Die Tour du Val d’Anniviers !

Vissoie im MorgenlichtTignousa - Blick ins Tal und eine Piste des Bikeparks

Eine weitere Tour im Buch ‚Singletrails in den Schweizer Alpen‘ nennt sich ‚Tour du Val d’Anniviers‘ und die will natürlich gefahren sein. Vom Zeltplatz in Mission fahre ich entlang der Navisence nach Vissoie (1204m), nicht ohne den obligaten Aufstieg bis zum Dorfzentrum. Leider verpasse ich einen der morgendlichen Postautokurse und so muss ich die 470 Hm bis St-Luc (1676m) auf der eher unattraktiven Strasse überwinden. Bei so viel Morgensport bin ich dankbar in eine Standseilbahn steigen zu können, welche mich bis Tignousa (2186m) bringt.

Panorama Tignousa

Tignousa - Blick zum MatterhornHotel Weisshorn

Oben in Tignousa sieht man erstmals bis ganz nach hinten zum Matterhorn, welches sich auf der anderen Talseite jeweils hinter den Bergen versteckte. Das Wetter ist wieder einmal makellos und so geniesse ich vor dem weiteren Aufstieg die Aussicht. Danach bike ich auf einem gut ausgebauten Bergweg bis zum Hotel Weisshorn (2364m). Beeindruckt von der grandiosen Lage des Hotels reserviere ich spontan eine Nacht für den morgigen Tag.

Höhenweg nach ZinalHöhenweg nach Zinal

Ab dem Hotel beginnt nun der eigentlich Höhenweg der Bergflanke entlang in Richtung Zinal. Dabei sind die 4000er am Talende immer in Blickrichtung. Im ersten Teil ist der wellige Singletrail einfach nur ein Traum. Im mittleren Abschnitt wird der Trail etwas steiniger und die eine oder andere Schiebepassage ist unvermeidbar. Zudem ist der Weg ziemlich gut von Wanderern begangen und so ist Rücksicht angebracht. Grundsätzlich sollte der Kraftaufwand nicht unterschätzt werden und viele Passagen brauchen eine umsichtige Fahrtechnik, will man nicht immer Absteigen oder einen Defekt riskieren.

Panorama - Val d'Anniviers

Etwas steinigere Version des HöhenwegesOberhalb von Zinal

Nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal während meinem Aufenthalt im Val d’Anniviers ist diese Strecke ein Teilstück des Laufes Sierre – Zinal. So erstaunt es nicht, wenn man als Mountainbiker öfters auf Läufer trifft. Auf den alpinen Trails muss man sich zudem beeilen, will man nicht von den Läufern überholt werden. Ziemlich eindrückliche Leistung dieser Sportler. Am Talende angekommen, führt ein sehr steiler Wanderweg hinunter nach Zinal (1675m).

Weg zurück nach MissionFlowsektion Zinal - Mission

An diesem sehr heissen Tag geniesse ich im ersten Restaurant am Wegesrand eine Cola und ein Sorbet – Herrlich. In umgekehrter Richtung vom Montag fahre ich schliesslich auf einem echten Flowtrail das Tal zurück in Richtung Grimentz bzw. Mission. Doch irgendwie habe ich an diesem Tag noch nicht genug und so rausche ich am Zelt vorbei gleich wieder runter nach Vissoie, diesmal gut getimed zur Abfahrt des nächsten Postautos nach Chandolin.

Chandolin

Diese Ortschaft liegt auf 1979m und verspricht eine etwas spezielle Abfahrt. Ein fast endloser Spitzkehren-Singletrail wirft sich 900m runter ins Tal nach Fang. Der Weg wird nicht oft begangen und ist ziemlich verwachsen. Für Hinterradumsetzer ohne Höhenangst dürfte aber fast die ganze Strecke fahrbar sein. Ich gehöre nicht dazu; die Abfahrt auf diesem speziellen Trail machte aber trotzdem enorm viel Spass.

Spitzkehrenmassaker von Chandolin nach Fang

Auf der Hauptstrasse angekommen geht es zurück nach Vissoie und dann noch ein kurzes Stück mit dem Bus nach Mission. Die Talstrasse ist übrigens definitiv nichts für Radfahrer und auf keinen Fall sollte man versuchen von Sierre nach Vissoie zu fahren.

Fazit: Tolle Runde mit begeisternden Ausblicken ins Val d’Anniviers, die trotz der Aufsteighilfe nicht zu unterschätzen ist.

