Das 4. Solothurn-Buechibärg slowUp !

Slow Up ImpressionenZwischenverpflegung

Ich stelle fest, dass ich bisher an jedem SlowUp Buechibärg war, diesmal bereits das 4. Mal. Wie üblich gibt es nur eine wichtige Frage – von wo kommt der Wind? Heute hatten wir kräftige Bise und so wurden wir und noch einige Tausend andere SlowUp Besucher regelrecht nach Schnottwil geblasen – den Rückweg blenden wir mal aus. 😉 Statt Riegel gab es als Zwischenverpflegung etwas bessere Kost – beispielsweise Eglifilets mit einem guten Glas Wein dazu.

Bauernhof Senn in BiberistSlow Up Willkommen

Und sonst? Das gute Wetter lockte das Fahrradvolk in Heerscharen auf die Strecke. An zwei Orten hab es sogar mehrere Hundert Meter Velostau. Wenn das weiter so zunimmt, wird das einer meiner letzten SlowUps sein. Aus dem gleichen Grund gehe ich ja schon nicht mehr ans SlowUp Murten. Mit einer etwas besseren Positionierung der Migros-Spielplätze und der Rivella-Getränkeabgabestellen könnte man die Staus jedoch vermeiden. In diesem Jahr auffällig waren die vielen hochwertigen Mountainbikes und zudem hatte es ’29er all over the place’… Erstaunlich wie rasch das ging!

Statistik: 51.9 km, ca. 388 Höhenmeter, Fahrzeit 3:00 h

Jura Bike Etappe 9: Le Sentier – Nyon !

Panorama Vallée de JouxHote de Ville in Le SentierAufstieg bei Molards sur le Campe

Tag 2 unserer Tour entlang der Jura Bike Route und Schlussetappe 9 derselben. Wir haben im Hôtel de Ville in Le Sentier übernachtet. Die Zimmer sind nicht ganz billig, jedenfalls nicht für die doch ziemlich abgelegene Gegend, dafür sind sie allesamt frisch renoviert. Nach fast 12 Stunden Schlaf und einem guten Frühstück geht es ausgeruht nach Le Brassus und gleich in die erste Steigung des Tages. Für ein kurzes Stück heisst es sogar ‚Bike schieben‘. Wir gehen es etwas entspannter als gestern an und fahren gemütlich ein typisches Jurasträsschen auf 1357m hinauf.

JuramauernLe Croton

Dort geniessen wir bei bereits warmem Wetter eine erste Pause. Meiner Frau macht es ohne bissigem Wind deutlich mehr Spass und die Stimmung ist ausgezeichnet. Der Winter ist hier noch nicht lange fort und das Gras erst am Spriessen. Durch den Grand Bois fahren wir durch eine Landschaft, die für den Jura typischer nicht sein könnte – Wiesen, durchzogen von Kalkfelsgraten und einzelnen Bäumen.

Panorama Pré de DenensJurablümchenCol de Marchairuz

Bei Pré de Denens kommen Erinnerungen an die Schiessverlegung im Militärdienst hoch, welche ich hier in der Nähe verbracht hatte. Damals war das Wetter nicht mit heute vergleichbar. 😉 Der Lärm von Motorrädern kündigt die nahe Passstrasse an, die wir für die letzten Meter auf den Col de Marcheiruz (1449m) befahren müssen. Im Gipfelrestaurant gibt es ein Mittagessen in Form einer kalten Platte – nicht günstig, aber mit sehr gutem Fleisch.

Perfekte Steinmauer bei Pré de RolleL'Eau Pendante

Mit dem Pass haben wir ebenfalls den höchsten Tour unserer zweitägigen Tour erreicht und mindestens per Luftlinie geht es nun zum Lac Léman runter, der auf 372m liegt. In der Realität kommen jedoch noch einige Höhenmeter dazu. Doch erst geht es über Schotter und Waldpisten den Berg runter. Bei der Abfahrt sehen wir einen Bären am Wegesrand und halten bei einem Ort Namens ‚L’Eau Pendante‚ kurz an. Aus einem Felsen fliesst immerwährend Wasser, welches speziell im Winter wunderbare Eiszapfen bildet.

