Das Wochenende im Kemmeriboden-Bad !

Lange dauerte es bis wir ein Datum für ein gemeinsames Wochenende mit meiner Schwester fanden. Bei prächtigem Wetter treffen wir uns in Marbach – unten im Tal alles grün – nach der Gondelbahnfahrt oben auf der Marbachegg herrliches Winterwetter. Ich kenne die Marbachegg sonst nur von sommerlichen Mountainbiketouren. Das Panoramafoto in Richtung der Schrattenfluh braucht keine weiteren Kommentare.

Nach (vielleicht auch vor, genau weiss ich es nicht mehr) einem lokalen Bier auf der überfüllten Restaurantterrasse starten wir zu einer kurzen Winterwanderung entlang des Grates in Richtung Kantonsgrenze Bern – Luzern. Diese verläuft schnurgerade über die Hügel und ist dennoch deutlich mit einem mächtigen Grenzstein markiert – typisch für die Region. Eindrücklich und luftig die Absprungrampe der Deltasegler in Richtung Marbach. Wir sitzen länger auf einem Bänkli und geniessen Sonne wie Aussicht.

Ein weiteres Highlight folgt in Form einer Übernachtung im Hotel Kemmeribodenbad. Das letzte Mal hatte ich hier bei meiner Emmenquellentour im Jahr 2007 übernachtet, damals im ‚billigen‘ Schopf. Optisch ist das Kemmeribodenbad von aussen wie innen ein urchiger Holztraum. Am Eingang grüssen die weitherum berühmten Meringuen von denen wir natürlich am nächsten Tag einen Sack mit nach Hause nehmen.

Obwohl es wenig Schnee hat, ist das Kemmeribodenbad wegen der schattigen Lage im hinteren Bumbach ‚wintersicher‘. Entsprechend wird jedes Jahr ein bewohnbares Rieseniglu für Übernachtungen und Fonduessen aufgebaut. Die Zimmer sehen kitschig – romantisch aus, aber ich stelle mir das morgens um 03:00 Uhr trotz der vielen Felle etwas frostig vor.

Wir geniessen die volle Luxuspackung im Zimmer Furgge Gipfel, das pro Nacht schlappe 345 CHF inkl Frühstück kostet. Was soll ich da sagen – natürlich stimmt soweit alles inklusive Jacuzzi neben dem Bett, Schangnauer Büffelmilch Bodylotion und farbiger LED Beleuchtung. Trotzdem scheint mir der Preis etwas grenzwertig – Fakt ist, dass das Kemmeribodenbad jeweils über Monate hinaus ausgebucht ist und so spielen die Marktpreise ihr Spiel.

In diesem Preis inbegriffen ist natürlich die wunderbar dekorierte Winterlandschaft vor dem Hotel. Nutzbar ist zudem ein heisses Bad im rustikalen Hot Tub und eine noch heissere Sauna. Leider muss man dies in 30′ Slots zum Voraus buchen und so bleibt uns nur noch ein Fenster am nächsten  Morgen – hat trotzdem grossen Spass gemacht.

Die meisten Menschen (besonders ich) kommen ins Kemmeribodenbad wegen der hervorragenden Küche. Hier wurden wir einmal mehr nicht enttäuscht – das Nachtessen wie auch das Frühstück waren einfach super gut. Mir gefällt das innovative Angebot aus wirklich lokalen Produkten aus dem Schangnau bis hin zu den bekannten Fleisch- und Milchprodukten der Schangnauer Wasserbüffel.

Fazit: Empfehlenswert im Sommer wie im Winter und nicht vergessen – früh buchen!

Die Jahresstatistik 2017 – Mountainbike !

Jahr zwei von vier in meiner im Frühling 2020 nachgeholten Jahresstatistik. Der Abwärtstrend hält an… 

So sah und sieht es aus im Jahr 2017:

Reduzierte Jahresziele nützen nichts, wenn die reale Leistung im gleichen Takt sinkt. Nun ja, man ist ja schon zufrieden, die Ziele mit rund 1300 km und 26’000 Höhenmeter zu zwei Dritteln erreicht zu haben. Die nackten Zahlen sind trotzdem ein langjähriger Tiefschlag. Liegt’s am Alter? Wohl eher an Faulheit und der nicht zu unterschätzenden beruflichen Belastung. Zudem steigerte ich die bikelosen Monate auf ganze vier Stück. 2017 gab es 35 Touren von durchschnittlich 37 km Länge, 736 Höhenmetern und 2:54h Dauer. Die Werte für Höhenmeter pro Kilometer und Fahrstunde sind über dem Schnitt und mit 12,7 km/h war ich langsamer unterwegs. Wieso? Die wenigen Touren des Jahres waren fast ausschliesslich längere Geniessertouren in den Bergen.

