Die Solothurn Kantonsgrenze – Tour (Teil 7) Part 1 !

Langenbruch - SperreZum Start nach Bärenwil

Im letzten Jahr hatte ich irgendwie keine Zeit für eine weitere Etappe meines Projektes der Kantonsgrenzenumfahrung von Solothurn.  Da muss in diesem Jahr was gehen, sonst werde ich nie damit fertig. Ein Pfingstsonntag ist dazu ideal, weil ich den Montag zum Ausruhen habe, denn bekanntlich beginnen diese Etappen erst so richtig, wenn die Krämpfe in den Oberschenkeln zucken – heute würde es nicht anders werden. Ausgangspunkt ist das Dorf Langenbruck hinter der ersten Jurakette. Zuerst fahre ich nach Bärenwil hoch, um noch ein Stück Grenze bis zu Etappe 8 zu vervollständigen.

Oberer HauensteinBlick nach Waldenburg

Wieder in Langenbruck muss ich erst an den Ausgangspunkt der eigentlichen Tour fahren, nach Liestal. Von dort werden ich der Kantonsgrenze Solothurn – Basel Landschaft quer über den zerfurchten Jura zurück an den Ausgangspunkt folgen. Zum Einwärmen gibt es einige Höhenmeter rauf zum Oberen Hauenstein. Die Route liegt an der historischen (römischen) Achse vom Schweizer Mittelland durch die diversen Kluse nach Basel. Ein gut bewachter Durchgang ist beispielsweise Waldenburg. Bis hierher führt ebenfalls die (noch) Schmalspurlinie der Waldenburgerbahn.

Kirche St. PeterTrailspass im Summerholden

Entlang dieser Bahn radle ich durch eine interessante Landschaft bis nach Liestal (327m). Zum Glück wird der Radverkehr auf kleinen Wegen abseits der breiten Strasse durch Tal geleitet. Etwas erstaunt bin ich über zwei Kantonspolizisten, die hier frühmorgens am Pfingstsonntag bereits Geschwindigkeitskontrollen machen. Da hat man es wohl auf die vielen Motorradfahrer abgesehen, die den heutigen schönen Tag für Ausfahrten über die kurvigen Jurastrassen nutzen. In Liestal wird am Bahnhof eingekauft und gefrühstückt. Danach folgt ein flowiger Trail entlang des Summerholden bis nach Neunuglar, wo ich endlich auf die Kantonsgrenze treffe.

Erster Grenzstein oberhalb des OrisbachBlick zum ChöpfliWiesenstimmung beim Holzenberg

Der Orisbach bildet ab hier die Grenze, bevor sie bei Lupsigen bis zur Schneematt aufsteigt. Dabei treffe ich auf den ersten Grenzstein des heutigen Tages, halb im Waldboden versunken. Ab hier scheint man den Grenzverlauf mit dem Lineal gezogen zu haben, was angesichts der stark gekammerten Landschaft ziemlich erstaunt. Für mich heisst das die steilen Juraflanken immer wieder im Zick-Zack zu überwinden. So fahre ich hinauf zum Chöpfli (756m) des Holzenbergs.

Panzersperre bei StrickBunker bei Strick

Die Höhenmeter werde gleich wieder in einer Abfahrt zum Engnis Strick vernichtet, einen kurzen spassigen Singletrail inklusive. Juratypisch wird der Durchgang nach Bretzwil durch eine Panzersperre gesichert und auf beiden Talflanken sitzen die dazugehörenden Bunker. Wer mit offenen Augen rumfährt, trifft überall auf die Betonzeugen der Vergangenheit.

Reiche und arme Kantone?Grenzstein Solothurn - Basel Landschaft

Wie erwähnt ist die Kantonsgrenze heute nicht so sichtbar wie auch schon. Sobald sie mehr einer Luftlinie als einer Geländemarke folgt, wird es schwierig. Zum Glück habe ich die Grenze als Track ebenfalls auf dem GPS und kann so ihren Verlauf im Gelände erahnen. Trotzdem gibt es an markanten Punkten immer wieder mal einen jahrhundertealten Grenzstein zu sehen. Manchmal ist die Grenze auch sehr offensichtlich – scheint doch der Kanton Basel Landschaft Geld für Bürgersteige zu haben und der Kanton Solothurn nicht. 😉

Querfeldein bei RechtenbergWegkreuz Pt 770 bei Brang

Wie immer auf diesen Touren gibt es abenteuerliche Abschnitte. Meist sind es jene Strecken, die nicht als Wanderwege beschildert sind und so kämpft man sich öfters durch meterhohes Gras und durch dichtes Gestrüpp.  Auf der Suche nach der Grenze fahre ich rund um den Brang bis zum schönen Wegkreuz beim Punkt 770. Etwas weiter geniesse ich beim Häxenblätz die Aussicht auf das mir unbekannte Tal von Bretzwil und esse das Mittagssandwich auf einem Bänkli.

