Elsass: Die Winzertour um Éguisheim !

Die ersten warmen Tage des Jahres mit Temperaturen um die 20° sind für dieses Wochenende angekündigt. Ich nehme heute spontan frei und fahre mit meiner Frau in einen Kurzbikefrühlingsurlaub ins Elsass. Wir haben uns in Éguisheim in der Nähe von Colmar einquartiert. Für die Anfahrt nehmen wir uns Zeit und wählen die Route über die Transjuranne nach Belfort und anschliessend via die Elsässer Weinstrasse zu unserem Hotel. Kurz eingecheckt und mit den Mountainbikes 100m zum Dorfplatz ins Restaurant. Der Flammkuchen mit Munster Käse ist schon mal Spitze!

Nachdem wir uns am pittoresken Städtchen Éguisheim erstmal sattgesehen haben, wollen wir noch einige Kilometer machen. Wir folgen einem Track aus dem Internet, der uns in einer großen Acht durch die Weingebiete und Winzerdörfer südlich von Éguisheim führt. Ein Dorf ist dabei rustikaler als das andere und dazwischen liegt das weitläufige Rebgebiet.

Zuerst fahren wir auf kleinen Strassen mit grandiosen Namen (zB Rue de la 1ère Armée) runter an einen kleinen Fluss, die ‚La Lauch‘. Von hier sieht man sehr schön hoch zu den Vogesen und den Rebbergen. Die Strecke führt weiter durch die Ortschaften: Herrlisheim, Obermorschwihr, Voegtlinshoffen, Gueberschwihr, Pfaffenheim und Hattstatt. Obwohl ich mir als dialekterprobter Schweizer schwierige Buchstaben- und Lautgruppen gewöhnt bin, muss man sich mit den Elsässer Ortsbezeichnungen erst anfreunden.

Die Reben liegen noch etwas trostlos im Winterschlaf. Dafür erwacht rundherum die Natur im zarten Grün. Die Dörfer haben fast ausnahmslos den Charakter mittelalterlichen Wehrburgen mit schönen, farbig bemalten, Fachwerkhäusern. Zudem gefallen die grossen Dorfplätze wie zum Beispiel jener von Gueberschwihr (wobei es kein Parkplatz sein müsste).

Winzer zu sein scheint sich hier zu lohnen. Alle 50m hat es eine andere Kellerei, die Weine zur Degustation und zum Verkauf anbieten. Persönlich habe ich es nicht so mit dem Elsässer Wein, aber angesichts der moderaten Preise im Vergleich zu den Schweizer Weinen sind sie durchaus trinkbar und in den höheren Preisklassen gibt es echt gute Tropfen. Wie immer, vor Ort schmeckt er einfach viel besser als es später die mitgebrachten Flaschen zu Hause tun.

Ein Teil der Route führt durch die bekannte Elsässer Weinstrasse, wovon es eine Variante per Auto und eine für Fahrräder gibt. Die Strecke führt rund 134km von Marlenheim nach Thann und wäre sicher etwas für eine Mehrtagestour. Um keine Missverständnisse zu schüren, es ist eine Rad- und keine Mountainbike-Strecke.

Heute haben wir sehr gute Sicht über die ganze Rheinebene. Im Osten glitzert mit letztem Schneeweiss der Feldberg im Schwarzwald, ihm gegenüber der ebenfalls noch schneebedeckte Grand Ballon der Vogesen und in Richtung Süden schimmern die Schweizer Jurahöhen durch den Bodennebel. Über uns thronen die drei Burgen oder die drei Exen wie man sie hier nennt – unser Ziel für echte Mountainbiketouren in den nächsten Tagen.

Statistik: 25.8 km, ca. 266 Höhenmeter, Fahrzeit 2:00 h

Mein Scott Genius MC 40 – Ein Nachruf !