Kilometer: Mit den 1287 km bestand zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit das Jahresziel und den langjährigen Schnitt zu erreichen. Da ist der Juli mit 298 km schon ein richtiger Ausreisser. Von der 120 km Tour war ich auch dieses Jahr weit weg. Ich schwöre – wenn ich jemals eine 120 km Tour fahre, streiche ich dieses Ziel für immer und ewig aus der Statistik. 😉 Weitere Interpretationen unterlasse ich, die Grafik spricht für sich in allen Details.

Höhenmeter: Einziger Lichtblick – Mit 25’752 Höhenmeter fuhr ich genau 641 Höhenmeter mehr als letztes Jahr. Die Statistik zeigt, dass ich während fünf Monaten am oder über dem langjährigen Schnitt lag. Die 2500 Hm Tour fand ebenfalls nicht statt, aber am Ironbike brachte ich es fast unbemerkt auf 2200 Hm – machbar sollte es sein. Steigerung dafür in der Downhillstatistik mit total 13’331 Tiefenmeter in sechs Touren. Den Bahnen, speziell in Verbier und Zermatt, sei gedankt.

Zeit: 102 Stunden auf dem Bike, was täglich 17 statistische Minuten macht. Zwei Minuten weniger als letztes Jahr. Wenn ich das mit meiner Online Zeit vergleiche… Vielleicht besser nicht!

Rekorde: Die diesjährigen ‚Rekordtouren‘ laut Datentabelle:

Durchschnittstemperatur: 21 °C – Auch dieses Jahr wird es wärmer – Schönwetterbiker! Mein Statistiksheet kennt in diesem Jahr nur die Wetterbezeichnungen ‚Schön‘ (25x), ‚Bewölkt‘ (8x) und ‚Bedeckt‘ (3x). Ha, diese Zahlen könnte ich auch noch ausweisen. 😉

Gewicht: 2017 gibt es wiederum keine Gewichtsdaten. Die Interpolation zwischen 2016 und 2018 müsste bei rund 83 kg liegen. Die Zeiten wo ich nur halb so alt wie schwer war sind lange vorbei. Nächstes Ziel: Gleich alt wie schwer! Das möchte ich, so Gott will, noch schaffen – wobei diese Analogie ziemlich zum Nachdenken anregt, gibt es doch einige Varianten um das zu erreichen, positive und weniger positive. 😉

Bikenutzung: Das Ti29-40 war doch tatsächlich nur für drei Touren im Einsatz. Ein weiterer Beweis, dass ich fast nur in den Bergen unterwegs war. Natürlich durfte das Militärvelo an den SlowUp (49 km). Hardtail Ti29-40: 142 km und 1931 Hm in 3 Touren. Fully Genius 710: 1096 km und 23’501 Hm in 31 Touren.

Und hier die gesammelten Werke 2007 – 2017:

Jahresziele 2018: Als unverbesserlicher Optimist habe ich die Ziele beibehalten und nur die 120 km Tour auf einen Hunderter zurückgestuft. Nun ja, weniger als dieses Jahr kann man ja kaum mehr machen (Ende 2019 weiss ich, es geht doch!) 🙁 Ziele 2018: 2000 Kilometer; 35’000 Höhenmeter; 100 km Tour; 2500 Hm Tour.

Reminder to myself. Die Zahlen ‚Erreicht am‘ und ‚Prognose Jahresende‘ in der Tabelle ‚Aktuelle Übersicht‘ werden nur im laufenden Kalenderjahr korrekt ausgewiesen und ‚laufen‘ nach dem Jahresende weiter, was natürlich falsche Werte liefert. Müsste man jeweils Ende Jahr möglichst automatisch ‚einfrieren‘. Excelchallenge…

Der Weissenstein im Winter… Teil III !

…und so geht meine kleine Winterweissenstein – Beitragsserie zu Ende. Drei Tage vor Jahresende ist der Jura immer noch schneebedeckt und die kühle Bise bläst über das Land. Ich kann meine Tochter dazu motivieren mit mir nochmals auf den Berg zu fahren. Das Schöne an einem solchen Tag: Man ist trotz Gondelbahn ziemlich einsam unterwegs.

Eine klirrende Ruhe breitet sich über den eisigen Schnee aus, der alle Geräusche verschluckt, wenn sie nicht vom Wind weggeblasen wurden. Wir wandern über den festgefrorenen Schnee in Richtung Hinteren Weissenstein und zum Chänzeli. Hier hat man einen klaren Blick hinunter zur Aare. Eine mystische Stimmung: Oben grau, in der Mitte das Aaretal mit einigen Sonnenstrahlen und unten der weisse Schnee. Wir finden es beide toll, wegen der Landschaft und weil es ein Vater-Tochter Moment ist. To be repeated…

Der Weissenstein im Winter… Teil II !