Es hat doch Bären...Ausnahmsweise ein Singletrail bei Les Fornets

Mal rauf, mal runter, folgen wir für viele Kilometer der Höhe von 1200m. Dabei gibt es einige echte Kilometer Singletrails – eine Rarität auf den nationalen Mountainbikerouten. Nach jedem Zwischenaufstieg machen wir eine kleine Pause und geniessen den Frühling.

Wiesentrail Pré des FornetsLes Chenevières - Blick auf Barillette und La Dôle

Bei Les Chenevières spuckt uns der Wald auf eine Lichtung und wir blicken weit nach Westen zur La Barillette und dem La Dôle mit seiner markanten Radarkugel. Nun geht es mehrheitlich auf Asphalt runter in Richtung Genfersee.

Panorama bei BassinsPanorama bei La Montau

Obwohl sich die Aussicht gleicht, halte ich immer wieder an und mache Panoramafotos. Diese Gegend ist nicht umsonst auf der halben Welt bekannt. Hinten der Jura, vorne die Reben und der Léman, dahinter das Mont-Blanc Massiv.

Kirche und Aussichtspunkt in BassinsAutobahn A1

Doch auch hier wollen noch Gräben überwunden werden, beispielsweise der markante Einschnitt ‚Combe de Begnins‘. Übrigens nicht den Abstecher auf den Friedhof der Kirche von Bassins verpassen. Hier könnte ich mir durchaus vorstellen später mal zu liegen… Spätestens bei der A1 hat uns die Zivilisation wieder und schon bald sind wir mitten in der Altstadt von Nyon.

Blick zurück Panorama

Der Blick schweift zurück auf den Mont Tendre und unsere Route der letzten Tage. Wir tauchen ein ins Chaos eines schönen Sonntagnachmittags an der Riviera in Nyon. Ein Platz in einem der Restaurants zu bekommen ist fast unmöglich und so verlassen wir das Städtchen relativ rasch in der Bahn zurück nach Yverdon-les-Bains.

In den Reben bei NyonSchloss NyonTourende am Lac Léman

Die Zugsfahrt dauert über eine Stunde und zeigt uns eindrücklich auf, welche Strecke wir in den letzten zwei Tagen zurückgelegt haben. Fazit: Die 9. Etappe bietet nochmals das volle Juraprogramm und zusätzlich das Flair des Genfersees. Vom Lac de Joux zum Lac Léman, zwei Seen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Genussbiken…

Statistik: 51,8 km, ca. 893 Höhenmeter, Fahrzeit 4:45 h

Trailscouting mit Strava Heatmap !

Strava Heatmap Bike

Vor einiger Zeit hat Strava seine gesammelten Daten, welche die vielen Fahrradfahrer – bewusst oder unbewusst – der Firma durch den Gebrauch der iOS und Android App zur Verfügung stellen, in Form einer Heatmap online gestellt. Für was das gut ist? Zum Beispiel um Nachzuschauen ob irgendeine Strecke fahrbar ist. Bei meiner jüngsten Feierabendtour schaute ich mir die Karte etwas genauer an. Siehe, da fahren Mountainbiker irgendwo runter, wo auf der Landeskarte gar kein Weg erscheint. Ein Secret Trail?

Flowtrail 1Flowtrail 2

Weder die Karte noch das Gespür täuschten. Ich finde mich bald wieder auf einem wunderbar flowigen Trail, den ich bisher immer verpasste. Handtuchbreit schlängelt er sich durch das blühende Grün – Trailspass pur! Also liebe Trailbauer und Trailscouter – wenn ihr künftig die besten Spots geheim halten wollt, unbedingt das Smartphone ausschalten… 😉

Die alte Balmbergstrasse Nonstop !

Alte Balmbergstrasse - hier geht es los!Schafft das Genius 710 den Aufstieg?