Heute muss ich von meinem ersten richtigen Mountainbike, dem Scott Genius MC 40 Jahrgang 2006 Abschied nehmen. Mein Sohn hatte es seit 2014 im harten Stadteinsatz und heute beichtete er mir den Diebstahl des Mountainbikes. Ehrlich, das tut schon etwas weh und es nervt, weil man so ein Velo, auch wenn es schon 12-jährig ist, nicht einfach nächtelang in der Stadt stehen lässt. 🙁 Schön war die Zeit und ich erinnere mich gerne an die vielen Touren, die wir gemeinsam erlebt haben. Im Bild oben (links) der letzte Bergeinsatz auf dem Rothorn in der Lenzerheide im Jahr 2016.

Der Mountainbike – Saisonstart 2018 !

Man mag es kaum glauben, aber nach 5 Monaten Bikeabstinenz habe ich heute zusammen mit meiner Frau die Saison 2018 mit einer Runde nach Burgdorf gestartet. Ich muss hier ja niemandem Rechenschaft ablegen und trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen so lange den inneren Schweinehund nicht überwunden zu haben. Die Gründe sind vielfältig – der Beruf, das Wetter, das Alter… alles richtig und doch im Prinzip nur Ausreden. Fakt bleibt, dass ich mit meinem aktuellen Job in Genf seit zwei Jahren sowohl beim Mountainbiken wie auch beim Bloggen zurückstecken muss.

Schauen wir nach Vorne! Ich war mit dem Ti29-40 unterwegs und das Titan Hardtail glänzt mit Fahrspass wie am ersten Tag. Das Biken habe ich jedenfalls nicht verlernt und so wird die Runde noch etwas verlängert mit einer Anfahrt im grossen Bogen via die Höchi ob Halten, Wynigen und weiter nach Burgdorf. Wir sind nicht die Einzigen, die den langen Winter in den Knochen haben – ich hatte den Eindruck, dass heute wirklich jeder draussen war.

Bei Bier und Bretzel geniessen wir im Schützenhaus die wärmende Frühlingssonne und tanken Energie für die lange Rückfahrt der Emme entlang nach Solothurn. Es fällt auf, dass die Natur gefühlt noch im Rückstand ist, aber das mag wegen den frühen Ostern täuschen. Der Bärlauch spriesst vorsichtig aus dem Waldboden und wenn es noch einige warme Tage gibt, wird sich der Frühling wie jedes Jahr mit voller Wucht durchsetzen.

Auf der Rückfahrt erkennen wir kaum noch unsere Hometrails entlang der Emme. Die Arbeiten für den Hochwasserschutz sind im vollen Gange oder bereits abgeschlossen. Man mag bei all den Rodungen entlang des Flusses und den riesigen Erdbewegungen kaum an die Renaturierungsabsichten glauben. So ohne Grün sieht alles sehr trostlos aus.

Bei Kilometer 40 melden sich die ersten Konsequenzen meiner langen Bikepause. 😉 Das linke Knie zwickt, die Oberschenkel laufen unrund und der Hintern ist sich weder Hardtail noch Sattel gewohnt. Dafür stimmt die Moral – was für eine schöne Ausfahrt am Ostermontag!

Statistik: 52.8 km, ca. 349 Höhenmeter, Fahrzeit 3:00 h

Das Wochenende im Kemmeriboden-Bad !

Lange dauerte es bis wir ein Datum für ein gemeinsames Wochenende mit meiner Schwester fanden. Bei prächtigem Wetter treffen wir uns in Marbach – unten im Tal alles grün – nach der Gondelbahnfahrt oben auf der Marbachegg herrliches Winterwetter. Ich kenne die Marbachegg sonst nur von sommerlichen Mountainbiketouren. Das Panoramafoto in Richtung der Schrattenfluh braucht keine weiteren Kommentare.