Heute bin ich auf Abenteuer getrimmt. Wieso nicht mal Mitte Dezember eine Winterwanderung auf den verschneiten Weissenstein? Wie sich später herausstellt, habe ich glücklicherweise mit guter Kleidung nicht gespart, obwohl ich im grünen Solothurn auf dem Weg zur Gondelbahn etwas schräg angeschaut werde. In wenigen Minuten fährt mich die Bahn ins Winterwunderland.

Wenige hundert Meter nach dem Kurhaus zweigt schemenhaft der Wanderweg zur Röti ab. Schon bald ist klar – der Aufstieg zur Röti wird eine richtige Herausforderung. Der bissige Wind hat den Schnee zusammengeweht und in den grossen Wähen sinke ich bis über die Knie in den Schnee ein. Zudem werden die Spuren rasch wieder zugedeckt und so fällt im dicken Nebel die Orientierung schwer – streckenweise bin ich nahe am Whiteout.

So bin ich froh endlich beim Gipfelkreuz auf der Röti zu stehen. Ich bin alleine unterwegs, na ja fast alleine, ein einsamer Trailrunner kreuzt noch meinen Weg und zwei Skitourenfahrer sind vom Balmberg aufgestiegen. Angesichts der mächtigen Schneewähen über dem Abgrund scheint mir die Situation nicht ungefährlich. Interessant wie, nur wenige hundert Meter Luftlinie vom warmen Zuhause in Solothurn entfernt, die Natur plötzlich die Zähne zeigt. Ich staune noch über die faszinierenden Eisstrukturen und finde im tiefen Schnee mein ‚Schlafbänkli‘ von einer früheren Tour.

Der Rückweg geht etwas leichter weil ich mehrheitlich in meiner eigenen Spur laufen kann. Zudem drückt beim Kurhaus langsam die Sonne durch den Nebel. Ich mache noch einen kleinen Umweg in Richtung hinteren Weissenstein und fahre danach mit der Gondel zurück ins grüne Tal.

Fazit: Winterabenteuer an der Haustüre – ein tolles Erlebnis!

Der Weissenstein im Winter… Teil I !

Hinweis: Im Winter 2017 war ich in kurzer Folge drei Mal auf meinem Hausberg, dem Weissenstein. Aus aktuellem Anlass zur Neueröffnung des Hotels Weissenstein nach dessen Umbau am 01. August 2019 möchte ich hier im Blog gerne kurz zurückblicken.

Einer unserer alljährlichen Anlässe im Feundeskreis findet in diesem Jahr in Solothurn auf dem Weissenstein statt. So schalten ich und meine Frau in den Touristenmodus und fahren in der untergehenden Sonne mit der Gondelbahn auf den Berg. Unter der Gondel leuchtet der Berg in rotgelbem Gold.

Zur Zeit wird am Weissenstein kräftig an- und umgebaut. Der Aushub für den gläseren Anbau ist bereits im vollen Gang. Mit dem Umbau wird ein neues Kapitel auf dem Weissenstein eröffnet. Beste Gelegenheit um nochmals den ‚alten Weissenstein‘ zu erleben. Wir sind zu früh vor Ort und so mache ich eine kleine Wanderung ‚um das Haus herum‘.

Am Abend scheint mir der Weissenstein irgendwie noch schöner als an einem herbstlichen Hochnebeltag. Während die Sonne hinter dem Jura verschwindet, glitzert im Mittelland das silberne Band der Aare. Gleichzeitig beginnen die Lichter von Solothurn zu leuchten und in der Ferne verschwinden die Alpen in grauen Schatten.

Wir beziehen die urchigen Zimmer mit Blick auf Solothurn. Tatsächlich kann ich heute Abend vom Schlafzimmerfenster 1 (Hotel) zum Schlafzimmerfenster 2 (Zu Hause) blicken. Lustig! Wie es sich für ein solches Haus gehört, knarzt und giert es bei jedem Schritt. Es riecht nach Alter und Holz und Geschichte. Einfach, aber heimelig.

Nach einem Aperitif im Weinkeller des Hotels haben wir ein wirklich gutes Essen und einen wunderschönen gemeinsamen Abend mit Freunden. Nicht lange nach unserem Aufenthalt musste der damalige Pächter dann den Hut nehmen. Nun Ja, ich kann nichts Negatives sagen, der ‚Abend auf dem Berg‘ war ein tolles Erlebnis!

Überraschung am nächsten Morgen. Die Landschaft ist verschneit und hat den Charakter völlig geändert. Trotz garstigem Wetter fährt uns die Gondelbahn nach dem ausgiebigen Frühstück sicher ins Tal. Die Kollegen welche mit den Autos auf den Berg fuhren, hatten dafür dem Vernehmen nach etwas mehr Abenteuer bei der Abfahrt. 😉

Fazit: Empfehlenswert! Wie sagt man so schön: Wieso in die Ferne schweifen…