Mittagspause beim HäxenblätzGrenzstein Pt 916 Riedberg

Und genau dorthin geht es runter auf 637m, nur um auf der anderen Talseite den nächsten Jurariegel zu bezwingen, währendessen die Grenze selber lässig im ‚Direktflug‘ schnurgerade von der einen auf die andere Talseite zieht. Beim Punkt 917 auf dem Riedberg habe ich den Grenzstein wieder eingeholt – nun bereits mit den ersten Müdigkeitserscheinungen in den Beinen.

Felsdurchbruch bei FäldmeneggAlte Strasse bei Fäldmenegg

Die Landschaft wird zunehmend einsamer und ich umfahre die Ämmenegg durch eine Schlucht (mit einem tollen Wasserfall). Hier gräbt sich der Chollochbach stetig durch den Jurakalk. Umso erstaunlicher in dieser verlassenen Gegend auf eine alte Fahrstrasse zutreffen, die zuerst mit einem Tunnel durch einen Felsriegel führt und danach hoch oben einer Felsflanke entlang führt und schliesslich im nichts bei der Fäldmenegg endet – komisch. Die Gegend des Nunningenberg zwischen Portiflue, Hirnichopf und Ämmenegg muss ich mir für eine längere Wanderung merken.

Panorama zum Hirnichopf bei UlmetliFeldweg nach UlmetPfingstlager beim Hof Ulmet

Wieder aus dem Wald schweift der Blick beim Punkt 961 zwischen Ulmettli und dem Hof Ulmet über ein Gewirr aus Gräben, schroffen Fluhen und grünen Wiesen. Beim Hof hat es ein grosses Pfingstlager und es freut mich, dass diese Tradition bei der heutigen Jugend immer noch besteht. Ob die wohl auch mit dem Velo ins Pfila fuhren?

Soweit zum ersten Teil – der zweite folgt sogleich – härter, schroffer, steiler…

Wieder auf die Lueg !

Linde in WynigenBlumenwiese

Ich war fast drei Wochen nicht mehr auf dem Mountainbike und es scheint mir, dass ich den Frühling verpasst habe. Auf der heutigen Tour konnte ich jedenfalls keine tiefgelben Rapsfelder mehr fotografieren. Die Tour ging auf dem gleichen Weg wie vor einigen Wochen auf die Lueg, dieses Mal zusammen mit meiner Frau. Wir starteten spät und machten dafür einen frühen Halt zum Mittagessen im Gasthof zur Linde in Wynigen. Es gab Spargeln und die waren sehr gut.

Panorama Emmental Nord

Links und rechts des Weges ist tatsächlich der Frühsommer eingezogen. Viele Blumenwiesen wurden bereits das erste Mal gemäht und die Kartoffeln sind bereits am spriessen. Die Luft ist voller Blumen- und Grasduft und die Pollenflut lässt die Nase laufen und die Augen tränen.

Blumen 2015Blumen 2015Blumen 2015Blumen 2015

Auf der Lueg selber scheint der halbe Kanton am Picknick zu sein. Ich schaffe wieder mal die letzten steilen Meter zum Denkmal hinauf fahrend! Wir machen eine kleine Pause und geniessen das Panorama. Noch das Standardfoto und los geht es über die Panoramaroute in Richtung Burgdorf.

Standardfoto LuegSie sind immer noch da...

Zwischendurch bläst ein frischer Wind, der den nahenden Wetterumschwung ankündigt. Trotzdem sind die Temperaturen erträglich und es bleibt warm genug um im Schützenhaus in Burgdorf das Finisherbier des heutigen Tages zu trinken. Die anschliessenden 20 km nach Hause rollen dann fast wie von selber.

Gewitter im AnzugAlpen und Wiesen

Fazit: Wirklich eine tolle Runde, die ebenfalls meiner Frau gefiel und das ist nicht immer einfach… 😉

Statistik: 54.3 km, ca. 570 Höhenmeter, Fahrzeit 3:59 h

Kürzlich in St-Maurice – Powerwandern !

Wanderweg Lavey-les-Bains nach MorclesHütte bei Le Tilly

Jüngst war ich im Raum St-Maurice an der Kantonsgrenze Waadt – Wallis und hatte gegen Abend noch etwas freie Zeit. Eine gute Gelegenheit um die neuen Wanderschuhe einzulaufen. Ich suchte mir dafür den Wanderweg von Lavey-les-Bains nach Morcles aus. Da geht es genau einmal aufwärts und dann gleich steil und ausgesetzt wieder runter – genau 743 Höhenmeter lang.

