Mountainbiken in der Lenzerheide !

Ich war ja schon mehrmals in der Lenzerheide und habe festgestellt, dass es hier im Blog noch keine Übersichtsseite zum ‚Bikespot Lenzerheide‘ gibt. Das hole ich nun gerne nach. Um es auf einen Punkt zu bringen: Mit der Lenzerheide kann man nichts falsch machen. Sie bietet die ganze Palette und Spielarten von Mountainbiken an, die Trails sind top und die Infrastruktur hervorragend. Hervorzuheben sind die vielen Bikehotels und die ‚Gratisnutzung‘ aller Bergbahnen ab einer Übernachtung. Die Webseite der Lenzerheide bietet alle gewünschten Infos inklusive GPS Track Downloads.

In diesem Sinne: RIDE, SLEEP, RIDE.

Bikeferien 2016

Bikewochenende 2011

Bikeferien 2007

Bikehotels

 

Die Bikehotels in der Lenzerheide !

Der Titel dieses Beitrags verspricht etwas viel, aber ich will nur kurz meine ganz subjektive Meinung zu den bisher besuchten Bikehotels in der Lenzerheide abgeben. Betreffend Preis/Leistung fliegen alle auf hohem Schweizer (Preis-) Niveau und ein Vergleich mit den Nachbarstaaten wollen wir gar nicht wagen.

Während einem Mountainbike Weltcup kurzfristig ein Hotel zu buchen ist fast unmöglich. Trotzdem fanden wir noch ein 3-Bett Zimmer im Hotel Stätzerhorn in Parpan. Die Lage ist soweit in Ordnung – man ist per Bike in 30′ in der Lenzerheide. Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen: Einfache, ältere Zimmer; gute bürgerliche Küche; freundliche Bedienung; familienfreundlich; Mountainbiker willkommen und abschliessbarer Raum vorhanden, aber kein eigentliches Bikehotel.

Das Hotel Collina im Dorfzentrum der Lenzerheide ist dagegen ein Klassiker unter den lokalen Bikehotels. Die Zimmer sind einfach, aber in Ordnung. Für Mountainbiker gibt es das volle Servicepaket und die Wirtefamilie hilft gerne bei irgendwelchen bikespezifischen Wünschen weiter. Das Essen ist sehr gut. Toller Wäscheservice und ein extrem netter Zimmerservice! Einzig die Sauna fällt etwas ab. Fazit: Perfekt für Mountainbiker, sofern man es sich leisten kann. Preis / Leistung ist für mich gut.

Im 2011 haben wir im Berghotel Tgantieni übernachtet. Das Hotel liegt einsam auf halber Höhe zum Piz Scalottas auf 1790m und ist per Auto erreichbar. Vorteile: Das Hotel liegt direkt an den Trails, tolle Aussicht auf die Lenzerheide und man hat seine Ruhe. Nachteile: ‚Ausgang‘ ist etwas schwierig und man sollte am besten Halbpension buchen (was aber beim guten Essen kein Problem ist). Das Hotel wird übrigens vom ehemaligen Skirennfahrer Beltrametti geführt, dürfte dem einen oder anderen noch ein Begriff sein. Aus meiner Sicht ebenfalls eine Empfehlung – je nachdem was man sucht.

Aus dem Jahr 2007 noch ein Beitrag zum Hotel Dieschen.

Die via Spluga – Viamala Wanderung !

Wir haben Bikeferien, sind auf der Lenzerheide, schauen am Morgen aus dem Fenster und ahnten es schon gestern – Der Piz Scalottas ist in Schnee gehüllt und es ist ..schkalt! Das wird heute gar nix mit Mountainbiken. Irgendwie habe ich etwas Pech mit den Sommerferien. Sei’s drum, beim Frühstück hecken wir den Plan B aus, nach Thusis und danach über die Via Spluga in die Viamala Schlucht und retour. Beim Parkplatz in Thusis empfängt uns im Gebiet Übernolla eine Brandruine. Hier standen gestern zwei Gebäude lichterloh in Flammen. Eindrücklich! In diesem Kontext steht ebenfalls die Geschichte von Thusis, das 1845 fast vollständig niederbrannte und danach auf dem Reissbrett neu aufgebaut wurde. Interessant!

