

Vor einigen Wochen lud Markus via Facebook zur sogenannten ‚grenzwertigen Biketour‘ ins schöne Emmental nach Langnau ein. Die Idee: Von allen Seiten auf den, mit tiefen Gräben durchzogenen, Hügelzug des Pfyffer fahren – Fünf Anstiege, fünf Abfahrten, einige Beizen und ordentlich Höhenmeter. 10 Frauen und Mannen sind der virtuellen Einladung gefolgt und haben trotz kühlem Wetter den ersten Aufstieg unter die Stollenpneus genommen. Für mich wieder mal toll einige Netzbekanntschaften in ‚Echt‘ zu erleben. Entlang von Ilfis und Emme fuhren wir bis nach Eggiwil.

Dort begann der erste Anstieg entlang der Gräben – Sorbachgrabe; Schopfgrabe; Cholgrabe; Äschbachgrabe – bis zum Brunnebode, wo es bei einer sehr steifen Bise und reifbedeckten Bäumen einen kurzen Halt gab. Aussicht gab es wenig und so fuhren wir gleich am Pfyffer und Rämisgummehoger vorbei zum heimeligen Restaurant Erika um Nussgipfel und warme Getränke zu geniessen. Wenn alle Anstiege so gemütlich werden…



Die Talfahrt durch den Chrümpelgrabe war so rasant wie kühl und nach wenigen Minuten hatten wir die Höhenmeter bereits wieder vernichtet und standen in Truebschachen. Die ersten verliessen die Gruppe und wir nahmen den zweiten Anstieg in Angriff – den Ortbachgrabe rauf bis zum Hegenloch. Langsam waren wir warmgefahren und eine erste Spitzengruppe setzte sich ab.



Nur kurz konnten wir das 1840 durch den Nagelflug gesprengte Hegenloch bestaunen, bevor es wieder runter ging, diesmal auf der Südseite bis nach Äschau. Erneut lockt ein warmes Restaurant und ein kleiner Imbiss um die Speicher zu füllen. Es folgt der dritte Aufstieg, mittlerweile ist nur noch der harte Kern aus vier Mountainbikern dabei, hinauf durch den Chrattegrabe bis zum Hüpfebode.


Hier scheint das Zentrum der Welt zu sein, führen doch zur Käserei an der Kreuzung nicht weniger als fünf Strässchen. Zwischen Teufebach- und Ramseregrabe finden wir einen Weg runter ins Tal. Ausgeruht wird nicht und leicht masochistisch nehmen wir einen Chrachen weiter bereits wieder das nächste Strässchen rauf – erneut zur Chäsi auf dem Hüpfebode. 😉


Langsam spüren wir die Höhenmeter und philosophieren über verschiedene Höhenmeterangaben und wieviel wir wohl noch wegpedalen können. Man ist sich einig, dass es zwar streng, aber weniger streng ist als gedacht. Die relativ moderaten Anstiege, die Abwechslung zwischen rauf und runter und der gute Untergrund, meist auf Asphalt, fördert unsere Ausdauer. Die zweitletzte Abfahrt will mit einem letzten Anstieg auf die Scheidegg verdient werden. Zum Bräteln an der schönen Feuerstelle war es heute leider etwas zu kühl und zu wolkenverhangen.


Im Affenzahn geht es runter nach Langnau und mit einem 180° Turn gleich steil wieder hinauf in Richtung Gartegg und Brüggle. Leider hat das Kafi Sunneschiin noch geschlossen und so hängen wir notgedrungen nochmals einige Höhenkurven an und geniessen im Restaurant Hochwacht eine grosse Erbeerschnitte. Trotz zunehmend blauem Himmel sind wir in unseren nassen Kleidern ziemlich durchgefroren und freuen uns aufs Tourende. Im Nu sind wir erneut in Langnau und verabschieden uns nach diesem tollen Tag.

Besten Dank an Markus, der uns diese Challenge bereitgestellt hat und uns gekonnt durch seine Höger führte. Mir zeigte diese Tour, dass eines meiner Jahresziele – eine 3000m Tour zu fahren, nicht unmöglich ist, aber in jedem Fall ’sackhart‘ wird. Noch mehr zu lesen gibt es bei Andreas.
Statistik: 81,8 km, ca. 2271 Höhenmeter, Fahrzeit 6:09 h
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