Statistik: 46.3 km, ca. 1308 Höhenmeter aufwärts, 2589 Höhenmeter abwärts, Fahrzeit 5:17 h

Der Brasilianer – Ride Version !

Abfalltrennung in GrimentzMorgenstimmung in Grimentz

Heute steht eine der im Internet am meisten gehypten Touren der Schweiz auf dem Tagesprogramm: The Brazilian. Es handelt sich um eine 2000 Hm Abfahrt vom Col de Cou nach Chalais. Die Tour ist beispielsweise im Buch ‚Singletrails in den Schweizer Alpen‘ oder eine erweiterte Version in der Ride 03/2011 beschrieben. So startete ich ab Mission mit einem 300 Hm Aufstieg in der Morgensonne nach Grimentz (1564m).

Bendolla ob GrimentzHeftigster Aufstieg entlang von Skianlagen

Da die Bergbahn in das Skigebiet Bendolla (2129m) nur alle Stunde fährt, konnte ich noch einen Kaffee geniessen und mich in der nahen Bäckerei mit Tourproviant eindecken. Danach geht es ans Eingemachte und auf alpinen Schotterwegen mal mehr, mal weniger direkt den Skianlagen entlang den Berg hinauf. Dabei wird der Weg immer wie steiler und die Luft immer wie dünner.

Panorama oberhalb Bendolla

Pause während dem AufstiegNachschub ist zwingend...

Doch nach den gestrigen Erfahrungen mit Biken auf über 2500m über Meer habe ich den Aufstieg etwas besser eingeteilt. Wer hier oben in den roten Bereich kommt, kann sich nur noch schlecht erholen. So gibt es alle 200 Höhenmeter bei 2400m, 2600m und 2800m konsequent eine Pause mit einer kleinen Zwischenverpflegung. So bleibt auch Zeit, die aus dem harten Winter erwachenden Bergwiesen mit ihren Blumen zu geniessen.

Blümlein am WegesrandKnifflige Passage am Col de Louché

Erstaunlicherweise ist der Weg bis auf sieben kleinere Schiebepassagen bis hinauf zur letzten Skiliftstation fahrbar. Bis zum Col de Louché (2892m) muss das Mountainbike getragen und eine nicht ungefährliche alte Schneewächte will unterhalb des Grates noch überwunden werden. Zum Glück habe ich meine guten Mountainbike-Bergschuhe dabei. Schliesslich stehe ich oben und kann das tolle Panorama geniessen.

Panorama Col de Louché in Richtung Le Louché See

Schotterabfahrt Col de LouchéFahrbare Passage hinüber zum Col de Cou

Frisch gestärkt mit Bergnatur geht es an die Abfahrt. Leider sind die ersten Meter durch ein weiches, aber sehr steiles Schotterfeld für mich nicht fahrbar. Danach kann man sich auf dem alpinen Weg runter zum See Le Louché etwas in Fahrtechnik üben und über kurze Strecken kommt gar etwas Freeride Feeling auf. Beeindruckend ist hier jedoch definitiv nicht der Weg selber, sondern das wilde und abgeschiedene Bergtal.

Schiebepassage über Geröllfelder  zum Col de CouFlowtrail auf dem Brasilian

Leider folgt ab Gouille de Potoc eine längere Schiebe- und Tragepassage bis hinauf zum Col de Cou (2529m). Der Trail ist sehr schmal und die zu querenden Geröllfelder gehen an die Substanz und die Nerven. Zum Glück habe ich meine Kräfte heute gut eingeteilt und stehe schliesslich noch frisch genug oben auf dem Pass. Dabei eröffnet sich erstmals das Panorma bis ganz runter ins Unterwallis und die Vorfreude auf die folgende Abfahrt steigt.

PS: Die Ride schreibt: „Ein Höhenweg führt vom Lac le Louché zum Col de Cou, er ist gut fahrbar und bedarf nur an wenigen Stellen einer routinierten Fahrweise, um das Rad unbeschädigt durch die Steinblöcke zu Zirkeln.“ Ja ja, so darf ich mich wieder mal als Anfänger fühlen. 🙁

Panorama Col de Cou

Und nun geht es definitiv nur noch runter...Abfahrt ins Wallis auf dem Brazilian

Zuerst über alpine Singletrails, dann durch Buschwerk und schliesslich über flowigen Waldboden fahre ich dem Talboden entgegen bis die Unterarme schmerzen. Die eine oder andere Pause muss man, wenn nicht für die Bremsen, dann für das tolle Panorama einschalten. Die letzte Abfahrt von Nax ins Tal ist ein typischer alter Walliser Karrweg mit vielen Spitzkehren. Mit viel Adrenalin im Blut fahre ich der Rhone entlang nach Sierre und dann mit dem Postauto zurück ins Val d’Anniviers. Glücklicherweise konnte ich den letzten freien Mountainbiketräger am Heck des Postautos belegen.

