Meine Frau hat kürzlich das Buch ‚Biken nur für Frauen‘ aus dem BLV Verlag für 25.50 CHF gekauft. Neugierig geworden durch diese Kurzbesprechung, nutzte ich den gestrigen verregneten Pfingstmontag zur Lektüre. Die Autorin, Tanja Linhard beschreibt auf 127 Seiten das Thema Fahrrad. Der Schreibstil und die Aufmachung ist sehr kurzweilig, die Schriftgrösse und der Zeilenabstand ziemlich gross, so dass man das Buch locker in einem Nachmittag durchgelesen hat. Die Autorin gliedert das Thema in den Bereich Technik (Fahrräder, Bike-Masse, Pannen, Pflege), Ausrüstung (Bekleidung, Schuhe, Sattel, Helm, Sicherheit), Training (Fahrtechnik, Ausdauertraining, Stretching, Pilates, Theraband), Fitness (Abnehmen, Ernährung) und schliesslich Biken im Urlaub.
Beurteilung: Es ist amüsant zu sehen, dass das Buch von einem Mann geschrieben sein könnte. Die Autorin lässt kein Frauenklischee aus und zementiert so das Bild der technisch unversierten, ängstlichen Bikerin. Doch ohne diesen Ansatz wäre es wohl nicht möglich gewesen ein Buch nur für Frauen zu schreiben.
Hier einige Zitate:
‚Da wir Frauen nicht unbedingt High Tech Freaks sind und auch gerne auf den Geldbeutel schauen, ist Carbon eher für jene, die das ultimativ leichte Bike suchen…‘,
‚Frauen neigen keinesfalls zu den protzig auftragenden Scheibenkneifern. … Ein Muss für Frauen sind sie jedenfalls nicht.‘ (Scheibenbremsen)
‚Fahrtechnik üben und trainieren lohnt sich auf jeden Fall, besonders für uns Frauen, die lieber mit Köpfchen radeln als mit blosser Kraft.‘
Störend ist je nach Gesichtspunkt die Oberflächlichkeit und eine gewisse Ziellosigkeit in der Themenauswahl. Obwohl das Mountainbike im Zentrum steht, werden Rennräder und Tourenräder beschrieben, hinzu kommen dann Kapitel über Fitness, Pilates und Ernährung. Ich würde das Buch umbenennen in ‚Biken für Dummies‘. Den das Buch ist ein recht guter und breit abgestützter Einstieg ins Thema Fahrradfahren und es wird jeden Einsteiger wegen den einfachen und verständlichen Erklärungen ansprechen. Dabei ist es völlig egal ob dies Männlein oder Weiblein sind.
Dabei war doch kürzlich zu lesen, dass 20 (oder schon 30?) Jahre Emanzipation uns Männer an den Rand des Abgrunds befördert haben. <br/>Sind das schon erste Anzeichen der Umkehr?<br/>Grüsse aus dem Aargau, Urs