Heute war definitiv der erste Sommertag und bei Temperaturen deutlich über 20°C und einem Sonnenuntergang nach 2100 Uhr sind auch grössere Feierabendtouren möglich. Ich wollte das Scott Genius 710 auf einem bekannten Trail testen und was eignet sich besser dazu als der Balmberg Loop! Wie immer ist das Ziel die alte Balmbergstrasse fahrend zu bewältigen. Heute schaffe ich dies erstmals nonstop von der Burgruine Balm bis zum Bergrestaurant Niederdörfer Stierenberg. Auf diese Leistung bilde ich mir durchaus was ein… 😉

Balmberg - Blick ins MittellandAbendstimmung auf dem Stierenberg

Das Genius 710 hat sich hervorragend geschlagen. Selbst in den steilsten schottrigen Abschnitten war der Grip vorhanden und ich vermisste die absenkbare Gabel nicht. Zudem scheint der breite Lenker bergauf etwas mehr Kontrolle über das Vorderrad zu geben. Das war auch der Härtetest für die 2×10 Schaltung. Für mich heute der Beweis, dass 2×10 mindestens bergauf genügt – steiler fahre ich sicher nirgendwo hinauf.

Restaurant StierenbergZur Belohnung etwas Speck

Zur Belohnung gab es ein Bier, ein Stück Speck und die Terrasse für mich alleine. Die herrliche Ruhe und das abendliche Panorama sind Erholung pur. Trotzdem bleibe ich nicht zu lange sitzen und mache mich auf die Abfahrt über Hochbergli – Teuffelen – Kammersrohr.

Panorama Hofbergli

Es ist das erste Mal, dass ich das Genius 710 auf richtigen Trails bewege und ich kann trotz nüchterner Betrachtung nur meine Begeisterung kundtun. Das Ding bügelt traumhaft über die Wurzeln und scharfkantigen Jurasteine. So rassig wie nie geht es deshalb runter ins Tal. Auf einem schnellen Asphaltabschnitt stelle ich zudem fest, dass auch bei 65 km/h im Gegensatz zu meinen anderen Bikes noch keine Angstgefühle aufkommen. Der Grund dürfte der deutlich steifere Rahmen und die Steckachsen sein. Diese bessere Stabilität ist mir heute speziell aufgefallen.

Trailigel...Die Sonne ist weg - ab nach Hause

Zum Schluss habe ich noch einen Igel über die Trails gejagt – der Arme war richtig zittrig… Sorry! Bei der Aare angekommen ging es zurück nach Hause. Eine Feierabendrunde nach meinem Geschmack. Das motiviert sehr für die nun richtig startende Bikesaison – ich bin bereit…

Statistik: 40,8 km, ca. 804 Höhenmeter, Fahrzeit 2:22 h

Jura Bike Etappe 8: Ste-Croix – Le Sentier !

Panorama Ste-Croix

Das erste sonnige Maiwochenende? Ab aufs Mountainbike! Meine Frau und ich gönnen uns ein gemeinsames Wochenende im Jura. Zum ersten Mal eine One-Way Tour mit Rucksack und Übernachtung – genau richtig zum Saisonstart.

Jura Bike Route 8Bahnhof Sainte-Croix

Zu dieser Jahreszeit ist der Jura immer eine gute Idee und zum Glück gibt es in unserem Land eine perfekte Mountainbike-Infrastruktur. Die Etappe 8 der Jura-Bike Route ist unser Ziel – von Ste-Croix nach Le Sentier. Wir parken unser Auto in Yverdon-les-Bains und nehmen den Zug hinauf nach Ste-Croix (1066m).

Panorama ob Baumles

Hoch über Baumles fahren wir, stetig Höhenmeter gewinnend, auf einer Forststrasse der ersten Jurakette entlang. Manchmal zwingt das Panorama zum Absteigen, manchmal sind es Kühe, die heute auf die grünen Juraweiden getrieben werden. Mit jedem Höhenmeter erweitert sich das Panorama und über den schneegezuckerten Voralpen thront der Mont-Blanc. Das wird gut!