Panorama in Richtung Evionnaz bei Le Tilly

Im Zick-Zack geht es einen schmalen Wanderweg hinauf bis auf ca 700m. Dort mündet der Weg in einen alten Karrweg, der vielleicht mal die beiden militärischen Anlagen Savatan und Dailly verbunden hat. Auf dem Le Tilly gibt es einen kurzen Rast und wunderbare Aussichten ins untere Rhonetal. Etwas weniger steil wandere ich entlang einer kleinen Schlucht, gegraben durch die L’Avançon, bis nach Morcles. Das kleine Dorf klebt hoch über dem Tal und zum Glück gibt es in der Auberge etwas zu trinken.

Entlang der Avancon de MorclesBlick runter nach St-Maurice

Langsam wurde der Himmel etwas grau und Regen kündigte sich an. Entsprechen ging ich den wandermässigen Downhill sehr zügig und schnellen Schrittes an. Es ist schon Monate her, seit ich das letzte Mal in dieser Art zu Fuss unterwegs war. Mir fällt auf, dass ich an ausgesetzten Stellen meinem linken Knie auch Jahre nach der Verletzung immer noch nicht richtig traue. Ein holziger Gehstock gibt mir die nötige Sicherheit. Mit zittrigen Knien (was aber nur mit den Höhenmetern zu tun hatte) 😉 komme ich schliesslich auf dem Parkplatz bei Lavey-les-Bains an.

Lavey-les-BainsFrühling am Wanderweg

Fazit zu den Wanderschuhen – Top! Die haben speziell bergab endlos Grip, obwohl die relativ ‚runde‘ Sohlenform zuerst etwas gewöhnungsbedürftig ist. Zur Belohnung gibt es noch eine Sauna- und Badesession im naheliegenden Termalbad. Sehr wohltuend das heisseste Thermalwasser der Schweiz!

Nachtrag: Ich hatte am Tag 2 – 5 (!) sowas von Muskelkater im Oberschenkel. Zeitweise überlegte ich ernsthaft, ob ich Treppen rückwärts zurücklegen sollte. Nun Ja, ich muss in dieser Saison definitiv einige Bike & Hike Touren einplanen um noch einige andere Muskeln als jene zum Mountainbiken zu beanspruchen.

Die Bike Days 2015 !

Bike Days 2015 - Panorama

Die besten und schönsten Bike Days ever! Dies kurz zusammengefasst das letzte Wochenende. Mittlerweile sind die Bike Days in Solothurn ein fixer Termin in meiner Agenda und weil das Wetter so schön und das Programm so gedrängt war, verbrachte ich gleich Samstag und Sonntag vor Ort. Erneut ist alles etwas grösser geworden und die Organisation wurde nochmals verbessert (Untergrund, Standanordnung und mehr Verpflegungsmöglichkeiten).

Bold - PlusgrösseBold - Wo ist der Dämpfer ?

Am Samstag gab es nebst den Elite Rennen erneut viel zu sehen. Speziell gefallen hat mir das Konzert von Pat Burgener und der Flatland vs Breakdance Contest zum Abschluss des Tages. Biketechnisch hatte ich erst am Sonntag Zeit mir die Neuigkeiten etwas genauer anzusehen. Erwähnenswert ist da Bold Cylce mit seinem innovativen Dämpfer-im-Rahmen Fully. Ebenfalls präsent, aber weniger zahlreich als ich dachte, war das neue, heiss diskutierte ‚Plus‘ Format. Dabei stach das Rocky Mountain Sherpa besonders aus der Masse raus.

Rocky Mountain - SherpaRocky Mountain - Sherpa Details

Beinahe Mainstream sind im 2015 die Fatbikes. Im letzten Jahr noch rar, stand heuer bei fast jedem Bikehersteller irgendein Fatbike am Stand und auf den Strassen von Solothurn sah man den einen oder anderen Fatbike-Testfahrer beim Prüfen des Rollwiderstandes von fetten Reifen auf ruppigen Pflastersteinen.

