Eine neues .gpx – .kml WordPress Plugin !

Für spezielle und interessante Touren, stelle ich hier im Blog jeweils den GPS Track im Format .gpx online. Bisher wurden diese Links automatisch durch das Plugin XML Google Maps dargestellt. Leider wird das Plugin schon länger nicht mehr weiterentwickelt und seit Google seine API von V2 auf V3 migrierte, werden zudem die eigenen Google Maps im .kml Format nicht mehr dargestellt. Die brauche ich aber, um Touren- und Reiseübersichten mit verlinkten Blogbeiträgen darzustellen (zB die Kantonsumrundung).

Arbeit für einen regnerischen Sonntag. Im Internet gibt es Kartendarstellungstools wie Sand am Meer, aber nur wenige machen genau das, was ich will. Schliesslich wurde ich mit dem Google Maps GPX Viewer Plugin fündig. Ein GPX Track gibt beispielsweise mit folgendem Shortcut die untenstehende Karte aus.

map gpx="/uploaded_files/2014-04-26-Boezingenberg-GPX-Beispiel.gpx" style="width:100%; height:400px; border:1px dotted gray;" download="no"

[map gpx=“/uploaded_files/2014-04-26-Boezingenberg-GPX-Beispiel.gpx“ style=“width:100%; height:400px; border:1px dotted gray;“ download=“no“]

Obwohl das Plugin für Google Maps basiert ist, lassen sich ebenfalls die Open Street Maps darstellen und Kartenkacheln von beliebigen WMS Servern runterladen. Im Plugin lassen sich viele Darstellungsoptionen für die Karten einstellen. Ebenfalls können .kml Files verlinkt und angezeigt werden und schliesslich wird auch das Höhenprofil bei Google errechnet. Sehr schön ist ebenfalls der Vollbild Button und die dazugehörende Animation.

Jetzt muss ich nur noch sämtliche hier gespeicherten GPS Files neu verlinken und fertig ist die Migration auf das neue Plugin. Ich hoffe damit bin ich wieder einige WordPress Generationen kompatibel.

Die graugrüne Tour auf den Bözingenberg !

Panorama runter nach GrenchenPanoramaweg am JurafussHöhenweg am Jurafuss

An diesem Samstag wollte ich etwas Kilometer machen, war aber unschlüssig wohin es gehen sollte. Die ursprüngliche Absicht war ein Abschnitt meiner Kantonsgrenzenumrundung zu fahren, aber die tiefhängenden Wolken über dem Jura liessen mich nach einer anderen Idee suchen. Auf gps-tracks fand ich eine Tour auf den Bözingenberg, die nicht im Flachen, aber auch nicht auf den Jurahöhen verläuft, sondern immer schön entlang des Jurafusses. Ideal für den heutigen Tag. So fahre ich auf Höhen- und Panoramawegen in Richtung Westen, immer schön mit Blick aufs Mittelland.

Genius 710 vor HolzstossGrüne Trails 1Panorama ob Romont ins Mittelland

Während es oben grau bleibt, hat es unten nur eine Farbe – Frühlingsgrün. In der feuchten Luft kommt die hellgrün spriessende Natur noch viel besser zur Geltung. Vorwiegend auf Forstwegen geht es an Bellach, Selzach, Bettlach, Grenchen und Lengnau vorbei, immer leicht Höhe gewinnend bis nach Romont, den französischsprachigen Vorposten oberhalb von Pieterlen. Je höher ich fahre, umso weiter schweift der Blick übers Mittelland.

Terrasse Restaurant Bözingenberg - Blick zu den Drei SeenRestaurant BözingenbergPanorama Bözingenberg

Endlich komme ich am Umkehrpunkt an, auf dem Bözingenberg mit dem gleichnamigen Restaurant. Schon von Weitem hört man den Klang von fünf Alphörnern auf dem Parkplatz. Ebenfalls sichtbar sind drei deutsche Reisecars. So überrascht es schon nicht mehr, als mich ein Schild ‚geschlossene Gesellschaft‘ begrüsst. Ziemlich bitter, ich habe fest mit einer Einkehr gerechnet. So trinke ich auf der menschenleeren Terrasse etwas aus dem Bidon und geniesse das tolle Panorama mit Blick auf die drei Seen.