Ich wollte schon immer mal die Viamala zu Fuss besuchen. Heute fährt man mit dem Auto im Tunnel durch und sieht kaum etwas von jenem geschichtsträchtigen Ort, der während Jahrhunderten DIE Schlüsselstelle im alpenquerenden Süd-Nord Handel war. Der Einstieg in die Wanderung ist heftig. Nach der Überquerung des Hinterrheins steigen wir in mehr oder weniger direkter Linie zum Felssporn mit der Burg Hohen Rätien auf. Mein Sohn legt dabei ein knackiges Tempo vor. 😉

Etwas unterhalb des Gipfels mündet der Wanderweg in die historische Route, die hoch über dem Fluss die Schlucht umgeht. Für die Besichtigung der Burganlage ist nach dem Selbstzahler Prinzip ein Obolus von 5 CHF zu entrichten. Etwas teuer und unüblich, denk ich mir. Die Burganlage ist aber erstens in Privatbesitz und zweitens sehr schön hergerichtet.

Der Panoramablick vom Bergfried ins Domleschg ist super und in der anderen Richtung sehen wir den weiteren Wegverlauf links und rechts des Rheins. Wer schwindelfrei ist, kann sich an den Abgrund wagen und einen Blick runter auf Thusis riskieren. Fühlt sich basejumpmässig an!

Es folgt ein toller Wanderweg, immer hart dem Abgrund entlang, auf der sogenannten Via Spluga, der uralten Verbindung zwischen Thusis und Chiavenna. Höhepunkt dieses Abschnittes ist sicher der Traversiner Steg, welcher mit 56m Spannweite das gleichnamige Tobel überquert. Das Bikeverbotsschild ist übrigens insofern überflüssig, als der Weg definitiv nicht zum Befahren geeignet ist.

Immer tiefer geht es in die Schlucht rein, bis uns der Wanderweg am Besucher-‚Bunker‘ der Viamala Schlucht ausspuckt. Der Eintritt kostet 6 CHF und wir freuen uns erst einmal auf ein Kaffee auf der architektonisch eher speziellen Terrasse. Danach geht es viele Treppen runter in die Schlucht.

Die Schlucht selber ist nun nicht die Schlucht der Schlüchte, aber durchaus sehenswert, speziell weil sie sehr gut beschildert ist und viele interessante Dinge beschrieben werden. So tobte hier früher der Rhein bei Hochwasser fast auf Strassenhöhe durch die Schlucht – heute unvorstellbar!

Nicht verpassen sollte man einen kleinen Abstecher zu den historischen Brücken von 1739 und 1935. Die Verkehrswege stehen in der Viamala definitiv im Zentrum und an einer Felswand sind noch die Spuren einer mittelalterlichen oder eventuell noch älteren Galerie erkennbar. Die A13 umfährt die Stelle heute 300m weiter innen im Berg.

Der Rückweg erwandern wir auf der linken Talseite durch das verlorene Loch zurück nach Thusis. In der Alten Post von Rongellen kehren wir erst ein. Sehr freundliche Bedienung und sehr historisches Setting, sag ich da – empfehlenswert!

Zwischen Rongellen und Thusis führt der Weg auf der alten Kommerzialstrasse durch das sogenannte verlorene Loch. Die Stimmung auf der Strasse ist einzigartig. Eine relativ moderne Strasse wird hier dem Verfall preisgegeben. Eindrücklich zu sehen was passiert, wenn es keinen Unterhalt mehr gibt und wie gewalttätig die Natur in den Bergen ist.

Fazit: Eine tolle Wanderung durch die Viamala mit einem Highlight nach dem anderen. Auf den verlinkten Webseiten findet sich sehr viel Informationsmaterial, wie wir es uns aus Graubünden gewohnt sind. So füge ich hier nur noch die Statistiken der beiden Routen aus dem Viamala Wanderprospekt bei.

