Während in anderen Bereichen Personen für Plagiate zurücktreten müssen, ist dies wohl im Journalismus kein Thema. So wunderte ich mich vor einigen Wochen in einem Café über die identischen Inhalte im Outdoor Magazin sowie im Mountainbike Magazin. Natürlich sind beide Titel aus der gleichen Küche und irgendwie verstehe ich, dass man da Synergienutzen haben muss. Trotzdem finde ich es etwas schamlos den gleichen Artikel unter verschiedenen Titeln mit nahezu gleichem Layout zu veröffentlichen. Aber irgendwie sollte ich bei den Bike-Magazinen über den Retortenjournalismus nicht mehr erstaunt sein. Ich weiss wieder, wieso ich mir diese Magazine nur noch ganz selten kaufe.
Langsamer Lueg-Loop !
Meine Erkältung habe ich wieder im Griff und so profitierte ich vom schönen Wetter für eine gemütliche und langsame Tour in Richtung Emmental. Den grossen Lueg Loop habe ich schon fast ein Jahr nicht mehr gefahren. Die Frühlingssonne hat den Schnee an den sonnigen Hängen schmelzen lassen, im Schatten musste man aber ziemlich aufpassen um auf dem festen Eis nicht auszurutschen. In Juchten gab es nach meinem ‚Lieblingsstutz‘ das obligate Panoramafoto in Richtung Jura um etwas ausruhen zu können.
Einige Kilometer später kehrte ich in Affoltern im Emmental in der bekannten Schaukäserei ein und genehmigte mir das gute Mittagsmenu. Auf der ganzen Fahrt schaute ich mich nach Frühlingsboten in Form von Blumen um, aber die tiefen Temperaturen lassen die Schneeglöggli und Krokusse zur Zeit nur in den Gärten spriessen und weniger auf dem freien Feld.
Nach dem Essen besuchte ich noch kurz das Lueg Denkmal. Leider waren die Alpen bereits wieder etwas mit Wolken verhangen und schlecht sichtbar. Es folgte die Abfahrt nach Burgdorf, eine kurze Einkehr im Schützenhaus und danach die Standardfahrt der Emme entlang nach Hause. Einzig ein kleiner Geocache bei der Kläranlage Fraubrunnen musste ich noch mitnehmen, besser bei kalten Temperaturen als im stinkenden Sommer. Schön war es wieder auf dem Mountainbike zu sitzen.
Statistik: 56.4 km, ca. 773 Höhenmeter, Fahrzeit 3:24 h, Geocache: Geklärtes Wasser
Husten statt Biken !
Ich glaubte schon, dass ich die diesjährige Grippensaison problemlos überstanden hatte und freute mich auf die warmen Temperaturen. Letzte Woche war ich im Raum Zürich und hatte das Ti29-40 im Auto bereit für ein paar Feierabendtouren. Doch am Montag begann der Hals immer mehr zu kratzen und so wurde nichts aus den sportlichen Absichten.
Es kam wie es kommen musste – das Wochenende lag ich mit einer schönen Erkältung im Bett und trauerte den ‚verpassten‘ Kilometern nach. Auf der anderen Seite ist es definitiv keine gute Idee eine Erkältung zu ignorieren. Es gibt ja auch gute Dinge dabei, man kann sich im Bett entspannen und bei einem heissen Tee wieder mal etwas lesen. So kam ich voran im Games of Thrones Wälzer, weit genug, dass mich die mehrstündige Serie an diesem Wochenende beim Lesefortschritt nicht ‚einholte‘.
Morgen geht es beruflich wieder eine Woche auswärts und dann schauen wir mal am nächsten Wochenende! Damit bleibt es hier etwas ruhiger…
Ab an die Sonne !
Heute wollte ich nebelmässig auf Nummer sicher gehen und so steuerte ich den höchsten Punkt des Kantons an. Ein Blick auf die Weissenstein-Webcam frühmorgens im Bett liess keinen Zweifel aufkommen, der Nebel war heute nicht so hoch. Trotz Frühlingsbeginn hat der Winter die höheren Lagen noch fest im Griff. Entsprechend kämpfte ich mich auf schneebedeckter Strasse fast 600 Höhenmeter den Berg rauf. Speziell im unteren Teil war die Strasse ziemlich eisig und entsprechend Vorsicht angebracht.
Bald entstieg ich dem grauen Einerlei und der stahlblaue Himmel schien durch die Bäume. Eine Freude für Gemüt und Herz! Der Anstieg wollte nicht enden, aber irgendwann kommt man immer oben an und das gute auf dieser Route – oben ist das Althüsli Restaurant (1317m) mit einem wunderbaren Blick über den Jura. Entlang der Hausmauer konnte man die Jacke ausziehen und im Unterhemd in der strahlenden Sonne eine verdiente Käseschnitte geniessen. Ausnahmsweise war ich nicht alleine, zwei andere Biker hatten den Weg auch auf sich genommen – sehr gut!
Über dem Nebel war der Schnee relativ weich und so legte ich die Pläne, querfeld in Richtung Weissenstein zu fahren, ad acta. Stattdessen fuhr ich wie auf Eiern wieder die Juraflanke ins Mittelland ab. Mit ziemlich viel Konzentration und verkrampften Bremshänden schaffte ich den Abstieg. Doch bevor ich wieder in die graue Suppe eintauchte, musste ich noch das gottverlassene Geissfluh Chalet besuchen und auf dem schönsten Bänkli des Juras das grandiose Nebelmeer bewundern!
Statistik: 45.7 km, ca. 1126 Höhenmeter, Fahrzeit 3:46 h
Ärger und Grau !
Während die einen Familienmitglieder die Sonne wie links sichtbar in vollen Zügen geniessen, hänge ich hier im grauen Unterland rum. Ein Blick auf die Webcams zeigt mir, dass auch ein Ausflug auf den Jura nur Grautöne bringen würde. So fahre ich eher lustlos um unser Dorf herum nach der Suche des Teeny-Fahrrades, das wieder mal geklaut wurde (man lässt es ja auch nicht 5 Tage auf dem Sportplatz stehen). Dieses Mal befürchte ich einen endgültigen Verlust. Schade… 🙁
Bei der letzten Ausfahrt hatte ich Probleme mit der Sattelhöhe und heute zeigte sich dann deutlich der Grund. Die MSC Klemme ist glatt gebrochen. Zum Glück habe ich noch einiges rumliegen und so montierte ich die DKG Klemme. Leider ist noch nicht alles perfekt. So ist erstens das schöne matt Titanfinish der Eriksen Stütze nun mit Kratzspuren verunstaltet und zweitens scheint die neue Klemme nur zu halten wenn ich Sie mit Gewalt anziehe, was ich dem Rahmen zuliebe nicht gerne tue. Hoffentlich sehe ich morgen etwas Sonne, das hebt die Laune!
Statistik: 23 km, ca. 83 Höhenmeter, Fahrzeit 1:17 h, Geocache: Industrie Zuchwil