kleinen Rucksäcke und fahren los. Der Akku hing die Nacht durch am Netz und so ist meine Frau ebenfalls startbereit. 🙂 Zuerst müssen wir die gestrige Etappe zu Ende fahren. Immer noch mit vollem Panoramablick queren wir erst  zum Otteleuebad und fahren dann auf einem Strässchen runter zum Sangerebode.

Blick auf den weiteren Streckenverlauf - HeitereKalte Sense

Hier beginnt die 12. Etappe der Panorama Bike: Vom Sangerebode (997m) nach Charmey. Wir überqueren die ziemlich wilde Sense und fahren weiter durch den Muscherenschlund. Die Gegend ist wild und für mich Neuland.

SangerebodeSteiners Hohberg

Langsam aber stetig steigt der Weg an und die Sommersonne brennt bereits erbarmungslos auf den Mountainbiker runter. Beim Schönenboden biegen wir rechts ab und fahren zum Hof mit dem sympathischen Namen ‚Steiners Hohberg‘. Meine Frau wartet bereits entspannt beim Hof, als ich verschwitzt und ausser Atem ankomme. 😉 Leider ist der Hofausschank geschlossen und niemand da.

Urchige KüheGeissalp

Schotter und ein kurzer Trail weichem dem Asphalt während der Querung hinüber zur Geissalp. Der Blick zurück offenbart weiterhin ein wunderbares Panorama und die Kühe geniessen wie wir den schönen Sommertag. Noch einige Höhenmeter und wir haben den ersten Bergpreis des Tages erreicht, die Salzmatt auf 1637m. Auf Holzbänken vor der Hütte sitzend bestellen wir etwas zu Trinken – das Mittagessen kann warten.

SalzmattAbfahrt von der Salzmatt

In der Folge zeigt sich erstmals der echte Charakter der Panorama Bike. Wer nur mit Asphalt- und Schotterstrassen rechnet, wir auf dem folgenden Abschnitt eines Besseren belehrt. Die Abfahrt zum Schwarzsee glänzt mit einem neuen Panorama in Richtungen Freiburger Voralpen. Der steile Wiesentrail und die anschliessende Schotterorgie machen Spass, sind aber durchaus technisch.

Panorama oberhalb des SchwarzseesSchwarzseeSchwarzsee Strandleben

Am Schwarzsee (1047m) steht die nächste Pause an. Während ich auf der Wiese den Badegästen zuschaue, isst meine Frau ein Dessert mit Erdbeeren und Rahm. Wenn ich auf Biketouren etwas geniesse, dann sind es diese Pausen, wo man einfach mal hinliegen und etwas wegdösen kann.

Harter Aufstieg zur SprachgrenzeDie motorisierten sind schneller !

Die Pause ist auch nötig, denn der zweite Pass des Tages ist happig. Wir fahren rund um den See und danach eine sehr steile Rampe rauf bis zur Sprachgrenze. Nun ja, fahren ist das falsche Wort – schieben ist angesagt und so komme ich in den Genuss das schwere e-Bike den Berg rauf zu wuchten. 😉 Trotz Motor – pedalen muss man (und Frau) immer noch selber. Zum Glück wird der Weg im oberen Teil etwas flacher und so können beide wieder fahren – meine Frau schneller, ich langsamer.

Steiler Weg bei ChesaletteSprachgrenze La Balisa

La Balisa (1411m) markiert die Sprachgrenze und den zweiten Bergpreis der Tour. Es folgt eine sehr steile Abfahrt runter in Richtung Charmey. Der Weg gleicht mehr einem grobschottrigen Bachbett als einem Fahrweg und ich staune über die Linienführung der Bikeroute. Da wird wohl der eine oder andere Gelegenheitsradler fahrtechnisch gefordert sein.

