Feierabendrunde in Genf – allgemeine Richtung Norden. Ich kämpfe mich auf mehr oder weniger guten Velowegen aus der Stadt bis zum grossen Rebbaugebiet ob Satigny. Wie oft in Genf gibt es zwischen Stadt und Land eine scharfe Trennlinie. Hier ist es einerseits die Grenze zwischen dem Forschungskomplex des CERN und andererseits die Landesgrenze zu Frankreich. Schon ziemlich extrem die Gegensätze zwischen diesen beiden Welten.
Ein Panoramablick zurück in Richtung Meyrin und Vernier zeigt dies nochmals auf. Irgendwie schön, dass die Reben sich neben den Milliardeninvestitionen halten konnten. Sicher macht man heute weiterhin gutes Geld mit dem Genfer Wein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Landreserven nicht unter massivem Druck sind.
Ebenfalls unter Druck ist das Grenzwachtkorps. In den letzten Jahren wurden beinahe alle kleineren Grenzübergänge geschlossen. Die stummen Zeugen sind die relativ grossen Grenzhäuser an den verlassenen Übergängen. In Nordrichtung blickt man über die Rebberge, am Horizont die Jurakette und unten im Tal das Flüsschen L’Allodon, das die Grenze zu Frankreich markiert. Genau dorthin fahre ich – beim Moulin Fabry ist der Traileinstieg.
Der Grands Bois ist durchzogen von Trails, die mit entsprechendem Tempo viel Spass machen. Dabei sollte man trockenes Wetter wie das Heutige aussuchen. Die Trails bleiben lange nass und dann hält sich die Freude in Grenzen. Die ganze Region ist Naturschutzgebiet und Genfer Naherholungsgebiet. Kein Zufall, dass Pro Natura das Restaurant bei Les Granges betreibt. Hoffentlich geht von den 5 CHF für 3 dl Cola wenigstens etwas in den Naturschutz. 😉
Zurück fahre ich via Russin, einer wohl nicht sehr armen Gemeinde, die hoch über der Rhône einige der besten Weinberge des Kantons besitzt. Der Namen des einen oder anderen Winzers kommen mir bei der Durchfahrt bekannt vor. Zeit um mal einen Beitrag über Genfer Weine zu posten.
Statistik: 34.7 km, ca. 355 Höhenmeter, Fahrzeit 1:57 h