Letzte steile Rampe ins Tal

Fazit: Der Brasilianer trägt mit 2000 Hm Singletrail das Etikett ‚Epic Trail‘ zu recht, mindestens für Schweizer Verhältnisse. Dies sieht man auch an der starken Abnutzung, was im fragilen alpinen Gelände nicht unproblematisch ist. Solche Trails müssen bei zunehmender Nutzung durch die Mountainbike Community wohl aktiv gepflegt werden. Während dem ganzen Tag sah ich jedoch keinen einzigen anderen Biker im Gelände, also so schlimm ist es noch nicht. Weitere Berichte gibt es bei David und Rotscher.

Statistik: 44.1 km, ca. 1371 Höhenmeter aufwärts, 2622 Höhenmeter abwärts, Fahrzeit 5:12 h

Der Corne de Sorebois Loop!

Zelten auf dem Camping du Pont AnniviersScott Genius mit neuen fetten Reifen

Wie angekündigt zieht es mich in diesem Jahr für einigen Tage Bikeferien ins Wallis, genauer ins Val d’Anniviers. Nach der Anreise und dem Aufbau des Zeltes zog ich zuerst dem Scott Genius noch zwei neue Schwalbe Fat Albert Reifen auf. Ich werde mich in dieser Woche mehrheitlich in alpinem Gelände bewegen und so wollte ich etwas besseren Grip unter den Pedalen haben. Die erste Tour ist aus dem Buch ‚Singletrails in den Schweizer Alpen‘ und führt auf den Corne de Sorebois.

Aufstieg in Richtung ZinalBlick aus der Gondel nach Zinal

Von Mission (1244m) geht es erst über einen Forstweg steil den Berg hoch und dann mit sanfterer Steigung der Talflanke entlang bis nach Zinal (1675m). Nicht zum letzten Mal in dieser Woche nehme ich eine der zahlreichen Bergbahnen als Aufstiegshilfe in Anspruch. An den teils extrem steilen Hängen der Walliser Täler gibt es auch so noch genügend Höhenmeter. So fahre ich als einziger Gast in der Gondelbahn zur Bergstation Sorebois (2438m).

Blick vom Corne de Sorebois zur Bergstation Sorebois hinunterBlick auf das Weisshorn (glaub ich jedenfalls)Blick hinunter ins ganze Val dAnniviersBlick hinunter auf den Lac de Moiry

Ab da führt der Weg durchs Skigebiet und ist mindestens bis zur Baustelle für die neue Verbindungsbahn Zinal – Grimentz fahrbar. So bei 2700m geht mir als Flachländer dann die Luft aus und ich muss das Bike auf den Col de Sorebois schieben. In wenigen Minuten kann man zum Gipfel des Corne de Sorebois (2896m) aufsteigen, um das fantastische Panorama zu geniessen. Zu den Füssen liegt das Val d’Anniviers während im Rücken die 4000er der Region schneeweiss erstrahlen. Zeit für eine längere Pause!

360 Grad Panorama Corne de Sorebois

Flowtrail zum Lac de MoiryFlowtrail zum Lac de Moiry

Doch langsam fällt der Blick hinunter zur Abfahrtsstrecke in Richtung türkisblauem Lac de Moiry (2250m). Das Auge sieht einen wunderbaren Singletrail, der sich zur Staumauer runterschlängelt.  Das Gute ist, der Trail ist genauso fahrbar wie er aussieht! Im unteren Teil kämpfe ich mich mit dem Bike noch durch eine Herde Walliser Kampfkühe und überlebe. 😉 Leider komme ich am späteren Abend nicht mehr rechtzeitig zu einer Erfrischung im Restaurant an der Staumauer.