Grüne Trails 2 - Wiesen RomontDa hatte jemand Steinmannlimania

Der Rückweg nach Solothurn verläuft nun mehrheitlich auf Trails, zuerst wunderbare Wiesentrails bis nach Romont, danach immer wieder flowige Abschnitte entlang des Jurafusses. Der Fahrtrhythmus wird aber öfters durch kurze Gegensteigungen unterbrochen. Oberhalb von Grenchen hat jemand über mehrere Kilometer jeden verfügbaren Jurakalkstein zu Steinmannli aufgetürmt. Das scheint mir doch schon etwas zwanghaft… 😉

Grüne Trails 3Auch dieses Jahr noch ein Rapsfeld erwischt

Auf mehrheitlich bekannten Trails geht es weiter bis nach Lommiswil, die Gräben entlang der Juraflanke werden elegant ohne zuviel Höhe zu verlieren umfahren. Da ich zwei Wochen nicht mehr auf dem Bike sass, hatte ich schon Angst in diesem Jahr die schönen gelben Rapsfelder zu verpassen. Doch heute gab es die volle Ladung Raps mit wunderbarem graugrünen Kontrast.

Zurück in Richtung Solothurn - es klart aufSuonentrails in Solothurn

Zum Schluss ging es auf dem bekannten Suonentrail runter nach Solothurn mit einer anschliessenden Extrarunde über Rüttenen – Martinsfluh bis an die Aare, wo ich diese tolle Tour mit einem Glas Wein an der Aare bei nunmehr Sonnenschein ausklingen liess. Kompliment an den Tourenersteller, der hier wirklich eine entspannende, nie schwierige und ’stimmige‘ Runde von Solothurn auf den Bözingenberg zusammengestellt hat. TOP!

Statistik: 67,1 km, ca. 1281 Höhenmeter, Fahrzeit 4:16 h

Die Dämpfer Einstellung am Scott Genius 710 – Teil 1 !

Luftventil Fox GabelSag Fox Float Factory Gabel

Dämpfereinstellungen sind eine kleine Wissenschaft für sich und speziell bei so komplexen Fahrwerkssystemen wie dem Scott Genius 710 dürfte eine korrekte Einstellung entscheidend sein. Nun, im Manual wird zur Abstimmung auf eine iOS App verwiesen, die sich aber standhaft weigert mit 2014 Gabeln zu arbeiten – schade. Also greife ich auf die Fox Webseite zurück, wo der Prozess relativ detailliert beschrieben ist. Eigentlich ist es einfach: Die Gabel braucht so viel Luft, dass der sogenannte ‚Sag‘ 15% – 20% des Gesamthubes der Gabel ausmacht. Das wäre somit 22 mm – 30 mm bei einer Hublänge von 150 mm.

Wie wird gemessen? Erstens alle Manipulationen immer im Descend (offenen) Modus machen! Den O-Ring an der Gabel (oder ein Kabelbinder, wenn der fehlt) ganz nach unten rollen und sich dann möglichst ohne zu viel Bewegung auf das Bike setzen und wieder absteigen. Et voilà – nun kann man den Sag anhand der Distanz zwischen Staubabstreifer / Gummidichtung und O-Ring messen.

Eigentlich müsste ich bei meinem Gewicht irgendwo um die 80 psi Druck einlassen. In der Realität sind es aber gerade mal 55 – 60 psi. Keine Ahnung ob das normal ist, aber da spielen wohl viele Parameter mit (Temperatur, Höhe über Meer). Ich werde bei Gelegenheit die Einstellungen nochmals nachmessen oder noch besser, auf einem richtigen Trail testen.