Nach (vielleicht auch vor, genau weiss ich es nicht mehr) einem lokalen Bier auf der überfüllten Restaurantterrasse starten wir zu einer kurzen Winterwanderung entlang des Grates in Richtung Kantonsgrenze Bern – Luzern. Diese verläuft schnurgerade über die Hügel und ist dennoch deutlich mit einem mächtigen Grenzstein markiert – typisch für die Region. Eindrücklich und luftig die Absprungrampe der Deltasegler in Richtung Marbach. Wir sitzen länger auf einem Bänkli und geniessen Sonne wie Aussicht.

Ein weiteres Highlight folgt in Form einer Übernachtung im Hotel Kemmeribodenbad. Das letzte Mal hatte ich hier bei meiner Emmenquellentour im Jahr 2007 übernachtet, damals im ‚billigen‘ Schopf. Optisch ist das Kemmeribodenbad von aussen wie innen ein urchiger Holztraum. Am Eingang grüssen die weitherum berühmten Meringuen von denen wir natürlich am nächsten Tag einen Sack mit nach Hause nehmen.

Obwohl es wenig Schnee hat, ist das Kemmeribodenbad wegen der schattigen Lage im hinteren Bumbach ‚wintersicher‘. Entsprechend wird jedes Jahr ein bewohnbares Rieseniglu für Übernachtungen und Fonduessen aufgebaut. Die Zimmer sehen kitschig – romantisch aus, aber ich stelle mir das morgens um 03:00 Uhr trotz der vielen Felle etwas frostig vor.

Wir geniessen die volle Luxuspackung im Zimmer Furgge Gipfel, das pro Nacht schlappe 345 CHF inkl Frühstück kostet. Was soll ich da sagen – natürlich stimmt soweit alles inklusive Jacuzzi neben dem Bett, Schangnauer Büffelmilch Bodylotion und farbiger LED Beleuchtung. Trotzdem scheint mir der Preis etwas grenzwertig – Fakt ist, dass das Kemmeribodenbad jeweils über Monate hinaus ausgebucht ist und so spielen die Marktpreise ihr Spiel.

In diesem Preis inbegriffen ist natürlich die wunderbar dekorierte Winterlandschaft vor dem Hotel. Nutzbar ist zudem ein heisses Bad im rustikalen Hot Tub und eine noch heissere Sauna. Leider muss man dies in 30′ Slots zum Voraus buchen und so bleibt uns nur noch ein Fenster am nächsten  Morgen – hat trotzdem grossen Spass gemacht.

Die meisten Menschen (besonders ich) kommen ins Kemmeribodenbad wegen der hervorragenden Küche. Hier wurden wir einmal mehr nicht enttäuscht – das Nachtessen wie auch das Frühstück waren einfach super gut. Mir gefällt das innovative Angebot aus wirklich lokalen Produkten aus dem Schangnau bis hin zu den bekannten Fleisch- und Milchprodukten der Schangnauer Wasserbüffel.

Fazit: Empfehlenswert im Sommer wie im Winter und nicht vergessen – früh buchen!

Die Jahresstatistik 2017 – Mountainbike !

Jahr zwei von vier in meiner im Frühling 2020 nachgeholten Jahresstatistik. Der Abwärtstrend hält an… 

So sah und sieht es aus im Jahr 2017:

Reduzierte Jahresziele nützen nichts, wenn die reale Leistung im gleichen Takt sinkt. Nun ja, man ist ja schon zufrieden, die Ziele mit rund 1300 km und 26’000 Höhenmeter zu zwei Dritteln erreicht zu haben. Die nackten Zahlen sind trotzdem ein langjähriger Tiefschlag. Liegt’s am Alter? Wohl eher an Faulheit und der nicht zu unterschätzenden beruflichen Belastung. Zudem steigerte ich die bikelosen Monate auf ganze vier Stück. 2017 gab es 35 Touren von durchschnittlich 37 km Länge, 736 Höhenmetern und 2:54h Dauer. Die Werte für Höhenmeter pro Kilometer und Fahrstunde sind über dem Schnitt und mit 12,7 km/h war ich langsamer unterwegs. Wieso? Die wenigen Touren des Jahres waren fast ausschliesslich längere Geniessertouren in den Bergen.