BachüberquerungenGröbere Wege auf der Panorama BikeBlick zum MolésonWiesentrails in Richtung Charmey

Uns kommen einige Mountainbiker und Tourenfahrer entgegen, die Panorama Bike sollte im Prinzip in beide Richtungen fahrbar sein. Ich habe etwas bedauern weil sowohl der Aufstieg nach La Balisa, wie auch jener zur Salzmatt, scheinen mit kaum fahrbar zu sein – ziemlich viel Hike-a-Bike. Zum Glück wird die Route ihrem Namen immer gerecht – den Panoramablick gibt es fast immer. Mittlerweile sieht man bereits das Fernziel der Panorama Bike – den Moléson.

Waldtrails entlang des Le LavroBrücke über den Le Javro

Gleich zwei Mal müssen wir den Le Javro queren, ein Bach, von dem ich bisher noch nie was gehört habe. Noch grösser ist die Überraschung im hintersten Teil des Tals ein riesiges Kloster zu finden, das La Valsainte. Die hohen Mauern und der Standort weisen darauf hin, dass die Mönche hier nur selten nach Draussen dürfen.

Kloster La ValsainteSupertrail bei Les Précornes

Die Recherche im Internet zeigt, dass es sich um das einzige Kartäuserkloster der Schweiz handelt. Ziemlich eindrücklich wie die Mönche hier seit dem 14. Jahrhundert in mehr oder wenig grosser Isolation leben. Wir verlassen das Kloster und freuen uns auf einige Kilometer Trailspass bis hinunter nach Charmey.

Lac de MontsalvensLe vieux Chalet - verblasste Erinnerungen

Auf einen Abstecher ins Dorf verzichten wir und fahren gleich weiter entlang des Lac de Montsalvens. Auf der Suche nach Wasser gibt es einen Abstecher zur Kirche von Crésuz. Älteren Lesern ist der Ort wohl eher vom Restaurant Le Vieux Chalet bekannt, das früher die besten Meringue mit Doppelrahm der Schweiz herstellte und schon mal einen Sonntagsausflug aus der Deutschschweiz wert war. Heute ist es leider geschlossen und verfällt langsam. Schade.

Trails bei LarisseUnd runter nach BotterensPanorama Botterens

Vorwiegend auf Trails biken wir weiter bis runter nach Botterens und bei der bekannten Fabrik bei Broc vorbei. Unser heutiges Etappenziel ist das alte Zähringerstädtchen Gruyère, das gemeinsam mit der gleichnamigen Burg hoch über der Talebene thront. Die letzten Kilometer sind kurzweilig und kühl entlang der Sarine.

La SarineAlte Brücke bei Broc

Die Etappe war ziemlich lang und die Hitze hatte negative Auswirkungen auf mein Sitzleder. Die abendliche Dusche war etwas unangenehm und ich muss mir wohl wieder mal Chamois Crème zulegen. Ansonsten ist diese Etappe erstaunlich traillastig mit einigen fahrtechnischen und konditionellen Herausforderungen. Also nichts mit lockerem Panoramabiken. Es bleibt trotzdem genügend Energie um einen schönen Abend in Greyerz zu geniessen. Dazu mehr im nächsten Beitrag.

Statistik Tour: 55.9 km, ca. 1385 Höhenmeter, Fahrzeit 5:01h

Panorama Bike: Thun – Gurnigel !

Panoramabike No 2Bahnhof Thun

Wir haben Sommerferien und bleiben ausnahmsweise zu Hause. Der Wetterdienst meldet schönes Wetter und meine Frau will unbedingt eine längere, mehrtägige Biketour fahren. Der Grund ist ein neues Spielzeug – Ein Haibike XDURO AllMtn RX 27.5″ mit 400 Wh Bosch Mittelmotor. Da ich keine Lust darauf habe, 21,6 kg über Absätze in unwegsamem Gelände zu tragen, muss ich mir eine Tour aussuchen, welche sicher zu 100% fahrbar ist. Wir entscheiden uns für einige Etappen der Panorama Bike – die zweite nationale Bikeroute der Schweiz. Wir packen unsere Rucksäcke und fahren mit dem Zug nach Thun (560m), dem Startort der Etappe 11 nach Sangernboden.