Panorama Staumauer Lac de Moiry

Lac de Moiry und ÜberlaufschachtRestaurant beim Lac de Moiry

Staumauern sind immer faszinierende Bauwerke und in dieser Berwelt eingebettet noch viel mehr. Am Lac de Moiry gefallen nicht nur die schönen Überlaufschächte, sondern auch die Mauer selber. Nach einer kurzen Abfahrt stelle ich mich mit dem Mountainbike unter die eindrückliche Staumauer. Auf dem unteren Bild kann man in der Mitte der Mauer beim Reinzoomen mein winziges Fahrrad erkennen!

Staumauer Lac de Moiry mit Mountainbike am Wandfuss

Trail runter nach Grimetz entlang des Grand RaidGrimetz im Abendschatten

Entlang der Strecke des Grand Raid Marathons fahre ich runter nach Grimentz. Die Strecke ist ein einziger Schüttelbecher und ich bin erstmals froh um die fetten Reifen. Ich kann nicht sagen, dass diese Abfahrt ein bikemässiges Highlight ist. Spassiger sind dafür einige Querungen des Bergbaches. Hier spielt immer ein gewisser Nervenkitzel mit, ob man den die Durchfahrt ohne nasse Füsse schaffen würde oder nicht. 🙂

Grimetz als kleines Walliser DisneylandTrail von Grimetz nach Mission

Ich war das erste Mal in Grimentz und ziemlich beeindruckt vom lokalen Ortsbild. Das sieht wirklich fast wie ein Freilichtmuseum aus. Nach so einem tollen Beginn meiner Bikewoche esse ich in einem Restaurant noch eine Walliser Käseschnitte und als Dessert gibt es eine letzte tolle Singletrail-Abfahrt runter ins Tal nach Mission. Die Tour lohnt sich in jedem Fall, schon nur wegen dem Panorama auf dem Sorebois.

Statistik: 29.1 km, ca. 1052 Höhenmeter aufwärts, 1832 Höhenmeter abwärts, Fahrzeit 3:18 h

Zelten am Lago Maggiore !

Camping campofeliceBlick auf den Monte Tamaro vom Lago Maggiore aus

Das Wetter nördlich der Alpen war nicht so sommermässig und deshalb entschlossen wir uns kurzfristig zu einigen Tagen Camping im Tessin. Mit Glück fanden wir am Dienstag einen Standplatz auf dem Camping campofelice am Lago Maggiore. Dieser Campingplatz lässt keine Reservationen zu und so gibt es auch in der Hochsaison noch die reelle Chance für einen Platz. Wir waren äusserst zufrieden mit dem Campingplatz. Die sanitären Installationen waren sehr gut, alle Plätze hatten Stromananschluss und ein kühles Bad war jederzeit entweder im Zufluss der Verzasca oder im Lago Maggiore möglich. Die Kids konnten sich dabei auf den vielen Spielgeräten im See austoben.

Panorama Lago Maggiore bei Tenero

Gasse in LocarnoStrandbad des Camping campofelice

Gerne nutzen wir Gratisshuttlebus und -schiff für zwei Ausflüge nach Locarno. Schade nur, dass gestern das Sommernachtsfest der Stadt so richtig im Gewitterregen unterging. Sonst genoss ich das Nichtstun, konnte endlich wieder mal ein Buch lesen und sonst einfach Entspannen. Trotzdem ertappte ich mich dabei an den Bergflanken des Monte Tamaro und des Cimetta nach Mountainbiketrails Ausschau zu halten und in Erinnerungen an schöne Touren in dieser Gegend zu schwelgen. Nachdem ich diesen Monat noch keinen Meter auf dem Bike unterwegs war, heisst es nun nächste Woche: Kette rechts…

Das WordPress Login schützen !

Konfigurationsscreen Limit Login Attempt

Vor einigen Tagen wurde ich drüben bei Perun auf das Plugin ‚Limit Login Attempts‚ aufmerksam. Das WordPress Plugin protokolliert unerlaubte Loginversuche und kann danach frei konfigurierbar (siehe Bild rechts) den Angreifer aussperren. Etwas überrascht war ich aber, als nach 24h schon die erste Attacke per Mail gemeldet wurde:

16 ungültige Anmeldeversuche (4 Sperrung(en)) von IP: 94.180.48.110
Letzter Anmeldeversuch erfolgte mit dem Benutzernamen: xxx
IP wurde gesperrt für 24 Stunden.

Eine Whois-Abfrage der IP-Adresse führt nach Novosibirsk. Na Ja, wenn ich da hinten wohnen würde, hätte ich wohl auch nichts besseres zu tun. 😉