Kilometer: Mit den 1287 km bestand zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit das Jahresziel und den langjährigen Schnitt zu erreichen. Da ist der Juli mit 298 km schon ein richtiger Ausreisser. Von der 120 km Tour war ich auch dieses Jahr weit weg. Ich schwöre – wenn ich jemals eine 120 km Tour fahre, streiche ich dieses Ziel für immer und ewig aus der Statistik. 😉 Weitere Interpretationen unterlasse ich, die Grafik spricht für sich in allen Details.

Höhenmeter: Einziger Lichtblick – Mit 25’752 Höhenmeter fuhr ich genau 641 Höhenmeter mehr als letztes Jahr. Die Statistik zeigt, dass ich während fünf Monaten am oder über dem langjährigen Schnitt lag. Die 2500 Hm Tour fand ebenfalls nicht statt, aber am Ironbike brachte ich es fast unbemerkt auf 2200 Hm – machbar sollte es sein. Steigerung dafür in der Downhillstatistik mit total 13’331 Tiefenmeter in sechs Touren. Den Bahnen, speziell in Verbier und Zermatt, sei gedankt.

Zeit: 102 Stunden auf dem Bike, was täglich 17 statistische Minuten macht. Zwei Minuten weniger als letztes Jahr. Wenn ich das mit meiner Online Zeit vergleiche… Vielleicht besser nicht!

Rekorde: Die diesjährigen ‚Rekordtouren‘ laut Datentabelle:

Durchschnittstemperatur: 21 °C – Auch dieses Jahr wird es wärmer – Schönwetterbiker! Mein Statistiksheet kennt in diesem Jahr nur die Wetterbezeichnungen ‚Schön‘ (25x), ‚Bewölkt‘ (8x) und ‚Bedeckt‘ (3x). Ha, diese Zahlen könnte ich auch noch ausweisen. 😉

Gewicht: 2017 gibt es wiederum keine Gewichtsdaten. Die Interpolation zwischen 2016 und 2018 müsste bei rund 83 kg liegen. Die Zeiten wo ich nur halb so alt wie schwer war sind lange vorbei. Nächstes Ziel: Gleich alt wie schwer! Das möchte ich, so Gott will, noch schaffen – wobei diese Analogie ziemlich zum Nachdenken anregt, gibt es doch einige Varianten um das zu erreichen, positive und weniger positive. 😉

Bikenutzung: Das Ti29-40 war doch tatsächlich nur für drei Touren im Einsatz. Ein weiterer Beweis, dass ich fast nur in den Bergen unterwegs war. Natürlich durfte das Militärvelo an den SlowUp (49 km). Hardtail Ti29-40: 142 km und 1931 Hm in 3 Touren. Fully Genius 710: 1096 km und 23’501 Hm in 31 Touren.

Und hier die gesammelten Werke 2007 – 2017:

Jahresziele 2018: Als unverbesserlicher Optimist habe ich die Ziele beibehalten und nur die 120 km Tour auf einen Hunderter zurückgestuft. Nun ja, weniger als dieses Jahr kann man ja kaum mehr machen (Ende 2019 weiss ich, es geht doch!) 🙁 Ziele 2018: 2000 Kilometer; 35’000 Höhenmeter; 100 km Tour; 2500 Hm Tour.

Reminder to myself. Die Zahlen ‚Erreicht am‘ und ‚Prognose Jahresende‘ in der Tabelle ‚Aktuelle Übersicht‘ werden nur im laufenden Kalenderjahr korrekt ausgewiesen und ‚laufen‘ nach dem Jahresende weiter, was natürlich falsche Werte liefert. Müsste man jeweils Ende Jahr möglichst automatisch ‚einfrieren‘. Excelchallenge…