Panoramafahrt nach Bluemenstein

Wir folgen der Beschilderung, die uns rasch durch einige Quartiere raus aus der Stadt lotst und schon bald fahren wir auf kleinen Wegen über die Allmend und hinauf zum Amsoldinger- und Übeschisee. Das Tourenziel, die Gantrischkette, haben wir ab Start im Blick. Erstaunlich welch wunderbare alte und mächtige Berner Bauernhäuser und Landsitze es hier zu sehen gibt. Obwohl der Rucksack bereits ziemlich schwer ist, müssen wir in Blumenstein (659m) noch das Mittagessen einkaufen. Mit einem heissen Kaffee gestärkt geht es durch den Bluemisteinwald ans Eingemachte. Schlappe 935 Höhenmeter sind bis zum Gurnigel Berghaus (1594m) zu überwinden.

Berner BauernhöfeAufstieg zum Berghaus Gurnigel - bei Tschingel

Meine Frau frohlockt und fährt mit Motorunterstützung vorne weg, nur um immer wieder gönnerhaft auf mich zu warten und mich mit einem ‚geit’s no?‘ aufzumuntern. Nun weiss ich, wie Sie sich bei den früheren gemeinsamen Touren jeweils fühlte. 😉 Bei der Tschingelhütte brauche ich eine kurze Verschnaufpause. Der Mehrtagesrucksack drückt wie immer am ersten Tag ziemlich heftig auf Rücken, Gesäss und die Motivation. Doch nach einem guten Mittagessen im Berghaus ist die Stimmung bereits wieder besser.

Berghaus Gurnigel - Panorama

Natürlich sind die Höhenmeter nötig um die versprochenen Panoramas der Panoramaroute sehen zu können. Für die nächsten Kilometer werden wir von der Gantrischkette begleitet. Mit gefällt diese Voralpenkette und ich habe viele guten Erinnerungen an Wanderungen aus jüngeren Jahren.

ChaltwegSüftenenegg mit Ausblick

Fast immer auf gleicher Höhe fahren wir zur Wasserscheidi und danch via Selibüelsattel und Süftenenegg bis zur Grunigelbergstrasse. Am Wegesrand blühen wunderbare violette Blumen und die Luft duftet nach Sommer. Leider ziehen zunehmend dunkle Wolken über den Bergen auf und der Fernblick wird etwas getrübt. Bei der Schutzhütte machen wir eine kurze Fotosession des E-Bikes meiner Frau.

Haibike E-MTBBosch Nyon Cockpit

Der erste Eindruck des Teils ist sehr gut. Mein Frau ist begeistert und die Akkuanzeige bei Tourende immer noch deutlich im grünen Bereich. Im Verlauf der nächsten Tage wird sich zeigen, dass der Akku eine durchschnittliche Tagestour locker wegsteckt – beeindruckend. Der etwas flachere Abschnitt der letzten Kilometer steigerte zudem wieder mein Selbstbewusstsein. So ab 25 km/h ist nämlich Schluss mit Motorunterstützung und dann habe ich mit Muskelkraft rasch wieder die Nase vorne. 😉

Panorama Schwarzenbühl ins SchwarzenburgerlandGasthof SchwarzenbühlSonnenuntergang Schwarzenbühl

Wir übernachten im Hotel Schwarzenbühl, da das einzige Hotel am Etappenziel im Sangernboden, dem Hirschen, Betriebsferien hat. Die Lage des Schwarzenbühls ist fantastisch und von der Gaststube aus liegt das ganze Mittelland zu Füssen. Der Panoramablick schweift bis weit hinüber zum Jura und wir können wohl bis nach Hause sehen. Wir machen es uns gemütlich und verbringen eine ruhige Nacht. Preis – Leistung? Na Ja, – Schweizer Preise eben. Das Schwarzenbühl bedarf dringend wieder mal etwas Investitionen und Frische, aber unter dem Strich war es OK und der Sonnenuntergang nicht zu toppen.

Statistik Tour: 35.4 km, ca. 1322 Höhenmeter, Fahrzeit 3:34h