Bike and ViewMont Blanc ohne WolkenMont Blanc Panorama - 1. Jurakette

Meine Frau hat sich für das Hardtail entschieden und ich habe mich mit dem Ti29-40 angeschlossen. Schon bald wird klar, dass die Kombination ‘Hardtail – holprige Juratrails – schwerer Rucksack’ keine so gute Idee ist; würden jedenfalls die A….backen sagen. Bei der nächsten Mehrtagestour nehmen wir wieder die Fullies. Wenn wir schon bei Remindern sind: Vor der nächsten Tour werde ich den Rucksack meiner Frau durchsuchen, um das Nötige vom Wünschbaren zu trennen. 😉

Strassenaufstieg nach Les PrazGrange Neuve - Blick zum Neuenburgersee

Zurück zur Route. Auf 1356m erreichen wir eine der ersten Bergwirtschaften – der grosse Vorteil von Routen im Jura. Es vergeht kaum eine Stunde, ohne dass man nicht an irgendeiner bewirtschafteten Alp vorbeifährt. Obwohl es die blauen Bilder nicht vermuten lassen, hier oben pfeift ein stürmischer Bisenwind in Richtung Westen, zum Glück während des ganzen Tages in unseren Rücken.

Grange Neuve - Blick nach WestenBerggasthof Grange NeuveGrange Neuve - Bunker

So ist es rasch unangenehm kühl und so sitzen wir gerne an den Gemeinschaftstisch in der Küche des Chalet de Grange-Neuve – vorne das offene Feuer, hinten der Herd. Es gibt fantastische Croûte de fromage royale mit Schinken und Spiegelei. Aufgewärmt und satt sind wir somit fit für neue Kilometer!

La Poyette - mehr Bunker...La Poyette - mehr Panzersperren

Auf dem weiteren Weg säumen Bunker und Panzersperren aus dem zweiten und kalten Krieg unsere Fahrt. Die Sperrstellen sollten den direkten Zugang von Frankreich ins Mittelland verhindern, ist die Grenze hier doch teilweise sehr nahe an der ersten Jurakette. Neben Beton beeindrucken ebenfalls die kilometerlangen Steinmauern, welche seit Jahrhunderten kunstvoll rund um die Weiden aufgeschichtet werden.

Les Cernis PanoramaVon Vallorbe nach Le PontLac Brenet

Über typische Juralandschaften fahren wir in leichtem Auf- und Ab der Grenze entlang, bis bei Les Cernis die Grenze und eine Tal im Wege stehen. Rasant fahren wir ab nach Vallorbe. Meine Frau steigt hier erneut in den Zug und schenkt sich die 330 Hm nach Le Pont. Ich, rucksackbefreit, gehe den Aufstieg sportlich an und powere mein Titanhardtail über die Schotterstrasse durch das enge, bewaldete Tal zwischen dem Col du Mont d’Orzeires und dem markanten Dent de Vaulion.

Le Pont - Lac de Joux PanoramaÜber den Le ReversBlick über den Lac de Joux zum Dent de Vaulion

Bei der Kirche ob Le Pont öffnet sich ein herrlicher Blick über das Vallée und den Lac de Joux. Auch ohne den Treffpunkt fixiert zu haben, finden sich meine Frau und ich problemlos auf der Terrasse des Hotel de la Truite bei einem ersten kühlen Bier. Das Gefühl es bereits ‚geschafft‘ zu haben täuscht. Bis nach Le Sentier geht es gute 10km Luftlinie. Dabei hat es die Route über den waldigen Kalksteinrücken namens Le Revers durchaus noch in sich, saugt der feuchte Wiesen- und Waldboden doch kräftig an den ‚Wadli‘.

Panorama Lac de Joux

In Le Sentier quartieren wir uns im Hotel de Ville ein und profitieren noch vom lokalen Marktfest. Danach gibt es Eglifilets aus dem Lac de Joux. Ziemlich hundsmüde fallen wir zufrieden ins weiche Hotelbett.

Fazit: Diese Etappe der Jura Bike bietet wunderbare Aussichten und herrliche Landschaften. Besonders mit Gepäck kann sich die Strecke zudem in die Länge ziehen. Während 18 km ist man auf hartem Juraschotter unterwegs und 5 km werden als Singletrail ausgewiesen, obwohl man sich davon nicht zu viel versprechen sollte. Summa summarum: Toll!

Statistik: 49,8 km, ca. 1336 Höhenmeter, Fahrzeit 4:15 h