Hinweg: Route A / Thusis – Veia Traversina – Besucherzentrum, 7km, +640 / – 470hm, 3h10′
Rückweg: Route B / Besucherzentrum – Verlorenes Loch – Thusis, 5km, -500 / +330m, 2h20′

Regenbiken nach Churwalden !

Die Kaltfront hat uns gnadenlos eingeholt und den sonnigen Bikeferien von Vater und Sohn ein Ende gesetzt. Gestern kein Biken, heute kein Biken? Wir lungern etwas nach dem Frühstück rum und schauen immer wieder hoffnungsvoll gegen die Berge. Weil wir ja keine Schlaffis sind, versuchen wir es mit einem kleinen Loop nach Churwalden. Also rüber zum Heidsee und mit der Bahn rauf zur Station Scharmoin.

Nebelhölle bei ScharmoinAusblick bei Bühl

Meine Güte, Sichtweite beinahe Null. Trotzdem fahren wir in Richtung Alp Scharmoin. Der Trail ist kaum zu sehen und nur dank GPS finden wir Weg und Ziel. Zusätzlich beschlägt die Brille und nach wenigen Minuten ist alles feucht, kalt und dreckig. Erst als wir auf ca 1500m wieder unter die Nebeldecke kommen, können wir etwas weiter ins Tal sehen. Da vergeht die Lust auf mehr Kilometer, umso mehr als nun noch Regen einsetzt.

Abfahrt nach Churwalden10 Grad im Hochsommer

Wir fahren ab ins Tal und steigen gleich in den Lift zur Alp Stätz. Wenigstens macht der Downhill nach Lenzerheide gleich viel Spass wie gestern. So sind wir am Mittag bei 10°C durchfroren wieder im Hotel und wie sich später herausstellen wird, war es das mit den Bikeferien. Wahrscheinlich habe ich mir ebenfalls während dieser Tour die Erkältung geholt, die mir anschliessend etwas die Bikewoche in den Dolomiten versaut. Egal – war trotzdem ein Erlebnis.

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Statistik: 23 km, ca. 290 Höhenmeter, Fahrzeit 1:21 h, 1397 Höhenmeter abwärts

Der Schlechtwettertag im Mineralbad – Spa Samedan !

Das Wetter ist richtig mies und deshalb eine gute Gelegenheit für einen aktiven Ruhetag. Wir schauen uns länger im Internet um, was man den so machen könnte, aber in Lenzerheide selber sind die Angebote begrenzt. So entscheiden wir uns für eine Wellness-Pässefahrt ins Engadin. Via Bergün geht es über den Albulapass bis nach Samedan. Das Ziel ist das Mineralbad & Spa Samedan.

Samedan DorfkernMineralbad und Spa Samedan

Das Bad ist mitten in den Dorfkern gebaut und architektonisch sehr sehenswert. Von aussen wirkt das an die Kirche angebaute Gebäude unauffällig, im Innern gibt es auf fünf Etagen Badespass in einzigartiger Atmosphäre. Der Slogan ‚mystisches Baderitual‘ ist nicht übertrieben und die verschiedenen Stationen sind einfach Entspannung pur. Wenn man dann im 40°C Heissbad sitzt und aus dem Fenster auf den Dorfplatz, den prasselnden Regen und die vernebelte Bergflanke schaut, ist das einfach nur toll! So kann ich das Bad uneingeschränkt weiterempfehlen, eine Wohltat für Körper und Geist.

Albulapass - PasshöheAlbulappass - Val Alvra

Entspannt und ziemlich müde verlassen wir am frühen Nachmittag das Bad und fahren via St. Moritz über den Julierpass. Dabei machen wir einen kleinen Pick-Nic Stopp auf der Alp Gülia. Auf Schautafeln können wir die Geschichte dieses Passes nachlesen und sehen danach die Rückfahrt in die Lenzerheide mit anderen Augen. Eine schöne ‚Schlechtwetterrunde‘!