

In der letzten Woche war ich für einige Tage in Kreuzlingen und am letzten warmen Tag wollte ich vor dem Regen noch einige Kilometer auf dem Mountainbike verbringen. Ich füllte mein GPS mit einigen Tracks aus dem Internet und fuhr drauf los. Im Tägerwiler Wald sah ich auf der Karte einige vielversprechende Trails, die in Gräben runter in Richtung Bodensee führten. Doch zuerst traf ich auf eine Vielzahl von Bunkern des Festungsgürtels Kreulingen. Der gleichnamige Verein kümmert sich um deren Erhaltung und hat informative Beschriftungen an den Betonkolossen angebracht.


Nach den ersten feuchten Waldtrails besuchte ich die Ruine Chastell oberhalb von Tägerwilen. Die Anlage schien früher einmal eine stattliche Grösse gehabt zu haben und das private Schloss gleich daneben ist der Beweis dafür. Auf der Aussichtsplattform des Bergfriedes hat man einen schönen Blick in Richtung Bodensee und die Gegend um Konstanz.



Die Gräben entpuppen sich beim genaueren Hinschauen nicht als so ideal zum Biken. Die Wege sind sehr feucht und die Erosion im weichen Boden ist beträchtlich. Zudem scheinen die spärlichen Trails in dieser Gegend durch Mountainbiker stark genutzt zu werden und so sind Konflikte programmiert. Zum Glück engagiert sich der lokale Bike Club Tägerwilen und hat entsprechende Warnplakate aufgehängt.


Als Fremder respektiere ich natürlich die Gebote und Verbote und fahre lieber etwas über Waldwege. Das nahe Gewitter macht die Mücken so richtig aggressiv und noch selten hatte ich nach einer Tour so verstochene Beine. Also raus aus den dunklen Gräben und hinunter zum Bodensee. In Ermatingen bestaune ich noch die alten Fachwerkshäuser und fahre dann entlang des Bodensees in Richtung Konstanz.


Deutschland ragt hier ausnahmsweise südlich des Rheins in die Schweiz hinein und die Grenze zwischen Konstanz und Kreuzlingen verläuft mitten in den Häusern. Sie ist optisch aber immer noch gut erkennbar. Natürlich freue ich mich auf ein Grenzsteinfoto. 😉
Dank dem Internet und GPS kam ich in den Genuss von Trails in einer mir ansonsten fremden Gegend. Ein Bikeparadies würde ich das jetzt nicht nennen, aber die reiche Geschichte der Gegend und der See machen dies wieder wett. Schade eigentlich, dass man nicht mal öfters in die Ostschweiz geht.
Statistik: 29.2 km, ca. 439 Höhenmeter, Fahrzeit 1:55 h