Sag Fox Nude DämpferSattelstütze - Einbautiefe

Eine Spur kniffliger wird es beim Fox Nude Dämpfer. Hier finden sich die Informationen nur im Manual des Bikes, da der Dämpfer spezifisch für das Scott Genius entwickelt wurde. Die Zielsetzung auf dem Papier ist relativ simpel – 14 mm Sag. In der Realität braucht man einiges an Fingerspitzengefühl, damit man die 14 mm zielgenau erreicht. Bei mir ist das irgendwo bei 140 psi. Doch auch hier brauche ich noch etwas Erfahrung. Ich befürchte, dass die Dämpferpumpe künftig tatsächlich zum Standardgepäck gehört, wenn man die Vorzüge moderner Fahrwerkstechnik ausnutzen will.

Zum Schluss noch etwas einfaches, die Variosattelstütze auf die richtige Höhe einstellen. Da braucht es zum Glück nur einen 25 Torx und 4 Nm Kraft… 😉

Die Wanderung durch das Stigelos !

Im Gedenken an JagdkameradenBaumpilze im Frühling

Hier noch ein Vor-Ostern Beitrag…

Ich unternehme viel mit dem Mountainbike, aber einige Dinge lassen sich nur zu Fuss erleben, wie beispielsweise die heutige Wanderung. Ab dem Bahnhof Oberdorf wandere ich durch den Leewald bis an den steilen Kalkabbruch des Vorbergs, einer Jurafluh, welche dem Weissenstein vorgelagert ist. Auf dem Weg entdecke ich ein Art Mahnmahl für Jagdkameraden und frische, grosse Baumpilze. Dinge, die man per Bike nicht so genau beobachtet. Auf einem steilen Serpentinenweg steige ich bis an die Kalksteinwand auf. Vor dem eigentlichen Ziel, dem Stigelos-Weg, möchte ich noch den Rundloch-Geocache suchen.

Holztreppen zum RundlochZum Rundloch - Umkehrpunkt

Der Trampelpfad entlang der Felswand wird zunehmend abenteuerlicher. Die morschen Treppen in der Wand sind kein Problem. Doch bei einer kleinen Traverse und angesichts des rutschigen Laubes, macht mein Kopf nicht mehr mit und ich kehre um. Schade, denn die Aussicht ist schon am Wandfuss super! Ich werde mit geeigneter Ausrüstung und richtigen Wanderschuhen wiederkehren. Zurück geht es auf den Stigelos-Weg.

Inschriften der ErbauerInschriften der Erbauer

Dieser führt in direkter Linie von Solothurn auf den Nesselboden und weiter auf den Weissenstein. Im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz ist er als von nationaler Bedeutung eingestuft. Eine detaillierte Dokumentation gibt einige Einblicke in die Geschichte des Weges. Irgendwie kann ich nicht nachvollziehen, wieso man bereits 1644 den direkten Weg durch die Felswand bevorzugte, anstatt quer durch die Flanke einen Pfad zu bauen.

Stigelos - SteintreppenStigelos - FelstreppenZugang zum Stigelos vom Nesselboden - Stützmauer

In jedem Fall ist das Resultat spektakulär. Über weite Strecken ist der Weg in Form von Steinstufen in den Fels geschlagen. Ein Seil schützt vor dem Absturz. Überall sieht man zudem Spuren von älteren Metallzäunen, speziell im unteren Teil. Ich kann mir gut vorstellen, wie der Weg früher den ersten Touristen zum Kurhaus Weissenstein als abenteuerlicher Ausflug gedient haben mag.

Stigelos - Serpentinen in der WandStigelos - Noch ein Traumbänkli

Oben angekommen auf dem Chänzeli, lädt ein spektakulärer Sitzplatz zum Verweilen ein. Früher hat man die Bäume, welche die Aussicht behindern wohl zurückgeschnitten. Heute muss man mit leicht eingeschränkter Sicht ins Mittelland hinaus schauen. Trotzdem ein richtig toller Ort! Da sind die Geocaches natürlich nicht weit und tatsächlich lässt sich unweit dieses Aussichtspunktes der Stigelos Cache heben.