Rocky Mountain - Fatbike

Der wahre Hype aus meiner Sicht waren aber die E-Mountainbikes. Hier scheint es einen Durchbruch auf breiter Front zu geben. So war ich nicht nur von der Fülle der Elektromountainbikes erstaunt, sondern ebenfalls davon, dass viele Junge und Jugendliche die Bikes testeten. Ebenfalls erstaunlich sind die riesigen Preisunterschiede der diversen Herstellen (bei identischem Motor). Hier bahnt sich wohl ein Trend an, der auf den Trails und innerhalb der eingefleischten Bike-Community noch einiges zu diskutieren gibt. ‚Ignorieren‘ kann man den Trend auf jeden Fall nicht mehr. Meine Frau hat übrigens drei verschiedene E-Bikes getestet und war begeistert. 😉

Bike Days 15 - MTB Dirt Jump - TrainingBike Days 15 - MTB Dirt Jump - Training

Mein persönliches Highlight war natürlich der Dirt Jump Wettkampf am Sonntag. Dank des neuen FMB Silber Status waren weltbekannte Topfahrer am Start, welche im Schanzengraben von Solothurn ihr ganzes Können zeigten. Einfach toll die Show, besonders in Kombination mit der guten Stimmung der lokalen Zuschauer.

Bike Days 15 - MTB Dirt Jump - SchanzenpflegeBike Days 15 - MTB Dirt Jump - Die Sieger

Das war’s von diesem Jahr – der Termin 2016 ist bereits in der Agenda eingetragen…

Magglingen Fitnesstag und Place Centrale Loop !

Jurawiesenwege bei MagglingenTraumtrails bei Les Esserts

Alle Jahre wieder hatte ich am Mittwoch das Privileg beruflich in Magglingen meinen Fitnessstand zu testen. Nun, ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und habe die zusätzlichen Kilos mit etwas mehr Leistung in den drei Tests egalisiert. 😉 Es geht bei diesem Tag ebenfalls darum, die Freude am Sport zu wecken und so fuhren wir nach einer Walking-Lektion noch eine Runde in Richtung Lamboing und zurück.

Panorama bei Lamboing

Gegen fünf Uhr war der offizielle Teil vorbei und so konnte ich an diesem warmen Tag noch eine Feierabendrunde vom End der Welt – Rund um den Mont Sujet – zum Place Centrale anhängen. Nach einem kleinen Aufstieg gab es gleich einen tollen Trail runter zum Twannberg. Danach folgte ich dem GPS-Track und fuhr oberhalb von Lamboing und Diesse in Richtung Nods. Juratypisch ging es auf manchmal fast nicht sichtbaren Pfaden quer über Wiesen und durch lichte Wälder.

Chasseral - so nah und doch fern...Osterglockenmeer im JuraTraumhafter Blumenteppich

Oberhalb von Nods war der Chasseral zum Greifen nach, aber ich wusste, dass ich es heute Abend nicht mehr bis auf den Gipfel schaffen würde. Auf der nördlichen Seite des Mont Sujets fuhr ich durch das Tal namens Les Prés Vaillons. Auf einer menschenleeren Wiese breitete sich ein Osterglockenteppich aus, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Wunderbar !

Aufstieg auf alten JurawegenBison Farm - Les Colisses du Bas

Anschliessend ging es auf einer aus dem Kalk gehauenen Jurastrasse steil den Berg hinauf in Richtung Place Centrale. Der Aufstieg auf grobem Schotter und kantigem Kalkstein war technisch wie konditionell eine Herausforderung. Bei Les Colisses du Bas endet der Anstieg mitten in der Bison Ranch. Zum Verschnaufen sah ich mir die Western-Bungalows und die Bisons auf der Wiese an, bevor ich den letzten kurzen Anstieg zum Place Centrale in Angriff nahm.

Place CentraleBlick zum Mont SujetPanorama unterhalb des Place Central

Auf der Krete angekommen musste ich eine kurze Pause einlegen. Der Fitnesstag forderte seinen Tribut und die Beine waren schlapper als auch schon. Auf einem Bänkli gab es einen Riegel und schöne Aussichten zum Mont Sujet und in die untergehende Abendsonne. Es folgte die Abfahrt nach Jorat.

Trails im frischen GrünKalkige Herausforderungen

Zuerst ging es mit Speed quer über die Blumenwiesen und danach mal ruppig, mal flowig durch die zartgrünen Jurawälder. In Jorat angekommen war die Sonne bereits hinter dem Berg verschwunden und sofort kroch die Abendkälte unter das Trikot. Zurück zum Auto auf dem End der Welt führte ein steiler Singletrail, den ich mehrheitlich schiebend zurücklegte. Dafür blieb mehr Zeit um den schönen Frühlingswald im Abendlicht zu geniessen.

OsterglockenEnd der Welt - Abendstimmung

Fazit: Supertour mit drei ganz schönen Singletrailabschnitten und noch nie gesehenen Blumenteppichen. Was will man mehr…

Statistik Fitnesstag: 24.1 km, ca. 450 Höhenmeter, Fahrzeit 2:01h
Statistik Tour: 27.7 km, ca. 967 Höhenmeter, Fahrzeit 2:32h