Blick vom Stigelos ins Mittelland - PanoramaStigelos - Alte ZeugenStigelos - Aussichtsbänkli ganz oben

Hat man den Einschnitt erst mal überwunden, folgt der Weg dem flachem Gelände bis zum Nesselboden. Aber auch hier kann man nochmals eine beeindruckende Stützmauer besichtigen, welche nicht wirklich an Tourismus glauben lässt – definitiv zu aufwändig so etwas nur für Wanderer zu bauen.

Nesselboden - Blick nach OstenAntenne Nesselboden

Nachdem ich mir kurz den Neubau der Mittelstation der Weissenstein Bahn angeschaut hatte, gehe ich weiter bis zur weithin sichtbaren Swisscom Antenne auf dem Nesselboden. Unten an der Antenne sieht man nicht sehr viel, aber einige Meter weiter gibt es eine geniale Aussichtsplattform. Nebst einer Feuerstelle hat es einen Deltasegler – Absprungtisch. Immer eine Garantie für eine freie Sicht in die Tiefe. Schon mutig, sich hier einfach in die Tiefe zu stürzen.

Blick von der Deltaseglerschanze auf dem NesselbodenRastplatz - Deltasprungschanze NesselbodenAlter Weg vom Nesselboden zur Weissensteinstrasse

Den Mauern nach, stand an diesem Ort ein Haus. Der Flurname des Hügelzuges ist ‚Fischerstübli‘ – ob das ein Hinweis sein mag? Von diesem Ort aus führt eine verwachsener Weg runter auf die Weissensteinstrasse, welche mich schliesslich wieder nach Oberdorf führt. Das war eine richtig spannende Wanderung, die mir ein erneutes Mal die Augen öffnete, was es in unmittelbarer Nähe zu entdecken gibt! Eigentlich schade, dass ich nicht mehr zu Fuss unterwegs bin.

Statistik: 10 km, ca. 580 Höhenmeter, Gehzeit 2:30 h

Die Seilbahn Weissenstein – ein Rückblick !

Bau Talstation OberdorfBahnüberquerung Nesselboden

Einige Beiträge warten länger als andere bis sie hier in die Weiten des Internets entlassen werden. Dieser Beitrag ganze sechs Jahre (weil gepostet anno 2020). Die Bilder der alten Weissensteinsesselbahn habe ich bei einer Wanderung im Jahr 2014 gemacht. Wohlwissend, dass die alten Strukturen zu Jahresende bald schon einer modernen Bahn Platz machen werden. Lange wurde gekämpft für den Erhalt der historischen Bahn aus den 50er Jahren, mit seitlichen Zweiersesseln, welche zu meiner Kinderzeit eine übliche Form der Sesselbahnen war.

Seilbahnimpressionen 1Seilbahnimpressionen 2Seilbahnimpressionen 3

Nebst der Weissensteinbahn ist mir da besonders die Bahn in Kandersteg rauf zum Öschinensee in Erinnerung. Als Kind war das immer ein spezielles Erlebnis, hatte man doch das Gefühl als kleiner Knopf jederzeit unter dem Schliessbalken hindurch rutschen zu können. Entsprechend drückte man sich in die ‚Tiefe‘ des Sitzes und klammerte sich an den Handbalken.

Blick von Cholböden zur TalstationStation Nesselboden in Bau

Das seitliche Fahren hatte auch Vorteile, beispielsweise bei der Weissensteinbahn den grandiosen Blick ins Mittelland und auf das Alpenpanorama. Soviel zu diesem nostalgischen Beitrag mit den letzten Bildern der Seilbahn vor dem endgültigen Abbruch. Damit man mich nicht falsch versteht: Ich finde die neue Bahn toll – sowohl optisch wie technisch. Nur so hat der Solothurner Hausberg überhaupt eine touristische Zukunftsperspektive.